Statistisches Bundesamt
Kindeswohlgefährdungen auf neuem Höchststand

Die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland hat im Jahr 2023 einen Höchststand erreicht.

    Ein kleiner Junge steht mit schmutziger Kleidung, zerrissenen Hosen und verschiedenen Strümpfen in einem unaufgeräumten Zimmer.
    Nie gab es mehr Kindeswohlgefährdungen in Deutschland als im letzten Jahr. (Archivbild) (picture-alliance/ dpa)
    Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, stellten die Jugendämter bei mindestens 63.700 Kindern oder Jugendlichen eine Gefährdung durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt fest. Das waren rund 1.400 Fälle oder zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die tatsächliche Zahl liegt den Angaben zufolge wegen fehlender Meldungen einiger Jugendämter noch höher. Seit Jahren verzeichnen die Ämter immer höhere Meldezahlen.
    Die betroffenen Kinder waren im Durchschnitt 8,2 Jahre alt. In rund 60 Prozent der Fälle stellten die Behörden Anzeichen von Vernachlässigung fest. Bei 36 Prozent gab es Hinweise auf psychische Misshandlungen. In 27 Prozent der Fälle wurden Indizien für körperliche Misshandlungen und in 6 Prozent für sexuelle Gewalt gefunden.
    Diese Nachricht wurde am 06.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.