" Das sächsische Vikariat, das ist ja in allen Landeskirchen ein bisschen verschieden, das baut sich aus drei Teilen zusammen. Also man ist am Anfang im Bereich Kinder- und Jugendarbeit in einer Gemeinde, dann wechselt man die Gemeinde und macht dann alles was ein Pfarrer sonst so macht und dann ist man noch ein Jahr im Predigerseminar."
Anja Funke, Theologie-Studierende in Leipzig, erklärt wie das Vikariat, die praktische Vorbereitungszeit für künftige Pfarrerinnen und Pfarrer abläuft. Ganze zwei Jahre dauert das Vikariat, das in der Regel nach sechs Jahren Studium, zwischen erstem und zweitem Staatsexamen stattfindet. Doch die Regel, scheint nicht mehr überall Regel zu sein. Denn es mangelt an Vikariatsplätzen.
" Das Dilemma, finde ich, liegt eben dort wo die Landeskirche erwartet, dass man sich auf die Liste der Theologiestudierenden setzt, in gewisser Weise einen auch an sich binden will und gleichzeitig eben nicht garantieren kann, dass man da dann wirklich übernommen wird."
Bei vielen Theologie-Studierenden wachsen so die Sorgen um die Zukunft, sagt Anja Funke. Zwar ist ihr klar, dass die Zeiten vorbei sind, in denen die Kirche einem lebenslang Sicherheit bieten konnte. Doch sie und ihre Kommilitonen stört es, dass man heute nicht einmal mehr genau weiß, ob man überhaupt die Ausbildung beenden kann.
" Aus dieser Not heraus, dass eben viele Absolventen dann nicht in der Lage wären ihr Studium abzuschließen, also sozusagen mit einem nur ersten Examen auf der Strasse stehen würden, haben wir gesagt, wir müssen da irgendwie Abhilfe schaffen."
Dazu gründeten sie in Leipzig vor zwei Jahren den Verein Pro Vikariat, kurz ViPro, bei dem auch Anja Funke Mitglied ist. ViPro ist ein Förderverein; der Gelder für zusätzliche Vikariatsplätze sammelt.
" Wir schreiben damit noch einmal gezielt alle Pfarrer und Pfarrerinnen, alle Ruheständler an. Und das war ein ziemlicher Erfolg. Da kam ziemlich viel Resonanz, wir haben sehr viele Förderverträge abschließen können, so dass jetzt eben binnen kurzer Zeit, also viel kürzer als wird das erwartet hatten, das Geld zumindest für einen ersten zusätzlichen Vikariatsplatz zusammengekommen ist."
Peter Nötzold, Oberlandeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen und zuständig für die Ausbildung von jungen Pfarrerinnen und Pfarrern, begrüßt die Arbeit des Vereins.
" Wir als Landeskirche waren von vornherein mit einbezogen und wir haben dieses Projekt von Anfang an, sowohl juristisch ein Stück mit beraten, als auch von der Sache her mit unterstützt, weil wir als Landeskirche leider nicht ausreichend Vikarsplätze zur Verfügung stellen können aus finanziellen Gründen."
Die Arbeit von ViPro richtet sich aber nicht nur auf die Finanzierung von zusätzlichen Vikariatsplätzen, sondern die Vereinsmitglieder versuchen auch, freie Projektstellen im kirchlichen Bereich finanziell zu unterstützen.
" Also zu sagen, es könnte Stellen geben, die vielleicht befristet sind, aber wo Leute, die nirgendwo untergekommen sind, erst einmal eine Zeit überbrücken können, wo sie aber qualifiziert ihr Wissen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten da einbringen können."
Wichtig ist ihnen dabei, dass man so im kirchlichen Bereich weiter arbeiten kann. Auch in der Gemeinde von Christfried Luckner, einem Pfarrer in Reichenberg bei Dresden, konnte zwei Jahre lang ein junger Pfarramtsanwärter in einem Gemeindeprojekt arbeiten.
" Am wichtigsten finde ich jetzt, das ein Verein da ist, die ein Studium gemacht haben, die gut ausgebildet sind und jetzt aufgrund der immensen Stellenstreichungen keine Chance bekommen, dass die gut ausgebildet im gemeindenahen Bereich gehalten werden. Das ist eine ganz tolle Funktion, dass ViPro hier helfen kann."
Eines ist für Anja Funke und andere Theologie-Studierende aber klar. Wenn die Kirche immer weniger Geld für Vollzeitstellen ausgeben kann, dann muss man sich wohl, neben dem Ziel Pfarrer oder Pfarrerin zu werden, zusätzlich anderweitig orientieren.
" Ich merke das von den Angeboten in der Fakultät her, zunehmend auch so Sachen sind wie Management oder kirchliche Öffentlichkeitsarbeit. So dass man sich eben in Bereichen fit machen kann, wo man versucht diesen kirchlichen Tellerrand zu überschreiten. Ich denke in die Richtung werden jetzt die Studierenden immer mehr auch von Seiten der Dozenten aber auch von der Landeskirche ermutigt: kuckt euch um, was könnte noch etwas sein, wo für euch dann vielleicht eine Möglichkeit läge einen Platz zu finden."
Anja Funke, Theologie-Studierende in Leipzig, erklärt wie das Vikariat, die praktische Vorbereitungszeit für künftige Pfarrerinnen und Pfarrer abläuft. Ganze zwei Jahre dauert das Vikariat, das in der Regel nach sechs Jahren Studium, zwischen erstem und zweitem Staatsexamen stattfindet. Doch die Regel, scheint nicht mehr überall Regel zu sein. Denn es mangelt an Vikariatsplätzen.
" Das Dilemma, finde ich, liegt eben dort wo die Landeskirche erwartet, dass man sich auf die Liste der Theologiestudierenden setzt, in gewisser Weise einen auch an sich binden will und gleichzeitig eben nicht garantieren kann, dass man da dann wirklich übernommen wird."
Bei vielen Theologie-Studierenden wachsen so die Sorgen um die Zukunft, sagt Anja Funke. Zwar ist ihr klar, dass die Zeiten vorbei sind, in denen die Kirche einem lebenslang Sicherheit bieten konnte. Doch sie und ihre Kommilitonen stört es, dass man heute nicht einmal mehr genau weiß, ob man überhaupt die Ausbildung beenden kann.
" Aus dieser Not heraus, dass eben viele Absolventen dann nicht in der Lage wären ihr Studium abzuschließen, also sozusagen mit einem nur ersten Examen auf der Strasse stehen würden, haben wir gesagt, wir müssen da irgendwie Abhilfe schaffen."
Dazu gründeten sie in Leipzig vor zwei Jahren den Verein Pro Vikariat, kurz ViPro, bei dem auch Anja Funke Mitglied ist. ViPro ist ein Förderverein; der Gelder für zusätzliche Vikariatsplätze sammelt.
" Wir schreiben damit noch einmal gezielt alle Pfarrer und Pfarrerinnen, alle Ruheständler an. Und das war ein ziemlicher Erfolg. Da kam ziemlich viel Resonanz, wir haben sehr viele Förderverträge abschließen können, so dass jetzt eben binnen kurzer Zeit, also viel kürzer als wird das erwartet hatten, das Geld zumindest für einen ersten zusätzlichen Vikariatsplatz zusammengekommen ist."
Peter Nötzold, Oberlandeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen und zuständig für die Ausbildung von jungen Pfarrerinnen und Pfarrern, begrüßt die Arbeit des Vereins.
" Wir als Landeskirche waren von vornherein mit einbezogen und wir haben dieses Projekt von Anfang an, sowohl juristisch ein Stück mit beraten, als auch von der Sache her mit unterstützt, weil wir als Landeskirche leider nicht ausreichend Vikarsplätze zur Verfügung stellen können aus finanziellen Gründen."
Die Arbeit von ViPro richtet sich aber nicht nur auf die Finanzierung von zusätzlichen Vikariatsplätzen, sondern die Vereinsmitglieder versuchen auch, freie Projektstellen im kirchlichen Bereich finanziell zu unterstützen.
" Also zu sagen, es könnte Stellen geben, die vielleicht befristet sind, aber wo Leute, die nirgendwo untergekommen sind, erst einmal eine Zeit überbrücken können, wo sie aber qualifiziert ihr Wissen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten da einbringen können."
Wichtig ist ihnen dabei, dass man so im kirchlichen Bereich weiter arbeiten kann. Auch in der Gemeinde von Christfried Luckner, einem Pfarrer in Reichenberg bei Dresden, konnte zwei Jahre lang ein junger Pfarramtsanwärter in einem Gemeindeprojekt arbeiten.
" Am wichtigsten finde ich jetzt, das ein Verein da ist, die ein Studium gemacht haben, die gut ausgebildet sind und jetzt aufgrund der immensen Stellenstreichungen keine Chance bekommen, dass die gut ausgebildet im gemeindenahen Bereich gehalten werden. Das ist eine ganz tolle Funktion, dass ViPro hier helfen kann."
Eines ist für Anja Funke und andere Theologie-Studierende aber klar. Wenn die Kirche immer weniger Geld für Vollzeitstellen ausgeben kann, dann muss man sich wohl, neben dem Ziel Pfarrer oder Pfarrerin zu werden, zusätzlich anderweitig orientieren.
" Ich merke das von den Angeboten in der Fakultät her, zunehmend auch so Sachen sind wie Management oder kirchliche Öffentlichkeitsarbeit. So dass man sich eben in Bereichen fit machen kann, wo man versucht diesen kirchlichen Tellerrand zu überschreiten. Ich denke in die Richtung werden jetzt die Studierenden immer mehr auch von Seiten der Dozenten aber auch von der Landeskirche ermutigt: kuckt euch um, was könnte noch etwas sein, wo für euch dann vielleicht eine Möglichkeit läge einen Platz zu finden."