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Keramik hat Zukunft - nur keinen Nachwuchs!

    Eine zukunftssichere Branche mit steigenden Umsätzen und neuen Absatzmärkten, das ist nach Ansicht von Fachleuten der Arbeitsmarkt Keramik. Eigentlich kein Grund zur Klage, wenn es nicht an entsprechenden Fachkräften fehlen würde. Der Fachkräftemangel in der Keramikbranche ist nun Anlass für eine gemeinsame Initiative aus Wirtschaft, Schule und Verwaltung, die am 4. September das "Forum Keramik" veranstalten. Die fehlenden Bewerberinnen und Bewerber in den Keramikberufen sind dafür verantwortlich, dass schon heute die Führungsebenen vieler Betriebe überaltert sind. Die Zeichen stehen auf Alarm, denn in der Branche fürchtet man, dass man aufgrund dieser Entwicklung in drei Jahren kaum noch den erworbenen Produktvorsprung wird halten können. Traditionell werden am Standort Höhr-Grenzhausen der Fachhochschule Koblenz zwei Studiengänge im Bereich Keramik angeboten: Im Bereich Ingenieurwesen ist der Studiengang "Werkstofftechnik, Glas und Keramik" angesiedelt, der künstlerische Studiengang heißt "Freie Kunst, Keramik und Glas". "In unserem Fachbereich stellt sich die Situation wie folgt dar: die Industrie sucht Fachkräfte, und wir können etwa ein Drittel der Nachfrage befriedigen. Es wäre uns sehr damit gedient, wenn wir sehr viel mehr Studenten hätten", so Professor Friedrich Heyder.

    Die Gründe für den Mangel sind noch unklar. Trotz umfangreichem Marketing, Werbung in den Schulen und Veröffentlichungen sei Keramik für die breite Öffentlichkeit immer noch mit Töpferei und Kunstgewerbe verbunden, lautet die Einschätzung von Professor Friedrich Heyder. Zu wenig bewusst sei die Tatsache, dass Keramik in den letzten hundert Jahren die Technik bestimmt habe. Eines der Ziele wird es deshalb sein, im "Forum Keramik" Wege zu finden, um an junge Leute heran zu kommen.

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