Energiewende
Kemfert (DIW) plädiert für staatliche Minderheitsbeteiligung am Tennet-Stromnetz

Nach dem gescheiterten Verkauf des deutschen Stromnetzes von Tennet an den Bund hat die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Kemfert, für eine staatliche Minderheitsbeteiligung geworben.

    Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
    Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) (picture alliance/dpa)
    Zur Begründung verwies sie darauf, dass ein strategischer Investor Einfluss auf die kritische Infrastruktur nehmen könnte. Man müsse hinschauen, welche Despoten dieser Welt das Interesse hätten, der Bundesrepublik zu schaden, sagte Kemfert im Deutschlandfunk. Sie plädierte für eine Regulierung, damit zum Beispiel China sich nicht an dem Übertragungs-Stromnetz von Tennet in Deutschland beteilige.
    Der staatliche niederländische Netzbetreiber hatte gestern mitgeteilt, dass die Verhandlungen mit dem Bund über den Verkauf seines deutschen Stromnetzes gescheitert seien. Dem Vernehmen nach gibt es Finanzierungsprobleme aufgrund der Haushaltslage.
    Tennet ist eines der vier Übertragungs-Stromnetze in Deutschland. Im Zuge der Energiewende wird für den Netzausbau viel Kapital benötigt. Dafür werden nun private Investoren gesucht.
    Diese Nachricht wurde am 21.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.