Nein, Zuversicht sieht anders aus und hört sich auch anders an. Jedenfalls zog Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, eine ernüchternde Bilanz:
"Ich habe so den Eindruck, wenn man die gängigen Pressemeldungen liest, Politikerreden, dann ist der Stellenwert des Naturschutzes in der öffentlichen, in der politischen Wahrnehmung momentan nicht besonders hoch."
In die gleiche Kerbe schlug Hans-Werner Persiel, Vorsitzender des Bundesverbandes Beruflicher Naturschutz, kurz BBN:
"Wir haben das Jahr 2010, ein Schlüsseljahr und müssen feststellen, trotz vieler Vereinbarungen, trotz internationaler Vereinbarungen, die auch Deutschland mit unterschrieben hat, hat sich leider nicht das eingestellt, was man sich erhofft hatte."
Wie gering das Interesse der Politik derzeit am Naturschutz ist, machten die 500 Teilnehmer des Naturschutztages in Stralsund an der Abwesenheit vor allem von Bundesumweltminister Norbert Röttgen fest. Sie löste Wut, Verärgerung und Enttäuschung aus. Der Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus, formulierte entsprechend:
"Ich bedauere es, auch das will ich hier ausdrücklich sagen, ich bedauere es sehr, dass der Bundesumweltminister heute nicht hier ist. Ich bedauere das. Ich könne auch noch andere Worte dafür finden. "
Präsidentin Jessel klagte darüber, dass 40 Prozent der in Deutschland lebenden Wirbeltierarten auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen. Noch schlechter sieht es für die Chefin des Bundesamtes für Naturschutz im Bereich Lebensraumtypen aus: Von 600 verschiedenen Lebensräumen sind zwei Drittel als gefährdet einzustufen. In den Meeren, so Jessel, ist inzwischen eine "Übernutzung" festzustellen.
"Weltweit können etwa 40 Prozent aller Meeresgebiete als vom Menschen sehr stark beeinträchtigt gelten. In der EU sind es knapp 90 Prozent aller Fischbestände, die akut überfischt sind und hinzu kommt, wie gesagt, eine Vielzahl weiterer Nutzungsformen, Energiegewinnung in Form von Offshore-Windkraftanlagen, Sand- und Kiesabbau, Pipelines und Kabel."
Ihr Fazit: Die biologische Vielfalt in den Meeren ist sehr gefährdet, wenn nicht gegengesteuert wird; beispielsweise durch eine Anpassung der Fangquoten an den jeweiligen Beständen. Umweltminister Backhaus ergänzte:
"Ich halte es auch ausdrücklich für wichtig, dass wir zum Schutz der Schweinswale, aber auch der Seehunde, der Kegelrobben klare Aussagen treffen. Und ich bin der festen Überzeugung, dass es in der festen und engen Zusammenarbeit mit denjenigen, die davon leben müssen, auch mit den Fischern von MV, mit der kleinen handwerklich angepassten Fischerei Lösungen gibt."
Der Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern überraschte die Teilnehmer des Naturschutztages mit einem Geschenk. Nach der erfolgreichen Waldaktie führt das Land jetzt Moor-Futures ein.
"Moor-Futures ist also ein Wertpapier, analog der Waldaktie. Als Maßeinheit liegt die Vermeidung von einer Tonne Kohlendioxid zugrunde. Moor-Futures kostet je nach Aufwand der Moor-Renaturierung zwischen zehn und 50 Euro."
Rund 300.000 Hektar an Mooren gibt es in Mecklenburg-Vorpommern. Zehn Prozent davon sind bereits renaturiert worden. Mit den Moor-Futures sollen die gefährdeten Moore schneller gerettet werden.
"Wir werden damit den ökonomischen Wert für Klimaschutz bestätigen können, um diese zu renaturieren und dabei privates Kapital oder auch Investoren zu begeistern, nämlich dieses Moor-Futures in Anspruch zu nehmen und damit einen aktiven Beitrag zum Naturschutz, zum Klimaschutz und damit für das Land MV zu leisten."
"Ich habe so den Eindruck, wenn man die gängigen Pressemeldungen liest, Politikerreden, dann ist der Stellenwert des Naturschutzes in der öffentlichen, in der politischen Wahrnehmung momentan nicht besonders hoch."
In die gleiche Kerbe schlug Hans-Werner Persiel, Vorsitzender des Bundesverbandes Beruflicher Naturschutz, kurz BBN:
"Wir haben das Jahr 2010, ein Schlüsseljahr und müssen feststellen, trotz vieler Vereinbarungen, trotz internationaler Vereinbarungen, die auch Deutschland mit unterschrieben hat, hat sich leider nicht das eingestellt, was man sich erhofft hatte."
Wie gering das Interesse der Politik derzeit am Naturschutz ist, machten die 500 Teilnehmer des Naturschutztages in Stralsund an der Abwesenheit vor allem von Bundesumweltminister Norbert Röttgen fest. Sie löste Wut, Verärgerung und Enttäuschung aus. Der Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus, formulierte entsprechend:
"Ich bedauere es, auch das will ich hier ausdrücklich sagen, ich bedauere es sehr, dass der Bundesumweltminister heute nicht hier ist. Ich bedauere das. Ich könne auch noch andere Worte dafür finden. "
Präsidentin Jessel klagte darüber, dass 40 Prozent der in Deutschland lebenden Wirbeltierarten auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen. Noch schlechter sieht es für die Chefin des Bundesamtes für Naturschutz im Bereich Lebensraumtypen aus: Von 600 verschiedenen Lebensräumen sind zwei Drittel als gefährdet einzustufen. In den Meeren, so Jessel, ist inzwischen eine "Übernutzung" festzustellen.
"Weltweit können etwa 40 Prozent aller Meeresgebiete als vom Menschen sehr stark beeinträchtigt gelten. In der EU sind es knapp 90 Prozent aller Fischbestände, die akut überfischt sind und hinzu kommt, wie gesagt, eine Vielzahl weiterer Nutzungsformen, Energiegewinnung in Form von Offshore-Windkraftanlagen, Sand- und Kiesabbau, Pipelines und Kabel."
Ihr Fazit: Die biologische Vielfalt in den Meeren ist sehr gefährdet, wenn nicht gegengesteuert wird; beispielsweise durch eine Anpassung der Fangquoten an den jeweiligen Beständen. Umweltminister Backhaus ergänzte:
"Ich halte es auch ausdrücklich für wichtig, dass wir zum Schutz der Schweinswale, aber auch der Seehunde, der Kegelrobben klare Aussagen treffen. Und ich bin der festen Überzeugung, dass es in der festen und engen Zusammenarbeit mit denjenigen, die davon leben müssen, auch mit den Fischern von MV, mit der kleinen handwerklich angepassten Fischerei Lösungen gibt."
Der Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern überraschte die Teilnehmer des Naturschutztages mit einem Geschenk. Nach der erfolgreichen Waldaktie führt das Land jetzt Moor-Futures ein.
"Moor-Futures ist also ein Wertpapier, analog der Waldaktie. Als Maßeinheit liegt die Vermeidung von einer Tonne Kohlendioxid zugrunde. Moor-Futures kostet je nach Aufwand der Moor-Renaturierung zwischen zehn und 50 Euro."
Rund 300.000 Hektar an Mooren gibt es in Mecklenburg-Vorpommern. Zehn Prozent davon sind bereits renaturiert worden. Mit den Moor-Futures sollen die gefährdeten Moore schneller gerettet werden.
"Wir werden damit den ökonomischen Wert für Klimaschutz bestätigen können, um diese zu renaturieren und dabei privates Kapital oder auch Investoren zu begeistern, nämlich dieses Moor-Futures in Anspruch zu nehmen und damit einen aktiven Beitrag zum Naturschutz, zum Klimaschutz und damit für das Land MV zu leisten."