Charly teilt sein Nest immer noch mit Silberpfeil. Wie im Vorjahr auch. Ganz partnerschaftlich brüten die beiden Pinguin-Männchen auf einem Kieselstein – daran konnte auch die ganze weibliche Konkurrenz aus Schweden nichts ändern. Das musste Zoo-Direktorin Heike Kück diese Woche einräumen:
"Wir müssen schon sagen, dass die männlichen Paare zusammengeblieben sind. Also, dass es dahingehend keinen Erfolg gebracht hat. Es ist schon in der Regel so - zu 70 – 80 Prozent –, dass die Partner des Vorjahres wiedergewählt werden. Aber wenn er nicht da ist, oder ein anderer möglicherweise schneller zur Stelle ist, oder die Höhle besser ist, oder er besser balzt, dann findet auch ein Partnerwechsel statt. Und darauf hatten wir gehofft."
Der Traum von deutlich mehr Pinguin-Nachwuchs hat sich für den Zoo am Meer erstmal erledigt. Denn sehr wahrscheinlich werden sich die Männergemeinschaften treu bleiben. Erst wenn einer der Partner stirbt, gebe es für die Pinguin-Damen wieder eine reelle Chance. Dabei sei Homosexualität bei Tieren gar nichts Ungewöhnliches, sagt Kück:
"Es gibt Untersuchungen: Dabei hat man festgestellt, dass es bei über 450 Tierarten nachgewiesen ist. Und es gibt lesbische Paare, es gibt schwule Paare. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Gerade in der Sexualität ist die Tierwelt deutlich weniger verklemmt als die Menschen."
Schwule Pinguine gebe es in jedem zweiten Zoo, meint die Tierexpertin. Bloß könne man bei Humboldt-Pinguinen das Geschlecht nur schwer erkennen. Auch in Bremerhaven hat man deshalb jahrelang nichts von den männlichen Pärchen gewusst. Um so größer der Aufschrei, als vor einem Jahr die sexuellen Neigungen ihrer Tiere bekannt wurden:
"Zwei Monate war hier Ausnahmezustand. Also das waren Interviewanfragen aus der ganzen Welt – von Japan, USA, Australien. Es ist unfassbar, was hier gelaufen ist. Wir haben auch sehr viel Anfeindungen bekommen von Schwulenverbänden, die uns böse beschimpft haben, was wir mit unseren armen Schwulen machen."
Dem Zoo wurde vorgeworfen, sie würden die Tiere "zwangsheterosexualisieren". Dabei wollte Heike Kück vor allem eins: echte Pinguin-Eier statt Kieselsteinen, um die Art zu erhalten. Normales Zoo-Management also, sagt Kück. Denn im heimischen Chile geht der Bestand an Humboldt-Pinguinen dramatisch zurück. Weltweit gebe es nur noch 10.000 Brutpaare. Und aus Bremerhaven kamen jedes Jahr nur ein oder zwei Küken hinzu.
Derweil watschelt Charly zurück ins Nest. Silberpfeil wartet schon. Und die Schwedinnen – für die hat er keinen Blick. Manchmal aber noch für die Tierpflegerinnen, meint Carmen Gürster:
"Jedes Jahr zur Balzzeit versucht der Charly, mich und meine Kollegin immer so ein bisschen anzubalzen und versucht, uns ins Nest zu locken - was ja leider nicht klappt. Selbst mit der besten Diät würde das nicht klappen. Männliche Kollegen, da macht er das überhaupt nicht, die beißt er. Er weiß also durchaus – bei Menschen – Männlein und Weiblein zu unterscheiden."
"Wir müssen schon sagen, dass die männlichen Paare zusammengeblieben sind. Also, dass es dahingehend keinen Erfolg gebracht hat. Es ist schon in der Regel so - zu 70 – 80 Prozent –, dass die Partner des Vorjahres wiedergewählt werden. Aber wenn er nicht da ist, oder ein anderer möglicherweise schneller zur Stelle ist, oder die Höhle besser ist, oder er besser balzt, dann findet auch ein Partnerwechsel statt. Und darauf hatten wir gehofft."
Der Traum von deutlich mehr Pinguin-Nachwuchs hat sich für den Zoo am Meer erstmal erledigt. Denn sehr wahrscheinlich werden sich die Männergemeinschaften treu bleiben. Erst wenn einer der Partner stirbt, gebe es für die Pinguin-Damen wieder eine reelle Chance. Dabei sei Homosexualität bei Tieren gar nichts Ungewöhnliches, sagt Kück:
"Es gibt Untersuchungen: Dabei hat man festgestellt, dass es bei über 450 Tierarten nachgewiesen ist. Und es gibt lesbische Paare, es gibt schwule Paare. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Gerade in der Sexualität ist die Tierwelt deutlich weniger verklemmt als die Menschen."
Schwule Pinguine gebe es in jedem zweiten Zoo, meint die Tierexpertin. Bloß könne man bei Humboldt-Pinguinen das Geschlecht nur schwer erkennen. Auch in Bremerhaven hat man deshalb jahrelang nichts von den männlichen Pärchen gewusst. Um so größer der Aufschrei, als vor einem Jahr die sexuellen Neigungen ihrer Tiere bekannt wurden:
"Zwei Monate war hier Ausnahmezustand. Also das waren Interviewanfragen aus der ganzen Welt – von Japan, USA, Australien. Es ist unfassbar, was hier gelaufen ist. Wir haben auch sehr viel Anfeindungen bekommen von Schwulenverbänden, die uns böse beschimpft haben, was wir mit unseren armen Schwulen machen."
Dem Zoo wurde vorgeworfen, sie würden die Tiere "zwangsheterosexualisieren". Dabei wollte Heike Kück vor allem eins: echte Pinguin-Eier statt Kieselsteinen, um die Art zu erhalten. Normales Zoo-Management also, sagt Kück. Denn im heimischen Chile geht der Bestand an Humboldt-Pinguinen dramatisch zurück. Weltweit gebe es nur noch 10.000 Brutpaare. Und aus Bremerhaven kamen jedes Jahr nur ein oder zwei Küken hinzu.
Derweil watschelt Charly zurück ins Nest. Silberpfeil wartet schon. Und die Schwedinnen – für die hat er keinen Blick. Manchmal aber noch für die Tierpflegerinnen, meint Carmen Gürster:
"Jedes Jahr zur Balzzeit versucht der Charly, mich und meine Kollegin immer so ein bisschen anzubalzen und versucht, uns ins Nest zu locken - was ja leider nicht klappt. Selbst mit der besten Diät würde das nicht klappen. Männliche Kollegen, da macht er das überhaupt nicht, die beißt er. Er weiß also durchaus – bei Menschen – Männlein und Weiblein zu unterscheiden."