Russischer Angriffskrieg
Kiew meldet weitere Artillerieangriffe Russlands trotz angekündigter Feuerpause

Die von Russland ausgerufene einseitige Waffenruhe wird nach Darstellung der Ukraine von der russischen Armee nicht eingehalten. Der ukrainische Präsident Selenskyj teilte mit, sein Generalstab habe nach dem Inkrafttreten der Feuerpause mehrere russische Artillerieangriffe verzeichnet.

    Schäden nach russischen Angriffen in Charkiw in der Ukraine: Die Aufnahme vom 18.04.2025 zeigt Zerstörungen eines Wohnhauses.
    Schäden nach russischen Angriffen in Charkiw. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Andrii Marienko)
    Er könne kein Vertrauen in die Worte haben, die aus Moskau kämen, betonte Selenskyj. Zugleich erklärte er sich bereit, seinerseits eine Waffenruhe zu verkünden, die über den morgigen Sonntag hinausgehe. Dies für den Fall, dass Russland seine selbst verhängte Feuerpause tatsächlich einhalte.
    Der russische Präsident Putin hatte am frühen Abend angekündigt, seinen Truppen zu befehlen, bis zum Ende des morgigen Tages für 30 Stunden die Waffen ruhen zu lassen.

    EU-Kommission reagiert skeptisch

    Die EU-Kommission reagierte mit Skepsis auf die Ankündigung Putins. In einer in Brüssel veröffentlichten Erklärung hieß es, Russland sei in der Vergangenheit zu häufig als Aggressor aufgetreten - daher müsse erst sichtbar werden, dass die russischen Angriffe tatsächlich ausblieben. Zudem müssten aus Moskau klare Zeichen für einen langfristigen Waffenstillstand kommen. Die EU-Kommission wies darauf hin, dass die russische Führung den Krieg gegen die Ukraine sofort stoppen könne, wenn sie wirklich dazu bereit sei.
    Das britische Außenministerium forderte Russland auf, einen kompletten Waffenstillstand zu verhängen - und nicht nur eine eintägige Pause.
    Diese Nachricht wurde am 19.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.