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Flutkatastrophe in der Ukraine
Kiew und Moskau werfen einander Zerstörung des Kachowka-Staudamms vor

Nach dem Dammbruch in der südlichen Ukraine mit verheerenden Überschwemmungen weisen Russland und die Ukraine sich gegenseitig die Schuld zu.

    Aus der Vogelperspektive sind große Wassermassen zu sehen; diagonal durch die Bildmitte ziehen sich die Reste der zerstörten Staumauer.
    Ein Satellitenfoto dokumentiert, wie sich das Wasser des Kachowka-Stausees in der südlichen Ukraine nach der Zerstörung der Staumauer flussabwärts ergießt. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Uncredited)
    Der ukrainische Präsident Selenskyj sprach von einer absichtlichen Tat Russlands. Dessen Truppen hätten den Damm "vermint" und dann "gesprengt". Der Kreml hingegen warf Kiew "vorsätzliche Sabotage" vor. Manche von Russland eingesetzte Lokalfunktionäre in den besetzten Gebieten, die teils ebenfalls überflutet sind, sprechen von einem Einsturz ohne Fremdeinwirkung.
    Die US-Regierung überprüft nach eigenen Angaben Berichte, wonach Russland die Explosion herbeigeführt habe. Man versuche immer noch zu beurteilen, was passiert sei, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Kirby.
    Seit dem Bruch der Staumauer in den frühen Morgenstunden ergießt sich das Wasser des größten Stausees der Ukraine auf die flussabwärts gelegenen Gebiete. Zehntausende Menschen müssen in Sicherheit gebracht werden, es werden viele Tote und Verletzte sowie große Umweltschäden befürchtet. Auch wird vor großen Auswirkungen auf die Versorgung mit Trinkwasser und Energie gewarnt.
    Diese Nachricht wurde am 06.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.