Es geht um die beiden wichtigsten Wirtschaftsprognosen der Bundesrepublik. Einmal im Frühjahr und einmal im Herbst lässt sich die Bundesregierung über die Entwicklung der Konjunktur informieren. Erstellt werden diese Gutachten von den renommiertesten Wirtschaftsinstituten in Deutschland. Bislang gehörte das Kieler Institut dazu. Nun muss es den exklusiven Kreis der Gutachter verlassen, zugunsten seines Konkurrenten – des DIW in Berlin.
Ebenfalls nicht mehr dabei ist damit auch das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung aus Mannheim, das mit den Kielern kooperierte. Das hat das Bundeswirtschaftsministerium dem Kieler Institut bereits am Freitag schriftlich mitgeteilt. Für Prof. Joachim Scheide, Leiter des Prognose-Zentrums im Kieler IfW, ein schwerer Schlag:
"Natürlich sind wir überrascht, auch enttäuscht. Wir haben ein sehr gutes Angebot vorgelegt. Das wird uns auch bestätigt vom Auftraggeber. Allerdings war der Preis dem Auftraggeber zu hoch. Deshalb sind wir ausgeschieden."
Trotz der sehr guten Arbeit und der hohen Qualität sei das Angebot des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel als zu teuer erschienen, heißt es in der schriftlichen Absage des Bundeswirtschaftsministeriums. Offenbar sei der Preis hier ausschlaggebender als die Qualität, mutmaßt Professor Scheide:
"Man will ein gutes Gutachten haben. Aber der Preis ist wohl nicht ganz irrelevant für eine staatliche Institution. Deshalb hat man eben auch auf den Preis geachtet."
Tatsächlich hatte das Institut für Weltwirtschaft den Preis für seine Expertise im Ausschreibungsangebot im Vergleich zu den Vorjahren erhöht. Der Preisanstieg spiegele im Wesentlichen die zwischenzeitlich eingetretenen Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst wider, rechtfertigt sich ein Sprecher. Zunächst bis zum Jahr 2016 wird die Bundesregierung nun auf die Expertise der Kieler Forscher verzichten. Bis dahin sollen die Aufträge für die Konjunkturgutachten erneut ausgeschrieben werden.
"Es ist gewiss ein Imageverlust, aber wir brauchen uns, was die Qualität angeht, nichts vorzuwerfen. Wir werden aller Voraussicht nach so arbeiten wie bisher. Wir werden weiterhin regelmäßig Konjunkturprognosen erstellen. Wir arbeiten daraufhin, dass wir in drei Jahren wieder dabei sind."
Zu den wirtschaftlichen Folgen der Absage des Bundeswirtschaftsministeriums an das Institut für Weltwirtschaft in Kiel wollte sich das Institut nicht äußern. Recherchen von NDR 1 Welle Nord zufolge soll es aber in den kommenden Wochen zu einer internen Aufarbeitung der gescheiterten Bewerbung beim IFW in Kiel kommen.
Ebenfalls nicht mehr dabei ist damit auch das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung aus Mannheim, das mit den Kielern kooperierte. Das hat das Bundeswirtschaftsministerium dem Kieler Institut bereits am Freitag schriftlich mitgeteilt. Für Prof. Joachim Scheide, Leiter des Prognose-Zentrums im Kieler IfW, ein schwerer Schlag:
"Natürlich sind wir überrascht, auch enttäuscht. Wir haben ein sehr gutes Angebot vorgelegt. Das wird uns auch bestätigt vom Auftraggeber. Allerdings war der Preis dem Auftraggeber zu hoch. Deshalb sind wir ausgeschieden."
Trotz der sehr guten Arbeit und der hohen Qualität sei das Angebot des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel als zu teuer erschienen, heißt es in der schriftlichen Absage des Bundeswirtschaftsministeriums. Offenbar sei der Preis hier ausschlaggebender als die Qualität, mutmaßt Professor Scheide:
"Man will ein gutes Gutachten haben. Aber der Preis ist wohl nicht ganz irrelevant für eine staatliche Institution. Deshalb hat man eben auch auf den Preis geachtet."
Tatsächlich hatte das Institut für Weltwirtschaft den Preis für seine Expertise im Ausschreibungsangebot im Vergleich zu den Vorjahren erhöht. Der Preisanstieg spiegele im Wesentlichen die zwischenzeitlich eingetretenen Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst wider, rechtfertigt sich ein Sprecher. Zunächst bis zum Jahr 2016 wird die Bundesregierung nun auf die Expertise der Kieler Forscher verzichten. Bis dahin sollen die Aufträge für die Konjunkturgutachten erneut ausgeschrieben werden.
"Es ist gewiss ein Imageverlust, aber wir brauchen uns, was die Qualität angeht, nichts vorzuwerfen. Wir werden aller Voraussicht nach so arbeiten wie bisher. Wir werden weiterhin regelmäßig Konjunkturprognosen erstellen. Wir arbeiten daraufhin, dass wir in drei Jahren wieder dabei sind."
Zu den wirtschaftlichen Folgen der Absage des Bundeswirtschaftsministeriums an das Institut für Weltwirtschaft in Kiel wollte sich das Institut nicht äußern. Recherchen von NDR 1 Welle Nord zufolge soll es aber in den kommenden Wochen zu einer internen Aufarbeitung der gescheiterten Bewerbung beim IFW in Kiel kommen.