Auffällig ist schon, dass in Deutschland relativ häufig zu Medikamenten gegriffen wird. Diese Umfrage von "Infas" zeigt beispielsweise, dass 60 Prozent der Eltern auf die Frage, ob sie in den vergangenen 4 Wochen Medikamente an ihre Kinder verabreicht haben, mit Ja antworteten – und in der Tat ist dieser Anteil bei jüngeren Kinder sogar noch höher. Zudem: Bei den Ja-Sagern gaben sogar 43 Prozent an, dass im konkreten Fall kein Arzt diese Medikamente verordnet hat, vieles fällt somit also wohl in den Bereich der Selbstmedikation. Friedemann Schmidt ist der Vizepräsident der Bundesvereinigung der Deutschen Apothekerverbände, kurz: ABDA. Hier wurde die Untersuchung in Auftrag gegeben.
"Sind die Kinder akut krank, haben sie beispielsweise eine Erkältung, dann werden sehr oft Medikamente angewendet. Nasentropfen, Hustensäfte und so fort. Auch viele pflanzliche Arzneimittel. Aber: Immerhin jedes vierte Kind hat hierzulande auch eine chronische Krankheit. Insbesondere Allergien, beispielsweise ist Asthma recht weit verbreitet. Dann müssen Kinder verordnete Medikamente auch über einen langen Zeitraum hinweg nehmen."
Befragt wurden rund 3.000 Eltern mit Kindern bis zu 17 Jahren. Die generelle Lage, also die gesundheitlichen Rahmenbedingungen in Deutschland, wurde dabei recht gut bewertet.
"9 von 10 Kindern werden von ihren Eltern mit einem guten oder sogar sehr guten Gesundheitszustand eingeschätzt. Wir haben auch gefragt, wie wohl sich die Eltern im gegenwärtigen Gesundheitssystem fühlen – wie sicher, auch wie geborgen. Es wird als Ganzes recht gut bewertet, es gab die Schulnote 2,0. Auch die Apotheke als Teil des Gesundheitssystems wird gut bewertet. Nämlich mit der Note 1,8 – das hat uns natürlich sehr gefreut."
Die Apotheken und ihre Dienstleistung kommen somit bei den befragten Eltern scheinbar recht gut an. Doch macht die ABDA auch darauf aufmerksam, dass Eltern nicht ganz sorgenfrei und jederzeit zu Medikamenten greifen sollten. Dies gelte ganz besonders für Medikamente, die erst einmal nur auf eine Eignung für Erwachsene untersucht und geprüft worden sind. Wolfgang Rascher ist Direktor der Kinder und Jugendklinik an der Universität in Erlangen.
"Das heißt nicht, dass die Medikamente dann unsicher sind. Sie wurden auch nicht unbedingt falsch angewendet. Aber die Qualitätskriterien für die Anwendung waren nicht so hoch. Man meint dann meist, dass einfach eine bestimmte Menge verabreicht werden kann: Das Kind ist kleiner, somit bekommt es einfach weniger. Es gibt heute aber schon Möglichkeiten, ganz genau zu bestimmen, welche Dosis wirklich für das Kind die richtige ist."
Wie immer bei Medikamenten ist also die richtige Dosierung entscheidend. Und deswegen gibt es seit einem Jahr aus Brüssel eine neue EU-Kinderarzneimittelverordnung. Mittelfristig soll somit deutlicher werden, welche Dosierung eines bestimmten Mittels ein Kind braucht, hofft zumindest Wolfgang Rascher. Zudem hofft die Bundesvereinigung der Apothekerverbände künftig auch auf eine entsprechende Etikettierung von Medikamenten – wenn diese also auf eine Tauglichkeit für Kinder getestet wurden. Auch dies könnte es Eltern einfacher machen zum richtigen Medikament und auch zur sachgerechten Dosierung zu greifen.
"Sind die Kinder akut krank, haben sie beispielsweise eine Erkältung, dann werden sehr oft Medikamente angewendet. Nasentropfen, Hustensäfte und so fort. Auch viele pflanzliche Arzneimittel. Aber: Immerhin jedes vierte Kind hat hierzulande auch eine chronische Krankheit. Insbesondere Allergien, beispielsweise ist Asthma recht weit verbreitet. Dann müssen Kinder verordnete Medikamente auch über einen langen Zeitraum hinweg nehmen."
Befragt wurden rund 3.000 Eltern mit Kindern bis zu 17 Jahren. Die generelle Lage, also die gesundheitlichen Rahmenbedingungen in Deutschland, wurde dabei recht gut bewertet.
"9 von 10 Kindern werden von ihren Eltern mit einem guten oder sogar sehr guten Gesundheitszustand eingeschätzt. Wir haben auch gefragt, wie wohl sich die Eltern im gegenwärtigen Gesundheitssystem fühlen – wie sicher, auch wie geborgen. Es wird als Ganzes recht gut bewertet, es gab die Schulnote 2,0. Auch die Apotheke als Teil des Gesundheitssystems wird gut bewertet. Nämlich mit der Note 1,8 – das hat uns natürlich sehr gefreut."
Die Apotheken und ihre Dienstleistung kommen somit bei den befragten Eltern scheinbar recht gut an. Doch macht die ABDA auch darauf aufmerksam, dass Eltern nicht ganz sorgenfrei und jederzeit zu Medikamenten greifen sollten. Dies gelte ganz besonders für Medikamente, die erst einmal nur auf eine Eignung für Erwachsene untersucht und geprüft worden sind. Wolfgang Rascher ist Direktor der Kinder und Jugendklinik an der Universität in Erlangen.
"Das heißt nicht, dass die Medikamente dann unsicher sind. Sie wurden auch nicht unbedingt falsch angewendet. Aber die Qualitätskriterien für die Anwendung waren nicht so hoch. Man meint dann meist, dass einfach eine bestimmte Menge verabreicht werden kann: Das Kind ist kleiner, somit bekommt es einfach weniger. Es gibt heute aber schon Möglichkeiten, ganz genau zu bestimmen, welche Dosis wirklich für das Kind die richtige ist."
Wie immer bei Medikamenten ist also die richtige Dosierung entscheidend. Und deswegen gibt es seit einem Jahr aus Brüssel eine neue EU-Kinderarzneimittelverordnung. Mittelfristig soll somit deutlicher werden, welche Dosierung eines bestimmten Mittels ein Kind braucht, hofft zumindest Wolfgang Rascher. Zudem hofft die Bundesvereinigung der Apothekerverbände künftig auch auf eine entsprechende Etikettierung von Medikamenten – wenn diese also auf eine Tauglichkeit für Kinder getestet wurden. Auch dies könnte es Eltern einfacher machen zum richtigen Medikament und auch zur sachgerechten Dosierung zu greifen.