Alexandra chattet bereits wie ein richtiger Profi. Die Finger der 13-Jährigen fliegen über die Tastatur, sie verwendet Smileys und schreibt sich mit anderen Chattern:
Wer will chatten? So fängt man an. So fragt man erst mal, wer überhaupt chatten will, und dann kommt eben jemand oder nicht, der dann sagt: Ich will chatten.
Alexandra ist im Chat von Seitenstark. Der Online-Verbund verschiedener Kinder-Internetseiten bietet den Kinderchat seit zwei Monaten an. Dreimal pro Woche treffen sich hier Jungen und Mädchen aus ganz Deutschland und unterhalten sich miteinander. Betreut wird der Chat von Studenten des Instituts für Kommunikations- und Medienwissenschaften der Uni Leipzig. Zu ihnen gehört Stefanie Krauel. Sie moderiert den Chat, aber nie allein:
Es gibt immer zwei Moderatoren: einen Moderator, der freigibt, das ist der, der die Beiträge vorher liest und entscheidet, ob sie frei geschaltet oder verworfen werden. Und dann gibt es den Moderator, der schreibt, der sich richtig intensiv mit den Kindern unterhält und ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht.
An einem Beispiel erklärt die 22-Jährige, wie die Beiträge online kontrolliert werden:
Also jetzt schreibt zum Beispiel Juno: "Hallo, wie heißt du?" und dieser Beitrag ist okay, und ich drücke, dass es okay ist, und das geht dann ins Netz.
Beiträge mit Beschimpfungen werden hingegen von den Moderatoren gelöscht. Außerdem wird jeder, der sich nicht am Chat beteiligt, nach zehn Minuten aus dem Forum geworfen. Das soll verhindern, dass die Jungen und Mädchen von Dritten ausspioniert werden. Durch die ständige Betreuung fühlen sich die Kinder im Chat sicher und unterhalten sich offen miteinander. Das heißt aber nicht, dass sie alles ausplaudern. Ein Regelwerk - die so genannte Chatikette - gibt ihnen vor, was sie schreiben dürfen, und was nicht.
Wir haben zum Beispiel so eine Prämisse, dass es heißt, die Kinder sollen nicht unbedingt ihre Ortsnamen angeben. Denn es kann ja sein, wenn es kleine Orte sind, dann weiß man schnell, wer die Kinder sind. Wir hatten den Kindern zum Beispiel letzte Woche einmal gesagt, ich wohne in der Nähe von Köln, von Hamburg, und heute zum Beispiel hatten wir den Fall, dass die Kinder von selbst darauf hingewiesen haben, dass sie doch keine Ortsnamen nennen, sondern lieber schreiben "in der Nähe von". Die kontrollieren sich auch schon selber.
Die Regeln sollen die Kinder schützen. Das weiß auch Alexandra. Die Leipziger Schülerin chattet deshalb nur über ganz bestimmte Themen:
Von wem man Fan ist und welche Kinofilme man gut findet oder was die Hobbys sind. Aber etwas Privates, das würde ich nicht machen, das will ich auch gar nicht. Ich weiß ja nicht, mit wem ich chatte.
Das, was im Chat besprochen wird, ist auch für einen Kommunikationswissenschaftler wie Hartmut Warkus interessant. Warkus leitet das Medienzentrum an der Uni Leipzig und ist Professor für Medienpädagogik. Er hatte die Idee zu einem moderierten Kinderchat:
Mittlerweile bin ich ganz stolz drauf, weil ich sehe, dass da etwas mit den Kindern passiert und dass wir Erkenntnisse darüber bekommen, was ich vorher so nie gesehen hätte. Wir sind durchaus in der Lage, in dieser Form des Chats auch Themen mit den Kindern zu diskutieren. Die reden über ihre Erkenntnisse zu Shrek 2 - für einen Medienwissenschaftler ideal! Wir kriegen ein Podium präsentiert zu Kinderthemen, da kommen wir sonst nicht ran.
Das Projekt rentiert sich aber auch für die Studenten, die daran mitarbeiten. Bisher gibt es kaum Seminare oder Workshops, die sich mit der Moderation von Chats beschäftigen. Professor Warkus sieht daher auf diesem Gebiet gute Perspektiven für seine Studenten:
Sie lernen hier ein Feld, auf dem Kommunikation läuft, das so bisher noch nicht zur Kenntnis genommen wird. So sind sie in einer Art Aufbruchssituation. Das heißt, sie nehmen Dinge mit und Erkenntnisse, die sie exklusiv haben, und es wird bei ihnen liegen, daraus ein Maximum für ihr Studium zu machen.
Wer will chatten? So fängt man an. So fragt man erst mal, wer überhaupt chatten will, und dann kommt eben jemand oder nicht, der dann sagt: Ich will chatten.
Alexandra ist im Chat von Seitenstark. Der Online-Verbund verschiedener Kinder-Internetseiten bietet den Kinderchat seit zwei Monaten an. Dreimal pro Woche treffen sich hier Jungen und Mädchen aus ganz Deutschland und unterhalten sich miteinander. Betreut wird der Chat von Studenten des Instituts für Kommunikations- und Medienwissenschaften der Uni Leipzig. Zu ihnen gehört Stefanie Krauel. Sie moderiert den Chat, aber nie allein:
Es gibt immer zwei Moderatoren: einen Moderator, der freigibt, das ist der, der die Beiträge vorher liest und entscheidet, ob sie frei geschaltet oder verworfen werden. Und dann gibt es den Moderator, der schreibt, der sich richtig intensiv mit den Kindern unterhält und ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht.
An einem Beispiel erklärt die 22-Jährige, wie die Beiträge online kontrolliert werden:
Also jetzt schreibt zum Beispiel Juno: "Hallo, wie heißt du?" und dieser Beitrag ist okay, und ich drücke, dass es okay ist, und das geht dann ins Netz.
Beiträge mit Beschimpfungen werden hingegen von den Moderatoren gelöscht. Außerdem wird jeder, der sich nicht am Chat beteiligt, nach zehn Minuten aus dem Forum geworfen. Das soll verhindern, dass die Jungen und Mädchen von Dritten ausspioniert werden. Durch die ständige Betreuung fühlen sich die Kinder im Chat sicher und unterhalten sich offen miteinander. Das heißt aber nicht, dass sie alles ausplaudern. Ein Regelwerk - die so genannte Chatikette - gibt ihnen vor, was sie schreiben dürfen, und was nicht.
Wir haben zum Beispiel so eine Prämisse, dass es heißt, die Kinder sollen nicht unbedingt ihre Ortsnamen angeben. Denn es kann ja sein, wenn es kleine Orte sind, dann weiß man schnell, wer die Kinder sind. Wir hatten den Kindern zum Beispiel letzte Woche einmal gesagt, ich wohne in der Nähe von Köln, von Hamburg, und heute zum Beispiel hatten wir den Fall, dass die Kinder von selbst darauf hingewiesen haben, dass sie doch keine Ortsnamen nennen, sondern lieber schreiben "in der Nähe von". Die kontrollieren sich auch schon selber.
Die Regeln sollen die Kinder schützen. Das weiß auch Alexandra. Die Leipziger Schülerin chattet deshalb nur über ganz bestimmte Themen:
Von wem man Fan ist und welche Kinofilme man gut findet oder was die Hobbys sind. Aber etwas Privates, das würde ich nicht machen, das will ich auch gar nicht. Ich weiß ja nicht, mit wem ich chatte.
Das, was im Chat besprochen wird, ist auch für einen Kommunikationswissenschaftler wie Hartmut Warkus interessant. Warkus leitet das Medienzentrum an der Uni Leipzig und ist Professor für Medienpädagogik. Er hatte die Idee zu einem moderierten Kinderchat:
Mittlerweile bin ich ganz stolz drauf, weil ich sehe, dass da etwas mit den Kindern passiert und dass wir Erkenntnisse darüber bekommen, was ich vorher so nie gesehen hätte. Wir sind durchaus in der Lage, in dieser Form des Chats auch Themen mit den Kindern zu diskutieren. Die reden über ihre Erkenntnisse zu Shrek 2 - für einen Medienwissenschaftler ideal! Wir kriegen ein Podium präsentiert zu Kinderthemen, da kommen wir sonst nicht ran.
Das Projekt rentiert sich aber auch für die Studenten, die daran mitarbeiten. Bisher gibt es kaum Seminare oder Workshops, die sich mit der Moderation von Chats beschäftigen. Professor Warkus sieht daher auf diesem Gebiet gute Perspektiven für seine Studenten:
Sie lernen hier ein Feld, auf dem Kommunikation läuft, das so bisher noch nicht zur Kenntnis genommen wird. So sind sie in einer Art Aufbruchssituation. Das heißt, sie nehmen Dinge mit und Erkenntnisse, die sie exklusiv haben, und es wird bei ihnen liegen, daraus ein Maximum für ihr Studium zu machen.