Beginnen wir mit einer für den Naturschutzbund wichtigen Größe - es geht um die Mitgliederzahlen - hier zeigt sich der seit über 100 Jahren aktive Umwelt- und Naturschutzverband recht konstant. Man hat inzwischen über 450.000 Mitglieder und diese haben mit rund 13 Millionen Euro Mitgliedsbeiträgen auch wieder den Hauptanteil an der Finanzierung der Arbeit des NABU geleistet. Hier gibt es also eine Gegenbewegung zur recht allgemeinen Tendenz in Deutschland, sich weniger zu engagieren. Die politischen Parteien bekommen dies ja seit Jahren zu spüren. Nicht so beim NABU, sagt Präsident Olaf Tschimpke:
"Bei uns steigen seit vielen Jahren die Zahlen der Mitglieder und Förderer moderat. Das zeigt, dass wir insgesamt ein Projektangebot haben, dass akzeptiert wird. Die Menschen spüren, bei uns kann man mitmachen. Man kann ja eigenständige Projekte kreieren, sogar auf internationaler Ebene. Das unterscheidet uns auch von vielen anderen Organisationen."
Und auch die Spenden stiegen 2007 wieder etwas an, auf rund 2,4 Millionen Euro. Generell, so der Präsident des NABU, könne man beobachten, dass die Themen Umwelt- und Naturschutz inzwischen eine öffentliche Aufmerksamkeit in Deutschland hätten wie wohl nie zuvor. Das hängt natürlich mit den großen globalen Themen zusammen: Stichwort Klimawandel. Und zur Bilanz der Organisation gehört daher stets auch die Bewertung von Themen und Politikfeldern.
Bleiben wir deshalb beim Klimaschutz. Es hat 2007 den G8-Gipfel in Heiligendamm gegeben, in dieser Woche auch das Nachfolgetreffen in Japan. Hier wurde sichtbar, dass vor allem den Schwellenländern beim Klimaschutz geholfen werden müsse. Olaf Tschimpke sieht folgende notwendige Maßnahmen:
"Hier geht es um Finanzunterstützung und Technologietransfer. Das bedeutet im Prinzip, dass man in China oder Indien mit den neuesten Technologien anfangen muss. Energieeffizienz spielt hier die entscheidende Rolle. Der zweite Bereich ist der Naturschutz. Hier gab es auf den Konferenzen 2007 erste Fortschritte. Wir müssen die globale Entwaldung und die Entwässerung von Mooren stoppen, weil dies zum Klimaproblem erheblich beiträgt. Dies betrifft aber auch unsere Zonen - auf der nördlichen Halbkugel. Auch hier muss dies aufhören."
2007 habe es beispielsweise Forschritte beim Artenschutz gegeben, aber keinen Durchbruch. Und ein wenig verwundert zeigt sich der NABU-Chef auch über Diskussionen, die wieder aufkamen - beispielsweise die derzeit immer stärker geführte Diskussion über eine Renaissance der Atomkraft:
"Das wäre die völlig verkehrte Strategie. Es geht darum, wo man seine Investitionsmittel richtig einsetzt. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Energieeffizienz. Also der Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung und so weiter. Da sind wir doch erst am Anfang. Wer die Atomenergie als Ökoenergie bezeichnet, mit den Restrisiken und der ungelösten Frage eines Endlagers für Atommüll, der streut den Menschen wirklich Sand in die Augen. Wir müssen umsteigen auf andere Systeme der Energieversorgung. Da ist die Frage der Laufzeitverlängerung wirklich nebensächlich und nicht entscheidend."
Die Gesellschaft müsse zudem registrieren, dass es angesichts der Herausforderungen des Klimawandels ein einfaches "Weiter-so" nicht mehr geben könne. Dieser geforderte Bewusstseinswandel stehe aber noch aus - in der Politik ebenso wie bei den Bürgern.
Und wie holprig so manche Initiative sein kann, verdeutliche die Diskussion um ein einheitliches Umweltgesetzbuch in Deutschland. Seit Jahren streiten hier die Parteien, auch Bund und Länder. Von der Öffentlichkeit allerdings kaum wahrgenommen. Der Umwelt schade dies eher, so Olaf Tschimpke:
"Manche Errungenschaften des Naturschutzes in Deutschland werden sogar abgebaut. Manche Teile, die im Naturschutzrecht bislang geregelt wurden, sollen nun wieder zurück in das jeweilige Fachrecht - beispielsweise in das Landwirtschafts- oder auch Verkehrsrecht. Und wie das dann funktionieren soll, das weiß ich nicht. Das wäre ein Rückschritt, obwohl es mal als Schritt nach vorn geplant war. Es geht hier um einheitliche Genehmigungsverfahren, um den übergeordneten Herausforderungen des Jahrhunderts gerecht zu werden. Doch das ist es leider nicht."
Man hört also heraus, dass noch vieles im Sinne eines notwendigen Umwelt- und Naturschutzes geändert werden müsste. Auf gesellschaftlicher Ebene und auf politischer Ebene.
"Bei uns steigen seit vielen Jahren die Zahlen der Mitglieder und Förderer moderat. Das zeigt, dass wir insgesamt ein Projektangebot haben, dass akzeptiert wird. Die Menschen spüren, bei uns kann man mitmachen. Man kann ja eigenständige Projekte kreieren, sogar auf internationaler Ebene. Das unterscheidet uns auch von vielen anderen Organisationen."
Und auch die Spenden stiegen 2007 wieder etwas an, auf rund 2,4 Millionen Euro. Generell, so der Präsident des NABU, könne man beobachten, dass die Themen Umwelt- und Naturschutz inzwischen eine öffentliche Aufmerksamkeit in Deutschland hätten wie wohl nie zuvor. Das hängt natürlich mit den großen globalen Themen zusammen: Stichwort Klimawandel. Und zur Bilanz der Organisation gehört daher stets auch die Bewertung von Themen und Politikfeldern.
Bleiben wir deshalb beim Klimaschutz. Es hat 2007 den G8-Gipfel in Heiligendamm gegeben, in dieser Woche auch das Nachfolgetreffen in Japan. Hier wurde sichtbar, dass vor allem den Schwellenländern beim Klimaschutz geholfen werden müsse. Olaf Tschimpke sieht folgende notwendige Maßnahmen:
"Hier geht es um Finanzunterstützung und Technologietransfer. Das bedeutet im Prinzip, dass man in China oder Indien mit den neuesten Technologien anfangen muss. Energieeffizienz spielt hier die entscheidende Rolle. Der zweite Bereich ist der Naturschutz. Hier gab es auf den Konferenzen 2007 erste Fortschritte. Wir müssen die globale Entwaldung und die Entwässerung von Mooren stoppen, weil dies zum Klimaproblem erheblich beiträgt. Dies betrifft aber auch unsere Zonen - auf der nördlichen Halbkugel. Auch hier muss dies aufhören."
2007 habe es beispielsweise Forschritte beim Artenschutz gegeben, aber keinen Durchbruch. Und ein wenig verwundert zeigt sich der NABU-Chef auch über Diskussionen, die wieder aufkamen - beispielsweise die derzeit immer stärker geführte Diskussion über eine Renaissance der Atomkraft:
"Das wäre die völlig verkehrte Strategie. Es geht darum, wo man seine Investitionsmittel richtig einsetzt. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Energieeffizienz. Also der Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung und so weiter. Da sind wir doch erst am Anfang. Wer die Atomenergie als Ökoenergie bezeichnet, mit den Restrisiken und der ungelösten Frage eines Endlagers für Atommüll, der streut den Menschen wirklich Sand in die Augen. Wir müssen umsteigen auf andere Systeme der Energieversorgung. Da ist die Frage der Laufzeitverlängerung wirklich nebensächlich und nicht entscheidend."
Die Gesellschaft müsse zudem registrieren, dass es angesichts der Herausforderungen des Klimawandels ein einfaches "Weiter-so" nicht mehr geben könne. Dieser geforderte Bewusstseinswandel stehe aber noch aus - in der Politik ebenso wie bei den Bürgern.
Und wie holprig so manche Initiative sein kann, verdeutliche die Diskussion um ein einheitliches Umweltgesetzbuch in Deutschland. Seit Jahren streiten hier die Parteien, auch Bund und Länder. Von der Öffentlichkeit allerdings kaum wahrgenommen. Der Umwelt schade dies eher, so Olaf Tschimpke:
"Manche Errungenschaften des Naturschutzes in Deutschland werden sogar abgebaut. Manche Teile, die im Naturschutzrecht bislang geregelt wurden, sollen nun wieder zurück in das jeweilige Fachrecht - beispielsweise in das Landwirtschafts- oder auch Verkehrsrecht. Und wie das dann funktionieren soll, das weiß ich nicht. Das wäre ein Rückschritt, obwohl es mal als Schritt nach vorn geplant war. Es geht hier um einheitliche Genehmigungsverfahren, um den übergeordneten Herausforderungen des Jahrhunderts gerecht zu werden. Doch das ist es leider nicht."
Man hört also heraus, dass noch vieles im Sinne eines notwendigen Umwelt- und Naturschutzes geändert werden müsste. Auf gesellschaftlicher Ebene und auf politischer Ebene.