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Kirchenvermögen in Tschechien
Die Zwei-Milliarden-Euro-Frage

1948 verstaatlichten die Kommunisten den gesamten Kirchenbesitz in Tschechien. 2012 bekam die Kirche einen großen Teil davon zurück und finanzielle Entschädigung für den Rest. Nun sollen Religionsgemeinschaften dafür Steuern zahlen. Der Streit reißt alte Wunden auf.

Von Kilian Kirchgeßner |
Blick vom Altstädter Rathaus auf Hradschin, Prager Burg und Veitsdom.
Blick vom Altstädter Rathaus auf Hradschin, Prager Burg und Veitsdom (imago / imagebroker)
Die größte Attraktion zeigt Martina Vesela mit Stolz. Sie öffnet eine schwere Tür, geht ein paar Schritte voran ins Innere und deutet mit beiden Händen auf die reich verzierten Wände im Neo-Renaissance-Stil. "Wir sind jetzt in der Schloßkapelle. Immer samstags um 18 Uhr finden hier Gottesdienste statt, es gibt Klassikkonzerte und Feiern wie zum Beispiel Hochzeiten."
Martina Vesela ist keine Geistliche – sie ist Hotelmanagerin. "Clara Futura" heißt das Hotel am Rande Prags, das sie leitet; ein Vier-Sterne-Haus mit einem eigenen, kleinen Park ringsherum.
Martina Vesela ist die Managerin des kircheneigenen Hotels Clara Futura am Rande von Prag.
Martina Vesela ist die Managerin des kircheneigenen Hotels Clara Futura am Rande von Prag. (Deutschlandradio/Kilian Kirchgeßner. )
Von der Kapelle aus sind es nur ein paar Meter bis in die Lobby ihres Hotels. Sie nimmt an einem der Tische Platz. Hinter ihr windet sich ein imposantes Treppenhaus in die Höhe und viele Etagen über ihrem Kopf spannt sich ein riesiges Glasdach:
"Hier im Atrium, wo wir jetzt sitzen, sind verwilderte Büsche gewachsen und überdacht war der Innenhof natürlich auch nicht. Das ganze Gebäude war verwahrlost – aber es war ein unglaublicher Ort, der mich gleich begeistert hat."
Besitzerin des Luxushotels ist die katholische Kirche in Tschechien. In vergangenen Jahrhunderten hatten die Prager Erzbischöfe hier ihren Sommersitz; jetzt sind die altehrwürdigen Mauern zu einer instagram-tauglichen Location für Hochzeiten und Firmenfeiern geworden – und vor allem zum sichtbarsten Symbol einer politischen Entscheidung, die die tschechische Politik spaltet: die Kirchenrestitution.
Tiefer Graben zwischen Kirche und Staat
Im Jahr 1948 verstaatlichten die Kommunisten fast sämtlichen Kirchenbesitz – die Kirchengebäude, die Pfarrhäuser, die Klöster mitsamt Ländereien und Wäldern, die Kunstwerke. Während sich in allen anderen Ländern Mittel- und Osteuropas gleich nach der politischen Wende 1989 die neuen, demokratischen Regierungen mit den Kirchen aussöhnten und die enteigneten Güter wieder zurückgaben, entbrannte in Tschechien ein erbitterter Streit, der über mehr zwei Jahrzehnte hinweg die Gerichte beschäftigte. Erst 2012 kam es zu einer grundlegenden Einigung: Die Religionsgemeinschaften bekommen viele ihrer einstigen Besitztümer wieder zurück und darüber hinaus eine finanzielle Entschädigung für jene Güter, die inzwischen weiterverkauft wurden.
Jetzt aber ist der frühere Streit erneut aufgeflammt: Zwischen den Kirchen und dem tschechischen Staat hat sich wieder ein tiefer Graben geöffnet – für viele Religionsgemeinschaften geht es dabei in letzter Konsequenz um das wirtschaftliche Überleben. Die katholische Kirche ist mit Abstand am größten, zu ihr bekennen sich dennoch gerade einmal 10,4 Prozent der Tschechen. Auf Platz zwei folgen, sehr weit abgeschlagen, die Protestanten: Der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder gehören gerade einmal 0,5 Prozent der Tschechen an – alle übrigen Religionsgemeinschaften sind noch weiter abgeschlagen. Allein schon diese Zahlen zeigen: Die Kirche ist bei vielen Tschechen unbeliebt. Nirgends in Europa gibt es weniger Christen als hier.
Einst bischöfliches Sommerschloss, jetzt Hotel - das Clara Futura am Rande von Prag gehört der Kirche.
Einst bischöfliches Sommerschloss, jetzt Hotel - das Clara Futura am Rande von Prag gehört der Kirche. (Deutschlandradio/Kilian Kirchgeßner)
Vom Hotel am Rande Prags sind es 25 Kilometer bis zum Sitz der Tschechischen Bischofskonferenz. Hier hat Stanislav Pribyl sein Büro, der Generalsekretär. Er ist einer der einflussreichsten Katholiken des Landes, und wenn er an das Hotel Clara Futura denkt, geht ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht.
"Das ist eines der wenigen Gebäude, das sich kommerziell nutzen lässt und wo zugleich das kulturelle Erbe gepflegt wird. Wenn wir Geld in ein Objekt investieren, wo wir es wieder zurückverdienen, dann ist das für uns der Idealfall. Aber es gibt nicht viele solcher Fälle – die meisten unserer Gebäude, die zum kulturellen Erbe gehören, sind ökonomisch nicht verwertbar."
Das Sommerschloss hat die Kirche zwar schon vor der Restitution zurückbekommen, aber die Renovierung wäre ohne das Geld aus den Restitutionszahlungen kaum möglich geworden.
"Die schmutzige Hand der Imperialisten"
Stanislav Pribyl ist 47 Jahre alt, ein hochdekorierter Theologe. Er trägt ein weißes Hemd, den Knopf am Kragen offen. In Interviews, aber auch bei Gesprächen mit Politikern gehe es in jüngster Zeit immer um dieses eine Thema – um die Kirchenrestitution.
"Da muss ich ständig drüber sprechen, die ganze Zeit, viele Male. Und ich glaube, wenn Sie mich morgens um 2 Uhr wecken würden, könnte ich da sofort etwas dazu sagen."
Stanislav Pribyl ist Generalsekretär der katholischen tschechischen Bischofskonferenz.
Der Grund dafür, dass ihn das Thema nach der Einigung von 2012 immer noch nicht loslässt, liegt in der Politik:
Nach der konservativen Regierung, die damals die Mehrheit hatte, kamen bei der letzten Wahl linksorientierte Populisten ans Ruder – und weil sie die Verträge selbst nicht mehr anfechten können, möchten sie jetzt zumindest eine nachträgliche Steuer einführen, die die Religionsgemeinschaften auf die Restitutionszahlungen entrichten sollen.
Derzeit sieht es so aus, als ende der Streit wieder einmal beim Verfassungsgericht. Stanislav Pribyl, der Generalsekretär der tschechischen Bischofskonferenz, winkt ab: Dass das Thema wieder und wieder hochkochen werde, habe man erwartet.
Zurück zu den Wurzeln des Streits, zurück in die Jahre nach 1948. Damals übernahmen die Kommunisten die Macht in der Tschechoslowakei, und von Anfang an schossen sie sich auf die Kirche als ihren Lieblingsfeind ein, so wie hier in diesem Propagandafilm aus dem Jahr 1950.
"Wenn wir schauen, wer die Gefühle unserer gläubigen Bürger ausnutzt, finden wir die schmutzige, vor nichts zurückschreckende Hand der Imperialisten, der Wall Street und des ihnen hörigen Vatikans."
Kommunistische Kontrolle über Kirche
Zurück in die Gegenwart: Daniel Zenaty sitzt in seinem Büro in der Prager Altstadt, er ist evangelischer Pfarrer und Synodalsenior der Kirche der Böhmischen Brüder. Wenn die Vergangenheit zur Sprache kommt, wird sein offener Blick plötzlich scharf.
"Ich habe als Pfarrer im Jahr 1980 angefangen, war also noch fast zehn Jahre im Totalitarismus tätig, und ich bin als Sohn eines Pfarrers aufgewachsen. Die Zeit damals war in mancherlei Hinsicht teuflisch: Nach dem kommunistischen Putsch im Jahr 1948 haben die Kommunisten als erstes die Kirche angegriffen. Das ist allen totalitären Regimen eigen, dass zuerst die Kirchen zu ihren Opfern werden, danach unabhängige Organisationen, öffentlich-rechtliche Einrichtungen, Vereine – alles das, was sich nicht leicht kontrollieren lässt. Sie wollten die Kontrolle über die Kirche und haben sich den Trick ausgedacht, dass sie die Kirche materiell absichern."
Synodalsenior Daniel Zenaty von den Böhmischen Brüdern. Seine Funktion ist mit der des EKD-Ratsvorsitzenden vergleichbar.
Synodalsenior Daniel Zenaty steht den Bömischen Brüdern in Tschechien vor. (Deutschlandradio/Kilian Kirchgeßner)
Es war aus Sicht der Kommunisten ein genialer Schachzug: Sie enteigneten zwar den Kirchenbesitz, sie internierten Ordensleute und ermordeten viele Geistliche – aber gleichzeitig verpflichteten sie sich, die Gehälter sämtlicher Pfarrer zu übernehmen.
"Damit haben sie zu erwartende Kritik aus dem Westen abgefangen, sie konnten sagen: Wo gibt es das denn sonst noch, dass der Staat die Pfarrer bezahlt? Aber die Gehälter waren lächerlich niedrig. Ich erinnere mich noch an mein erstes Gehalt, das ich im Dezember 1979 bekommen hatte, das waren genau 611 Kronen – das Durchschnittsgehalt lag damals aber bei 2.500 Kronen. Ohne die Hilfe der Familie, von Freunden, von der Kirche, aber auch aus dem Westen konnten Pfarrersfamilien nicht überleben."
Berufsverbot für unliebsame Pfarrer
Vor allem aber: Die Kommunisten behielten die volle Kontrolle über die Kirche. Wer unliebsam war und allzu politisch wurde in seinen Predigten, dem konnten die Kommunisten das Gehalt kürzen oder ihn gleich mit Berufsverbot belegen.
Bei der Restitution von Kirchenbesitz geht es also nicht nur um alte Kirchenmauern und sonstige Liegenschaften, sondern in erster Linie um die grundsätzliche Frage, wie sich Staat und Kirche zueinander stellen.
Die Einigung, die die Regierung und 16 Religionsgemeinschaften von Juden bis zu Unitariern im Jahr 2012 unterschrieben, war nach Auffassung von Experten weise konstruiert:
Die Kirchen bekommen zum einen ihre Immobilien wieder zurück, und zum anderen bekommen sie über 30 Jahre hinweg jährlich eine festgelegte Summe in bar ausgezahlt – über den gleichen Zeitraum hinweg zieht sich der Staat allerdings Stück für Stück aus der Kirchenfinanzierung zurück. Am Ende haben die Kirchen zwar ein Finanzpolster, aber sie müssen auch ihre Geistlichen, ihre Verwaltungsstrukturen und sämtliche andere laufenden Kosten komplett selbst bezahlen.
Das Abgeordnetenhaus in Prag im Frühling dieses Jahres, eine Sitzung der Parlamentarier. Verhandelt wird der Antrag, dass die Kirchen 19 Prozent der Restitutionssumme als Steuer an den Staat zurückzahlen müssen. Eingebracht haben den Antrag ausgerechnet die Kommunisten – jene Partei, die bis heute orthodox am früheren Kurs festhält. Viele konservative Abgeordnete, die sich vorn am Rednerpult abwechseln, empören sich über den Antrag:
"Wenn ich jemandem seinen Besitz wegnehme, ihn verkommen lasse und dann 20, 25 Jahre nach dem Ende des Regimes, das das begangen hat, endlich zu einer Entschädigungsregelung komme – und wenn ich mir dann alles doch noch einmal überlege und den Besitz anfange zu besteuern, dann kommt mir das unmoralisch und unwürdig vor."
Wer entschädigte die Hexen?
Die Kommunisten lassen das nicht auf sich sitzen: "Wenn von Moral die Rede ist, muss man auch über die Moral in der Geschichte reden. Nicht nur über die letzten paar dutzend Jahre, aber auch über die Moral, mit der diese Besitztümer zusammengetragen wurden – oft in Hexenprozessen, deren Opfer niemals entschädigt wurden."
Die Kommunisten stützen in Prag die Minderheitsregierung von Sozialdemokraten und der populistischen Partei des Premierministers Andrej Babis – sie konnten also einen Gefallen einfordern, und sie taten das bei der Abstimmung über die Kirchenrestitution.
"Ich eröffne die Abstimmung, wer ist dafür? Wer ist dagegen? Von 181 Abgeordneten sind 114 dafür und 57 dagegen. Ich konstatiere, dass der Gesetzentwurf angenommen ist."
Ja, die Entschädigungszahlungen an die Kirchen sollen nachträglich besteuert werden, heißt das – und es heißt auch, dass der Streit vor dem Verfassungsgericht wohl in die nächste Runde geht. Die Kirchen müssen deshalb jetzt zwei Brandherde löschen: Zum einen ist da die juristische Frage – und zum anderen müssen sie sich schleunigst darüber klar werden, wie sie in Zukunft ihren Betrieb finanzieren wollen.
Am Rande von Prag hat Jan Matejka sein Büro. Er ist Ingenieur, in seiner Freizeit engagiert er sich bei der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder: Im Leitungsgremium ist er aktiv, und als Chef des Finanzrats hat er die Strategie mitentwickelt, was seine Kirche mit den Restitutionszahlungen anstellen will.
Darf die Kirche überhaupt reich sein? Diese grundlegende Frage wird bei den Böhmischen Brüdern und auch bei anderen Religionsgemeinschaften leidenschaftlich diskutiert. Die Kirche der Böhmischen Brüder hat sich schließlich auf ein exaktes Finanzkonzept festgelegt, dessen Kern zwei Fonds bilden:
"In beiden Fonds sind Aktien enthalten mit einem Anteil zwischen einem Viertel und einem Drittel. Einen großen Teil machen Schuldscheine aus, oft von Unternehmen, und dann gibt es diverse alternative Investitionen, etwa in Erneuerbare Energien und verschiedene Immobilienfonds. Neben diesen beiden Investment-Fonds haben wir noch ein weiteres Standbein, das sind Direktinvestitionen in Immobilien. Wir haben zum Beispiel landwirtschaftliche Flächen und drei Mietshäuser. Da möchten wir langfristige Einnahmen durch Mieten erzielen, keine Spekulationsgewinne."
Fünf Prozent des Einkommens von jedem Kirchenmitglied
Mehr als zwei bis drei Prozent Rendite, schätzt Jan Matejka, könne man so nicht erzielen – und das werde wohl auf lange Sicht nicht reichen, um alle Ausgaben zu decken.
In der Zentrale der Böhmischen Brüder sitzt Synodalsenior Daniel Zenaty. Mit den Finanzen, sagt er, beschäftige er sich außerordentlich ungern, schließlich gehe es bei der Kirche um anderes als ums Geld. Aber wenn Gemeinden zusammengelegt oder ganz geschlossen werden, dann lassen sich die Finanzen eben nicht ausblenden. Das Ziel müsse sein, sagt Zenaty, dass künftig jede Gemeinde ihren Pfarrer selbst bezahle. Jedes Kirchenmitglied solle sich beteiligen, es gibt eine klare Empfehlung:
"Das sind fünf Prozent des Einkommens. Aber es gibt natürlich große Unterschiede: Manche müssen sich um die fünf Prozent keine größeren Gedanken machen, für andere wie etwa alleinerziehende Mütter handelt es um große Summen, und das berücksichtigen wir natürlich."
Nicht nur in Fonds und Immobilien investieren die Böhmischen Brüder die Restitutionszahlungen, sondern auch direkt in die Gemeinden. Knapp 300.000 Euro pro Jahr werden ausgeschüttet für Jugendarbeit, für Sommercamps, für Literatur oder die Ausstattung von Gemeinderäumen. Zinsen bringt das nicht, aber es soll den Nachwuchs binden, der in einigen Jahren die laufenden Kosten der Gemeindearbeit wird tragen müssen. Und dann kommt Daniel Zenaty auf die philosophische Ebene des Themas zu sprechen.
"Wir müssen uns von der Volks- zur Bekenntniskirche entwickeln. Die Volkskirche – da geht es um Tradition, um Gewohnheit; man geht halt in die Kirche, aber mehr will man von ihr nicht. Wir müssen uns an den Gedanken gewöhnen, dass die Kirche so aussehen wird, wie sich jeder einzelne zu ihr stellt. Die Kirche sind nicht die anderen. Ich gehe nicht in den Gottesdienst wie ins Kino oder ins Theater. Es ist eine Familie, zu der wir etwas beitragen."
Das Bild des reichen Prälaten
Und dazu gehöre eben auch das finanzielle Engagement von jedem einzelnen. Während bei vielen der 16 Religionsgemeinschaften, die von der Restitution profitieren, immer wieder Zweifel herauszuhören sind, ob man das Geld wirklich hat nehmen sollen, sind die Katholiken überzeugt davon, dass die Einigung mit dem Staat und die künftige finanzielle Selbstständigkeit der einzig richtige Weg sei. Nur so könne die Kirche frei sein, sagt Stanislav Pribyl, der Generalsekretär der Bischofskonferenz:
"Freiheit bedeutet in einer Gesellschaft, die wesentlich auf der Ökonomie basiert, auch ökonomische Freiheit. Diese Freiheit ist ungeheuer wichtig, und sie betrifft vor allem zwei Bereiche: die Personalpolitik und den Bereich der Denkmalpflege."
Den wieder aufgeflammten Streit mit dem Staat um die Besteuerung – den werde man schon durchstehen, zur Not auch mit Hilfe der Gerichte; diese Überzeugung klingt bei Stanislav Pribyl immer wieder durch. Und das Image der Kirche – macht er sich darum keine Sorge, wenn die Kirche vom Rednerpult des Parlaments aus als habgierig, als machtversessen geschmäht wird? Pribyl denkt kurz nach:
"Die Kirche hat viele Gestalten. Einige sind der Gesellsaft sympathisch. Die Kirche ist ein Ort für den Dienst am Nächsten, so wurde sie selbst im Kommunismus verstanden. Die Kommunisten wollten die kirchlichen Strukturen vernichten, die Ordensgemeinschaften – aber sterben wollten sie bei den Schwestern im Kloster, weil sie dort besonders gute Pflege erwarteten. Und jetzt kommt auf einmal ein Schnitt: Die Kirche als Institution reizt die Leute. Da ist das Bild des reichen Prälaten, der Bünde schmiedet mit dem feindseligen Vatikan – das ist die Rhetorik der 1950er Jahre. Diese Schizophrenie ist unser Schicksal; unsere Aufgabe ist es zu erklären, dass wir EINE Identität haben."
Nach den Schlammschlachten der vergangenen Jahre sei es jetzt an den Kirchen, viel zu erklären. Vielleicht schlössen sich dann endlich die Gräben, die in Tschechien seit langer Zeit klaffen zwischen Kirche und Politik, zwischen Kirche und Gesellschaft.