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Höchststand an Kindeswohlgefährdungen
Kinderschutzbund nennt Anstieg "erschreckend" und fordert breite Kampagnen

Angesichts der neuen Zahlen zur Kindeswohlgefährdung gibt es Forderungen nach einer breiten Aufklärungskampagne über körperliche, sexuelle und seelische Gewalt.

    Ein kleiner Junge steht mit schmutziger Kleidung, zerrissenen Hosen und verschiedenen Strümpfen in einem unaufgeräumten Zimmer.
    Zahl der Kindeswohlgefährdungen erreichen Höchststand. (picture-alliance/ dpa)
    Auch über Vernachlässigung und Hilfsmöglichkeiten müsse dringend informiert werden, erklärte die Landesvorsitzende des Kinderschutzbunds Schleswig-Holstein, Johns. Die gestiegenen Fallzahlen seien "erschreckend". Die Geschäftsführung des Kinderschutzbunds Baden-Württemberg meinte, jeder Fall, der aufgedeckt werde, sei gut. Wichtig sei es, den Kindern genau zuzuhören, wenn sie Andeutungen machten und zum Beispiel plötzlich nicht mehr nach Hause wollten.
    Das Statistische Bundesamt hatte heute mitgeteilt, dass die Jugendämter im vergangenen Jahr so viele Fälle von Kindeswohlgefährdungen festgestellt haben wie nie zuvor. Sie nahmen im Vergleich zum Vorjahr um rund vier Prozent auf fast 62.300 zu. Erfasst wurden Kinder und Jugendliche, die durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt gefährdet waren.
    Diese Nachricht wurde am 02.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.