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Kita-Ausbau bis 2013 "erreichbar"

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder zeigt sich zuversichtlich, dass der 2007 beschlossene Ausbau der Betreuungsplätze für Unter-Dreijährige auf 750.000 bis 2013 zu schaffen sei. Allerdings gebe es bei der Betreuungsquote in einigen Bundesländern "noch einen gewaltigen Nachholbedarf", so die CDU-Politikerin.

Von Claudia van Laak | 18.05.2011
    Wie viele Mütter, wie viele Väter möchten eigentlich ihr einjähriges oder zweijähriges Kind in eine Kita bringen oder zu einer Tagesmutter? Nach einer heute vorgelegten Studie sind es 39 Prozent. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede - Eltern in Großstädten und Eltern in Ostdeutschland wollen ihre Kinder bereits früh in eine Kita zu bringen, auf dem Land und in Westdeutschland ist der Wunsch nach einer Fremdbetreuung geringer. Allerdings klaffen Wunsch und Wirklichkeit besonders in Westdeutschland weit auseinander, konstatiert die schwangere Bundesfamilienministerin Kristina Schröder.

    "Wir haben für die alten Bundesländer einen ermittelten Betreuungsbedarf von 37 Prozent und zurzeit eine aktuelle Betreuungsquote von 17 Prozent. Also hier haben wir noch einen gewaltigen Nachholbedarf in den alten Bundesländern."

    Der Bund steht dazu, den Krippenausbau mit vier Milliarden Euro zu fördern, auch die Kommunen haben ihren Anteil geleistet. Die ostdeutschen Länder haben ihre Hausaufgaben gemacht, die westdeutschen sind zögerlich. Deshalb appellierte Kristina Schröder heute besonders an die alten Bundesländer:

    "Wir dürfen die Kreise, die Städte, die Gemeinden nicht auf den Kosten sitzen lassen. Sondern die Länder müssen ihrer verfassungsrechtlichen bereits festgestellten Finanzierungspflicht für den Ausbau der Kinderbetreuung nachkommen."

    Die alten Länder haben zwar zugelegt bei den Kita-Plätzen für die Unter-Dreijährigen, doch gibt es nach wie vor eine ganze Reihe von schwarzen Schafen. So hat der Bund heute den Ländern Baden-Württemberg, Bremen und Niedersachsen die Rote Karte gezeigt. Deren Anstrengungen reichen nicht aus, um die selbst gesteckten Ziele zu erfüllen. Stephan Articus, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags:

    "Da ist schon zu beklagen, dass bislang schon viele Länder, nicht alle, aber viele, ihre Anstrengungen darauf begrenzt haben, die Bundesmittel weiterzuleiten. Das allein reicht natürlich nicht aus."

    Bund, Länder und Kommunen haben nur noch zwei Jahre Zeit - dann gilt der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz für Unter-Dreijährige. Noch fehlen 300.000 Plätze. Während Bundesfamilienministerin Schröder sich heute optimistisch zeigte, das selbst gesteckte Ziel zu erreichen, waren die Vertreter der Städte und Gemeinden eher skeptisch. Sie sehen allerdings eine Chance im schnelleren Ausbau der Tagespflege - bislang werden nur 3,5 Prozent der Unter-Dreijährigen von einer Tagesmutter betreut.