Wenn man sich Untersuchungen z. B. des Forschungsinstitutes für Kinderernährung in Dortmund anschaut, die ja jahrelang Familien begleiten und befragen, dann zeigt sich, dass die Kinderernährung insgesamt zu fettreich ist, d. h. es werden zu viele fettreiche Fleischprodukte, zu fettreiche Milchprodukte gegessen und zu viele Süßigkeiten; auf der anderen Seite kommen vor allem pflanzliche Lebensmittel, also Obst, Gemüse und Kartoffeln zu kurz, Vollkornprodukte, so dass man da eine Verschiebung erreichen muss.
Margret Büning-Fesel weiß, wie wichtig das gute Vorbild der Eltern, Lehrer und Erzieher in den ersten Lebensjahren ist. Sie ist Geschäftsführerin beim Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, aid in Bonn und hat die Konferenz zur Kinderernährung vorbereitet:
Wichtig ist, dass die Eltern das einmal auch vorleben, d. h. sie müssen selber Obst und Gemüse essen, wenn sie möchten, dass ihre Kinder das auch essen und es muss einfach alltäglich sein, dass Gemüse, dass Obst, dass Vollkornprodukte auf den Tisch kommen, dass die ganze Familie das isst, dass es selbstverständlich ist und bei Produkten, die Kinder nicht mögen, muss man es einfach immer wieder anbieten.
Die meisten Eltern können ein Lied davon singen, wie schwierig es ist, den Nachwuchs mit Salat oder Gemüse zufrieden zu stellen. Mit erhobenem Zeigefinger oder gar Zwang erreicht man meist eher das Gegenteil. Kleine Tricks sind da oft sehr viel erfolgversprechender:
Man muss auf anderem Wege versuchen, das attraktiv zu machen; einmal ist das so: viele Kinder mögen keinen angemachten, zubereiteten Salat, greifen aber zu bei Gemüsestückchen. Das heißt, wenn ich nun eine Dipp-Platte mache mit ganz vielen mundgerechten Gemüsestückchen, dann vielleicht ein, zwei Dipps zur Auswahl, wo sie das reintunken können, wo sie das ablecken können, also wenn man das sinnlich ein bisschen aufbereitet, dann essen Kinder eigentlich ganz gerne Gemüse.
Aber auch mit Obst lassen sich die Kleinen heute nur noch selten zufrieden stellen. Frische Früchte wie Äpfel, Birnen oder Bananen sind nicht bei allen Kindern beliebt. Aber auch hier können Eltern sich etwas einfallen lassen:
Beim Obst ist es so, da gab es vor kurzem noch mal eine Untersuchung, die zeigte, dass Kinder sehr viel mehr Obst essen, wenn man es ihnen einfach mundgerecht geschnitten vorstellt.
Dass gesunde Ernährung nicht nur für die körperliche Gesundheit der Kinder wichtig ist, belegen Studien, die auf dem Kongress vorgestellt werden:
Die zeigen, dass Kinder, die ungünstig oder ungenügend versorgt sind mit wichtigen Nährstoffen, dass die auch eine schlechtere Leistungsfähigkeit haben; dass die sich schlechter konzentrieren können, schlechtere Merkfähigkeit haben. Das zeigt uns, dass es umso wichtiger ist, gerade bei Kindern und Jugendlichen, dass sie sich ausgewogen ernähren, dass sie alle Nährstoffe bekommen für Wachstum und Entwicklung und eben auch für die geistige Leistungsfähigkeit.
Regine Wollersheim vom Verbraucherschutzministerium hat deshalb die Kampagne "FIT KID: Die Gesund-Essen-Aktion für Kitas" ins Leben gerufen, die heute gestartet wird. Das Ziel ist, mit verschiedensten Aktionen eine bessere Kinderernährung zu fördern. Dazu gehören Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten aber auch Kaspertheater für die Kinder:
Wir haben uns überlegt, man muss sie spielerisch an dieses Thema heranführen und dieser Kasper, der spricht Kinder ja generell sehr gut an, versucht dann im Spiel dieses Thema Ernährung zu besetzen und den Kindern klar zu machen, was halt gesund ist und was sie essen sollten.
Ganz wichtig ist aber bei aller gesunden Nahrung vor allem auch die Bewegung für Kinder:
Heutzutage ist bereits jedes fünfte Kind übergewichtig und von daher ist es dringend erforderlich, dass die Kinder auch sich zusätzlich zu dieser gesunden Ernährung auch noch bewegen um halt späteren Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder aber Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und so weiter und so fort vorzubeugen.
Link:
FIT KID: Die Gesund-Essen-Aktion für Kitas