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Kita-Betreuung muss ausgebaut werden

Fast jedes vierte Kleinkind unter drei Jahren wird in einem Kindergarten oder von einer Tagesmutter betreut. Aber es muss schneller gehen mit dem Ausbau, will man den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz zu erfüllen, der von 2013 an gilt. Nordrhein-Westfalen ist dabei Schlusslicht.

Von Esther Körfgen | 14.05.2011
    Ein Kind singt:

    "Alle meine Entchen schwimmen auf dem See..."

    Sage mir, ob du einen Betreuungsplatz hast und ich sage dir, wo du wohnst. Du hast keinen? Dann wohnst du bestimmt im Westen. Du kennst noch sechs andere Kinder, die auch keinen haben? Klare Sache: du wohnst in NRW. Hier gibt es zwar die meisten Menschen, aber die wenigsten Betreuungsplätze. Familienministerin Ute Schäfer, SPD, will das jetzt alles ändern.

    "Wir stellen jetzt Geld zur Verfügung für 100.000 Plätze. Und zwar für 75.000 Plätze in den Kitas und für 25.000 Plätze in der Tagespflege, wir müssen erreichen bei 32 % 144.000 Plätze bis 2013. Mit dem neuen Geld könnten die Kitas und Tagesmütter ab August zusätzliche Kinderpfleger einsetzen, die die Erzieherinnen unterstützen - wenn der Landtag das Vorhaben nächste Woche durchwinkt."

    Besser wär´s, du wohntest im Nachbarland Rheinland-Pfalz. Es hat unter den westdeutschen Bundesländern mit rund 20 Prozent die höchste Betreuungs-Quote. Quotenqueen unter den westlichen Städten ist Heidelberg, mit immerhin 36 %. Die niedrigste Betreuungsquote wies der Landkreis Cloppenburg in Niedersachsen mit 7 % auf.

    Wohin ziehen, um Familie und Beruf wirklich gut unter einen Hut zu bringen? Gen Osten, sagen die Zahlen, gesammelt vom Statistischen Bundesamt. Gen Stadt Brandenburg etwa: hier werden, Achtung! 97 Prozent aller 2-jährigen betreut. Was soll man sagen: Die Zahl der betreuten Kleinkinder ist im Osten drei Mal höher als im Westen. Die niedrigste Quote ist immer noch höher als sämtliche Maximalwerte im Westen. Keine Stadt und kein Landkreis hat eine Betreuungsquote von weniger als 35 %. Am besten ist sie in Sachsen-Anhalt: mit satten 56 Prozent. Hier gibt es einen Rechtsanspruch auf Betreuung von Geburt an.

    Die von der Bundesregierung für 2013 angestrebte Betreuungsquote von bundesweit 35 % ist bislang von einem Fünftel aller Städte und Landkreise erreicht worden. Dazu zählen alle ostdeutschen Kreise, Berlin und in Westdeutschland die Stadt Heidelberg.