Der Geländewagen holpert über die schlechte Straße, vorbei an einzelstehenden Gehöften und Äckern. Oberleutnant Aleksander Kopek, auf dem Beifahrersitz, kennt jeden Baum und jeden Stein. Denn er ist hier, im äußersten polnischen Osten, aufgewachsen und dient seit über zehn Jahren bei der Grenzpolizei.
"Es ist sehr wichtig, das Gelände sehr gut zu kennen - auch alle Feld- und Waldwege. Ich weiß zum Beispiel genau, wohin man bei welchem Wetter mit dem Auto fahren kann oder mit dem Motorrad. Wenn wir an einer bestimmten Stelle nahe an der Grenze Menschen beobachten, weiß ich deshalb sofort, ob das Einheimische sein können. Oder ob da jemand illegal die Grenze übertreten hat. "
Die Grenze zwischen Polen und der Ukraine. Auf der ukrainischen Seite steht so weit das Auge reicht ein Stacheldrahtzaun. Er stammt noch aus der Sowjetzeit - wenn man ihn berührt, wird bei den ukrainischen Grenztruppen ein Alarm ausgelöst.
Aleksander Kopek zeigt, wie er die Grenze heute sichert - mit einem Apparat, der an ein Fernglas erinnert.
"Das ist ein fantastisches Gerät, damit kann man auch in der Nacht sehen. Dieser Apparat reagiert nämlich auf Wärme. Tiere und Menschen bildet er ganz dunkel ab, Bäume und Pflanzen etwas heller. Unbelebtes erscheint ganz weiß. Wenn es stockfinster ist - und ich trotzdem alles erkennen kann - das ist für mich immer wieder ein Erlebnis."
Der Geländeabschnitt, wo Aleksander Kopek arbeitet, liegt zwischen zwei Grenzübergängen - Medyka im Süden und Korczowa im Norden. Hier versuchen vor allem Einzelpersonen, auf eigene Faust illegal über die grüne Grenze zu kommen. Die Schlepperbanden operieren meistens weiter südlich, in den Karpaten.
Aleksander Kopek hat schon viele illegale Immigranten gefasst. Jedes Mal, wenn er auf Streife geht, versucht er sich zu konzentrieren und sagt sich: Heute passiert etwas, heute bin ich nicht umsonst unterwegs. Umso härter trifft ihn die Kritik von der deutschen Gewerkschaft der Polizei: Er und seine Kollegen würden ihre Arbeit nicht gut genug machen.
"Ein bisschen kann ich die Kollegen verstehen: Sie haben wahrscheinlich Angst, dass sie an der deutsch-polnischen Grenze nicht mehr gebraucht werden und umziehen müssen. Aber wir haben uns sehr lange auf den Beitritt zum Schengen-Raum vorbereitet - über viele Jahre hinweg. Auch mit unserem Gerät sind wir schon lange vertraut. Ein Beispiel: Als wir bei einer deutschen Firma neue Spezial-Fahrzeuge bestellt haben, da haben wir selbst auf einigen Verbesserungen bestanden. Glauben Sie mir: Wir sind den Schleppern immer einen Schritt voraus."
Seit dem polnischen Schengen-Beitritt ist die Lager aber eher ruhig. Erst drei Personen seien seitdem aufgegriffen worden, sagt die Pressesprecherin des Grenzabschnittes, an dem Aleksander Kopek arbeitet. Im ganzen vergangenen Jahr waren es knapp 300.
Trotzdem glaubt Elzbieta Pikor der Information der deutschen Gewerkschaft der Polizei, wonach die illegalen Übertritte an der polnischen-deutschen Grenze drastisch zunahmen.
"Ganze Familien von Tschetschenen sind von Polen nach Deutschland und nach Österreich gereist. Das waren zumeist Personen, die in Polen Asyl beantragen und sich also legal in unserem Land aufgehalten haben. Sie dachten wohl, dass sie sich jetzt frei im ganzen Schengen-Raum bewegen dürfen. Das ist aber nicht der Fall. Diese Menschen werden nach Polen zurückgebracht und kommen in ihre Wohnheime. Mit der Sicherheit der polnischen Ostgrenze hat das aber nichts zu tun."
Aleksander Kopek erzählt von seinem größten Erfolg. Eine Gruppe von Albanern wollte sich hier zuerst nach Polen und dann nach Deutschland durchschlagen - lange vor der Schengen-Erweiterung. Die polnischen Grenzpolizisten verfolgten sie mit ihren Nachtsichtgeräten bis in eine Bar auf polnischer Seite - um auch an die Mittelsmänner heranzukommen. Er tue seine Arbeit gewissenhaft, will der Grenzbeamte damit sagen, Deutschland könne ruhig schlafen, meint er.
"Es ist sehr wichtig, das Gelände sehr gut zu kennen - auch alle Feld- und Waldwege. Ich weiß zum Beispiel genau, wohin man bei welchem Wetter mit dem Auto fahren kann oder mit dem Motorrad. Wenn wir an einer bestimmten Stelle nahe an der Grenze Menschen beobachten, weiß ich deshalb sofort, ob das Einheimische sein können. Oder ob da jemand illegal die Grenze übertreten hat. "
Die Grenze zwischen Polen und der Ukraine. Auf der ukrainischen Seite steht so weit das Auge reicht ein Stacheldrahtzaun. Er stammt noch aus der Sowjetzeit - wenn man ihn berührt, wird bei den ukrainischen Grenztruppen ein Alarm ausgelöst.
Aleksander Kopek zeigt, wie er die Grenze heute sichert - mit einem Apparat, der an ein Fernglas erinnert.
"Das ist ein fantastisches Gerät, damit kann man auch in der Nacht sehen. Dieser Apparat reagiert nämlich auf Wärme. Tiere und Menschen bildet er ganz dunkel ab, Bäume und Pflanzen etwas heller. Unbelebtes erscheint ganz weiß. Wenn es stockfinster ist - und ich trotzdem alles erkennen kann - das ist für mich immer wieder ein Erlebnis."
Der Geländeabschnitt, wo Aleksander Kopek arbeitet, liegt zwischen zwei Grenzübergängen - Medyka im Süden und Korczowa im Norden. Hier versuchen vor allem Einzelpersonen, auf eigene Faust illegal über die grüne Grenze zu kommen. Die Schlepperbanden operieren meistens weiter südlich, in den Karpaten.
Aleksander Kopek hat schon viele illegale Immigranten gefasst. Jedes Mal, wenn er auf Streife geht, versucht er sich zu konzentrieren und sagt sich: Heute passiert etwas, heute bin ich nicht umsonst unterwegs. Umso härter trifft ihn die Kritik von der deutschen Gewerkschaft der Polizei: Er und seine Kollegen würden ihre Arbeit nicht gut genug machen.
"Ein bisschen kann ich die Kollegen verstehen: Sie haben wahrscheinlich Angst, dass sie an der deutsch-polnischen Grenze nicht mehr gebraucht werden und umziehen müssen. Aber wir haben uns sehr lange auf den Beitritt zum Schengen-Raum vorbereitet - über viele Jahre hinweg. Auch mit unserem Gerät sind wir schon lange vertraut. Ein Beispiel: Als wir bei einer deutschen Firma neue Spezial-Fahrzeuge bestellt haben, da haben wir selbst auf einigen Verbesserungen bestanden. Glauben Sie mir: Wir sind den Schleppern immer einen Schritt voraus."
Seit dem polnischen Schengen-Beitritt ist die Lager aber eher ruhig. Erst drei Personen seien seitdem aufgegriffen worden, sagt die Pressesprecherin des Grenzabschnittes, an dem Aleksander Kopek arbeitet. Im ganzen vergangenen Jahr waren es knapp 300.
Trotzdem glaubt Elzbieta Pikor der Information der deutschen Gewerkschaft der Polizei, wonach die illegalen Übertritte an der polnischen-deutschen Grenze drastisch zunahmen.
"Ganze Familien von Tschetschenen sind von Polen nach Deutschland und nach Österreich gereist. Das waren zumeist Personen, die in Polen Asyl beantragen und sich also legal in unserem Land aufgehalten haben. Sie dachten wohl, dass sie sich jetzt frei im ganzen Schengen-Raum bewegen dürfen. Das ist aber nicht der Fall. Diese Menschen werden nach Polen zurückgebracht und kommen in ihre Wohnheime. Mit der Sicherheit der polnischen Ostgrenze hat das aber nichts zu tun."
Aleksander Kopek erzählt von seinem größten Erfolg. Eine Gruppe von Albanern wollte sich hier zuerst nach Polen und dann nach Deutschland durchschlagen - lange vor der Schengen-Erweiterung. Die polnischen Grenzpolizisten verfolgten sie mit ihren Nachtsichtgeräten bis in eine Bar auf polnischer Seite - um auch an die Mittelsmänner heranzukommen. Er tue seine Arbeit gewissenhaft, will der Grenzbeamte damit sagen, Deutschland könne ruhig schlafen, meint er.