Entwarnung kommt gleich zu Beginn der 1. KinderMedienKonferenz: Nein, den Kindern wird ihre Weltsicht nicht durchs Fernsehen übergestülpt. Vielmehr würden sie sich ihre Welt selbst konstruieren - dabei freilich Fernseh- und Zeitungsbotschaften einbauen. Die Leiterin des Münchner Jugendfernsehinstituts IZI, Maya Götz macht den Kindermedienmachern klar, was Kinder wollen:
""Wenn man in der heutigen Medienlandschaft etwas für Kinder anbietet, dann muss das vor allen Dingen ihre Perspektive aufnehmen. Dass heißt, dieser alte pädagogische Blick 'Wir wollen den Kindern zeigen, wie die Welt funktioniert', der funktioniert bei unseren heutigen Kindern nicht. Ich muss auf die Seite der Kinder gehen, gucken, wo können sie denn Anknüpfungspunkte zu ihrer Alltagswelt herstelle?. Wie sehen sie eigentlich das Problem? Und wenn mir das gelingt, wenn ich Wege finde, wie ich die Kinderperspektive aufgreife und die dann erweitere, dann mache ich gute Kindermedien."
Wie man beides, Perspektivengewinn und -erweiterung, hinbekommt, sollten auf der Konferenz die Hasen, Nilpferde und Wildsauen verdeutlichen. Sie leben in der virtuellen Welt von www.Hanisauland.de: Sie sind die kindgerechten Helden einer animierten Comic-Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung, die zu der Konferenz eingeladen hatte. 800.000 Klicks pro Monat sprechen für das Experiment, in dem Bärbel, die clevere Nilpferddame und Kanzlerin, Rainer, der Oberhase, und Egon, das Wildschwein, einen gemeinsamen, demokratischen Staat bauen. Autor Peter Brandt:
""Unsere Kinder Hippel und Hippa, die sind übrigens bei der Presse und geben die Zeitung, die 'Hanisauländische Wahrheit' heraus. Dann haben wir noch den Günther Schlotter, das ist ein ganz berühmter Angsthase aus einer Angsthasenfamilie, der ist Polizeichef."
Wie kommen nun die Journalisten in der Hasen-, Nilpferde- und Wildschweinwelt, eben im Hanisauland, weg? Sie informieren nicht nur, sondern manipulieren auch, bestätigt Peter Brandt:
"Die haben zum Beispiel den Enkel von König Speckig gekniffen, damit der auf dem Bild weint. Also das machen sie schon, ja, weil auch das den Kindern gesagt werden muss. Dann können wir im Lexikon - es gibt ein Lexikon dazu - das Wort Manipulation erklären."
Immer wieder kreist die 1. KinderMedienKonferenz um diese Herausforderung: Redakteure müssen Anknüpfungspunkte in der Erfahrungswelt von Kindern finden, und auf diesen aufbauend zusätzliche Informationen liefern. - Vorbild für Printmedien möchte hierbei das NRW-Projekt "Zeus Kids" sein, das sich explizit an Primarstufenschüler der vierten Klasse wendet.
Der Redakteur der Journalistenschule Ruhr, Harald Heuer, hat die mächtige WAZ-Mediengruppe im Rücken und liefert eine Zeitung speziell für Neun- bis Elfjährige in Nordrhein-Westfalen: Die "Zeitung for You" erreicht an 1.300 NRW-Grundschulen etwa 38.000 Schüler und bietet zusätzlich auf www.zeuskids.de einen tagesaktuellen Internetticker. Heuer, der auf dem Kölner Podium zum Thema "Große Aktionen für kleine Leute" spricht, ist sich sicher: Es lohnt das Wagnis, Kinderthemen für Zehnjährige auch von Zehnjährigen schreiben zu lassen.
"Also die normale Tageszeitung wird schon auch wahrgenommen. Nur: Die wenigsten Tageszeitungen haben eine eigene Kinderseite oder einen eigenen Kinderstreifen mit Themen. Und dementsprechend fühlen die Kinder sich nicht ernst genommen und sind nicht als Teil der Leser-Comunity. Sie müssen sich wiederfinden in der Tageszeitung. Irgendwo muss es einen Ankerpunkt geben, wo Kinder merken, sehen, dass sie dort von dieser Tageszeitung, dem Medium der Eltern, ernst genommen und wahrgenommen werden."
""Wenn man in der heutigen Medienlandschaft etwas für Kinder anbietet, dann muss das vor allen Dingen ihre Perspektive aufnehmen. Dass heißt, dieser alte pädagogische Blick 'Wir wollen den Kindern zeigen, wie die Welt funktioniert', der funktioniert bei unseren heutigen Kindern nicht. Ich muss auf die Seite der Kinder gehen, gucken, wo können sie denn Anknüpfungspunkte zu ihrer Alltagswelt herstelle?. Wie sehen sie eigentlich das Problem? Und wenn mir das gelingt, wenn ich Wege finde, wie ich die Kinderperspektive aufgreife und die dann erweitere, dann mache ich gute Kindermedien."
Wie man beides, Perspektivengewinn und -erweiterung, hinbekommt, sollten auf der Konferenz die Hasen, Nilpferde und Wildsauen verdeutlichen. Sie leben in der virtuellen Welt von www.Hanisauland.de: Sie sind die kindgerechten Helden einer animierten Comic-Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung, die zu der Konferenz eingeladen hatte. 800.000 Klicks pro Monat sprechen für das Experiment, in dem Bärbel, die clevere Nilpferddame und Kanzlerin, Rainer, der Oberhase, und Egon, das Wildschwein, einen gemeinsamen, demokratischen Staat bauen. Autor Peter Brandt:
""Unsere Kinder Hippel und Hippa, die sind übrigens bei der Presse und geben die Zeitung, die 'Hanisauländische Wahrheit' heraus. Dann haben wir noch den Günther Schlotter, das ist ein ganz berühmter Angsthase aus einer Angsthasenfamilie, der ist Polizeichef."
Wie kommen nun die Journalisten in der Hasen-, Nilpferde- und Wildschweinwelt, eben im Hanisauland, weg? Sie informieren nicht nur, sondern manipulieren auch, bestätigt Peter Brandt:
"Die haben zum Beispiel den Enkel von König Speckig gekniffen, damit der auf dem Bild weint. Also das machen sie schon, ja, weil auch das den Kindern gesagt werden muss. Dann können wir im Lexikon - es gibt ein Lexikon dazu - das Wort Manipulation erklären."
Immer wieder kreist die 1. KinderMedienKonferenz um diese Herausforderung: Redakteure müssen Anknüpfungspunkte in der Erfahrungswelt von Kindern finden, und auf diesen aufbauend zusätzliche Informationen liefern. - Vorbild für Printmedien möchte hierbei das NRW-Projekt "Zeus Kids" sein, das sich explizit an Primarstufenschüler der vierten Klasse wendet.
Der Redakteur der Journalistenschule Ruhr, Harald Heuer, hat die mächtige WAZ-Mediengruppe im Rücken und liefert eine Zeitung speziell für Neun- bis Elfjährige in Nordrhein-Westfalen: Die "Zeitung for You" erreicht an 1.300 NRW-Grundschulen etwa 38.000 Schüler und bietet zusätzlich auf www.zeuskids.de einen tagesaktuellen Internetticker. Heuer, der auf dem Kölner Podium zum Thema "Große Aktionen für kleine Leute" spricht, ist sich sicher: Es lohnt das Wagnis, Kinderthemen für Zehnjährige auch von Zehnjährigen schreiben zu lassen.
"Also die normale Tageszeitung wird schon auch wahrgenommen. Nur: Die wenigsten Tageszeitungen haben eine eigene Kinderseite oder einen eigenen Kinderstreifen mit Themen. Und dementsprechend fühlen die Kinder sich nicht ernst genommen und sind nicht als Teil der Leser-Comunity. Sie müssen sich wiederfinden in der Tageszeitung. Irgendwo muss es einen Ankerpunkt geben, wo Kinder merken, sehen, dass sie dort von dieser Tageszeitung, dem Medium der Eltern, ernst genommen und wahrgenommen werden."