Kinder sind regelrechte Keimschleudern. Das gilt auch für die Erreger der echten Grippe, die Influenzaviren. Weil Kinder ständig Körperkontakt zu Gleichaltrigen oder erwachsenen Bezugspersonen haben, sind sie an der Verbreitung der Grippe maßgeblich beteiligt. Experten wissen das schon seit langem. Deswegen fordern sie die Grippeimpfung für Kinder. Sie hoffen so, die Verbreitung der Grippe einzudämmen. Wie stark Kinder selbst, von Grippe betroffen sind, war allerdings lange unklar. Terho Heikkinen von der finnischen Turk Universität hat das jetzt genau untersucht:
" Wir hatten eine große Gruppe von Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und 13 Jahren, insgesamt waren es ungefähr 1500 Kinder. Jedes Mal, wenn diese Kinder krank wurden, kamen sie in unser Zentrum und wurden dort von unseren Kinderärzten ganz normal behandelt. Zusätzlich nahmen wir allerdings mit einem kleinen Wattestab einen Abstrich von ihrer Nasenschleimhaut. Dadurch konnten wir dann später bestimmen, welches Virus die Infektion hervorgerufen hat. Es war dann möglich zu sehen, welche Symptome das Grippevirus hervorruft und welche Komplikationen auftreten. Dabei konnten wir 100prozentig sagen, dass ein Grippevirus die Ursache war und nicht irgendein anderes Virus."
Egal, mit welchen Symptomen die Kinder in die Ambulanz des Testzentrums kamen, immer machten die Ärzte den Grippetest. Das Ergebnis zeichnete ein völlig neues Bild der Grippeerkrankung bei Kindern.
" Es ist schlichtweg unmöglich eine Influenzainfektion bei Kindern nur anhand der Symptome zu diagnostizieren. Eher könnte man eine Münze werfen. Bei so vielen anderen Virusinfektionen treten ganz ähnliche Symptome auf. Das gilt besonders für Kinder unter drei Jahren. Egal, welche Infektionskrankheit sie gerade haben, diese Kleinen leiden unter Husten, Fieber und sie weinen die ganze Zeit. Eine Diagnose kann kein Arzt nur anhand dieser klinischen Symptome stellen."
Bei zehn Prozent der Kinder ging die Infuenzainfektion mit Durchfall einher. Das ist bei Erwachsenen ein höchst seltenes Symptom. Auch die Häufigkeit der Grippeinfektion überraschte die finnischen Forscher.
" Die meisten der betroffenen Kinder sind ganz normale gesunde Kinder, die in den Kindergarten oder in die Schule gehen und keine ernsten gesundheitlichen Probleme haben. Von diesen Kindern infizieren sich jede Saison im Durchschnitt 20 bis 30 Prozent mit der echten Grippe."
Damit sind Kinder von der echten Grippe genauso stark betroffen, wie alte Menschen, die eigentliche Zielgruppe der alljährlichen Impfkampagne für die Grippeschutzimpfung.
" Es gibt da eine große Bandbreite in der Ausprägung der Erkrankung. Ein großer Teil der Kinder bekommt überhaupt keine Symptome. Am anderen Ende des Spektrums stehen dann die Kinder, die an einer Influenzainfektion sterben. Aber bei den meisten Kindern ist es keine sehr gefährliche Erkrankung. Unsere Studie hat auch gezeigt, dass etwa 40 Prozent der Kinder als Komplikation eine Mittelohrentzündung bekommen. Da müssen dann Antibiotika verschrieben werden, weitere Arztbesuche zur Kontrolle stehen an - das macht die Erkrankung dann vergleichsweise teuer, auch wenn sie nicht lebensbedrohlich ist. Und schlussendlich ist so eine Mittelohrentzündung sehr schmerzhaft."
Die meisten Eltern würden ihrem Kind die Schmerzen einer Mittelohrentzündung gerne ersparen. Durch die sehr sichere Grippeimpfung ist das in vielen Fällen möglich. Zudem spart das Gesundheitssystem dadurch erhebliche Kosten ein, zumindest in Finnland sind es 12 Euro pro Kind pro Jahr. Dort werden jetzt die Impfempfehlungen für die Grippeschutzimpfung geändert. In Deutschland empfiehlt die derzeit laufende Impfkampagne nach wie vor nur eine Impfung für alte Menschen.
Die Beiträge unserer Grippe-Serie senden wir vom 30.10. bis 3.11.2006 täglich in Forschung aktuell.
" Wir hatten eine große Gruppe von Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und 13 Jahren, insgesamt waren es ungefähr 1500 Kinder. Jedes Mal, wenn diese Kinder krank wurden, kamen sie in unser Zentrum und wurden dort von unseren Kinderärzten ganz normal behandelt. Zusätzlich nahmen wir allerdings mit einem kleinen Wattestab einen Abstrich von ihrer Nasenschleimhaut. Dadurch konnten wir dann später bestimmen, welches Virus die Infektion hervorgerufen hat. Es war dann möglich zu sehen, welche Symptome das Grippevirus hervorruft und welche Komplikationen auftreten. Dabei konnten wir 100prozentig sagen, dass ein Grippevirus die Ursache war und nicht irgendein anderes Virus."
Egal, mit welchen Symptomen die Kinder in die Ambulanz des Testzentrums kamen, immer machten die Ärzte den Grippetest. Das Ergebnis zeichnete ein völlig neues Bild der Grippeerkrankung bei Kindern.
" Es ist schlichtweg unmöglich eine Influenzainfektion bei Kindern nur anhand der Symptome zu diagnostizieren. Eher könnte man eine Münze werfen. Bei so vielen anderen Virusinfektionen treten ganz ähnliche Symptome auf. Das gilt besonders für Kinder unter drei Jahren. Egal, welche Infektionskrankheit sie gerade haben, diese Kleinen leiden unter Husten, Fieber und sie weinen die ganze Zeit. Eine Diagnose kann kein Arzt nur anhand dieser klinischen Symptome stellen."
Bei zehn Prozent der Kinder ging die Infuenzainfektion mit Durchfall einher. Das ist bei Erwachsenen ein höchst seltenes Symptom. Auch die Häufigkeit der Grippeinfektion überraschte die finnischen Forscher.
" Die meisten der betroffenen Kinder sind ganz normale gesunde Kinder, die in den Kindergarten oder in die Schule gehen und keine ernsten gesundheitlichen Probleme haben. Von diesen Kindern infizieren sich jede Saison im Durchschnitt 20 bis 30 Prozent mit der echten Grippe."
Damit sind Kinder von der echten Grippe genauso stark betroffen, wie alte Menschen, die eigentliche Zielgruppe der alljährlichen Impfkampagne für die Grippeschutzimpfung.
" Es gibt da eine große Bandbreite in der Ausprägung der Erkrankung. Ein großer Teil der Kinder bekommt überhaupt keine Symptome. Am anderen Ende des Spektrums stehen dann die Kinder, die an einer Influenzainfektion sterben. Aber bei den meisten Kindern ist es keine sehr gefährliche Erkrankung. Unsere Studie hat auch gezeigt, dass etwa 40 Prozent der Kinder als Komplikation eine Mittelohrentzündung bekommen. Da müssen dann Antibiotika verschrieben werden, weitere Arztbesuche zur Kontrolle stehen an - das macht die Erkrankung dann vergleichsweise teuer, auch wenn sie nicht lebensbedrohlich ist. Und schlussendlich ist so eine Mittelohrentzündung sehr schmerzhaft."
Die meisten Eltern würden ihrem Kind die Schmerzen einer Mittelohrentzündung gerne ersparen. Durch die sehr sichere Grippeimpfung ist das in vielen Fällen möglich. Zudem spart das Gesundheitssystem dadurch erhebliche Kosten ein, zumindest in Finnland sind es 12 Euro pro Kind pro Jahr. Dort werden jetzt die Impfempfehlungen für die Grippeschutzimpfung geändert. In Deutschland empfiehlt die derzeit laufende Impfkampagne nach wie vor nur eine Impfung für alte Menschen.
Die Beiträge unserer Grippe-Serie senden wir vom 30.10. bis 3.11.2006 täglich in Forschung aktuell.