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HPV
Kinderärzte-Verband kritisiert Impfquote bei Jungen im Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs als "grottenschlecht"

Kinder- und Jugendärzte dringen auf eine Verbesserung der Impfquote bei HPV-Impfungen. Vor allem bei Jungen in Deutschland seien die Zahlen im Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs "grottenschlecht", sagte der Präventionsbeauftragte des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte in Nordrhein-Westfalen, Köllges, der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".

    Mikroskopische Ansicht von rosafarbenen Viren auf blauem Hintergrund
    Die Quote bei HPV-Impfungen für unter 15-jährigen Mädchen beträgt laut RKI etwa 50, für Jungen etwa 17 Prozent. (imago / Science Photo Library )
    Die Impfquote bei unter 15-jährigen Mädchen liegt laut dem Robert Koch-Institut bundesweit bei etwa 50 Prozent, bei Jungen dieses Alters bei etwa 17 Prozent. Köllges führte aus, es sei nötig, mehr Informationen als TV-Werbung über Infektionen mit Humanen Papillomviren zu schalten. Die rechtlichen Voraussetzungen, um in den Medien mehr über die HP-Viren und die Impfung berichten zu können, müssten zügig geschaffen werden. Zudem wünsche er sich mehr Aufklärung in den Schulen - zum Beispiel im Biologieunterricht. Ganz allgemein fügte Köllges hinzu: "Wir sollten in Deutschland einen Lehrstuhl für das Impfen einrichten und das Impfen besser in die Medizinerausbildung integrieren."
    Seit 2007 wird die HPV-Impfung für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen empfohlen. HP-Viren werden durch Geschlechtsverkehr übertragen. Betroffen von Erkrankungen sind vor allem Frauen. 2020 starben nach Angaben der WHO weltweit mehr als 340.000 Frauen an durch HPV ausgelösten Krebs.
    Frankreich startete Anfang des Jahres eine Impfkampagne an Schulen.