Moskauer Filmwoche
Kiew verurteilt Video-Schalte mit Woody Allen

Ein Online-Auftritt von US-Filmregisseur Woody Allen beim Moskauer Filmfestival stößt in der Ukraine auf Kritik. Das Kiewer Außenministerium schrieb in sozialen Netzwerken von einer "Schande und Beleidigung für die Opfer unter ukrainischen Schauspielern und Filmschaffenden, die durch russische Kriegsverbrecher getötet oder verletzt worden seien.

    Woody Allen lehnt sich an eine Wand in der Ecke eines Zimmers. Die Wand hat eine beige Farbe mit weißen, horizontalen Streifen.
    Der Filmemacher Woody Allen (Archivbild aus dem Jahr 2019, ein aktuelles Bild von der fraglichen Videoschalte lag zunächst nicht vor) (dpa / MAXPPP / Arnaud Journois)
    Der Filmschaffende habe bewusst die Augen vor den Gräueltaten verschlossen, die Russland seit 2014 täglich in der Ukraine verübe. Die Kultur dürfe nicht für die "Reinwaschung" von Verbrechen oder als "Propagandainstrument" dienen, heißt es in der Mitteilung weiter.
    Woody Allen war am Sonntag im Rahmen des Moskauer Filmfestivals per Video zugeschaltet worden, um einen Vortrag zu halten. Die Veranstaltung wurde vom kremlnahen Regisseur und Schauspieler Fjodor Bondartschuk moderiert. Dieser ist wegen seiner Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ziel Bondartschuk westlicher Sanktionen. 
    Medienberichten zufolge äußerte Allen während des Gesprächs seine Bewunderung für Bondartschuks Vater, den Regisseur Sergej Bondartschuk. Außerdem soll er unter anderem gesagt haben: "Mir hat russisches Kino immer gefallen". Politisch äußerte sich der 89-Jährige demnach nicht. Der Frage, ob er in Russland drehen wolle, sei er vielmehr ausgewichen.
    Diese Nachricht wurde am 25.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.