Archiv

Erkrankte Kinder
Kinderärzte fordern Ende der Attestpflicht: "Wir sind nicht das Ordnungsamt"

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte fordert ein Ende von Attestpflichten.

    Eine Ärztin nimmt einem kleinen Maedchen einen Verband ab (gestellte Szene).
    Die Bundesärzteschaft plädiert für ein Attestende für Kinder und Jugendliche. (Archivbild) (picture alliance / dpa-tmn / Christin Klose)
    Die gesetzliche Vorschrift, dass Eltern auch harmlose Erkrankungen ihrer Kinder für den Arbeitgeber bescheinigen müssten, sei ein unnötiger Einsatz ärztlicher Ressourcen, sagte Verbandspräsident Fischbach auf dem Kinder- und Jugendärztetag in Berlin. Der Staat mache die Ärzteschaft zu erweiterten Aufsichtsbehörden. Wörtlich fügte er hinzu: "Wir sind nicht das Ordnungsamt." Die Erkrankung eines Kindes sollte dem Arbeitgeber genauso einfach gemeldet werden können wie eine eigene.
    Eltern haben im Krankheitsfall von Kindern unter 12 Jahren Anspruch auf Freistellung von der Arbeit und auf Kinderkrankengeld. Darüber hinaus kritisierte Fischbach, dass Schulen Atteste in der Zeit unmittelbar vor oder nach den Ferien verlangten. Kinder- und Jugendärzte in Nordrhein-Westfalen hatten zuletzt angekündigt, keine medizinischen Atteste mehr für Schulen unmittelbar vor oder nach den Ferien auszustellen.
    Diese Nachricht wurde am 16.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.