Musik 1
Franz Tunder
An Wasserflüssen Babylon
Hana Blažiková, Sopran
L’Armonia Sonora
Leitung: Mieneke van der Velden
"An Wasserflüssen Babylon", Hana Blažiková sang dieses Geistliche Konzert von Franz Tunder nach der Choralparaphrase auf den 137. Psalm.
In dieser Einspielung mit dem Ensemble L’Armonia Sonora unter der Leitung der Gambistin Mieneke van der Velden wurden Vertonungen von Bußpsalmen und biblischen Texten aus dem katholischen und protestantischen Umfeld zusammengestellt, die zu den bewegendsten musikalischen Zeugnissen des 17.Jahrhunderts gehören. Es spiegelt sich darin ein Gemütszustand wider, der direkt oder mittelbar durch den sogenannten 30-jährigen Krieg geprägt wurde. Die verschiedenen Einzelkriege, in die nahezu alle europäischen Völker involviert waren, wurden vorwiegend auf deutschem Boden ausgetragen, im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Was offiziell von der Katholischen Liga und der Protestantischen Union als Religionskrieg ausgerufen wurde, aber letztlich ein Vorwand für territoriale Ansprüche war, entwickelte sich schließlich zum ersten Vernichtungskrieg in der Geschichte der Menschheit. Diese Zeit von 1618 bis zum Westfälischen Frieden 1648 war geprägt durch Hunger, Armut, Krankheiten und Seuchen und kostete über drei Millionen Menschen das Leben, grob ein Viertel der hiesigen Gesamtbevölkerung.
Es sollte mehr als ein Jahrhundert dauern, bis sich die betroffenen Territorien von den wirtschaftlichen und sozialen Verheerungen halbwegs erholt haben. Viele Menschen entwickelten in der Zeit eine tiefe Gläubigkeit und suchten Trost und Halt bei einer der beiden Kirchen, aber die Geistlichkeit und der Papst hatten da nicht viel anzubieten und verwiesen auf die Apokalypse. Sie sahen in der Not eine Strafe Gottes und das baldige Ende der Menschheit, eine Sichtweise, die bis heute nie ganz verschwunden ist.
Musik 2
Johann Valentin Meder
Gott Hilf mir
Peter Kooij, Bass
L’Armonia Sonora
Leitung: Mieneke van der Velden
Peter Kooij hörten Sie hier mit einem Ausschnitt aus "Gott Hilf mir, denn das Wasser geht mir bis an die Kehle", der Vertonung des 69. Psalms von Johann Valentin Meder.
Peter Kooij ist einer der renommiertesten Bassisten in der internationalen Alte-Musikszene. Seine charakteristische, leichte Bassstimme lässt auch die schwierigsten Partien nahezu mühelos erscheinen. Neben seiner internationalen Konzerttätigkeit, zu der auch über 130 Schallplatteneinspielungen gehören und der Arbeit mit eigenen Ensembles, legt Peter Kooij einen Schwerpunkt seiner Arbeit auch auf die Ausbildung von Schülern. So lehrte er lange Zeit in Amsterdam und ist heute als Dozent und Professor in Tokyo und Den Haag tätig. Im Mittelpunkt seiner Lehrtätigkeit steht dabei die Textverständlichkeit, die seiner Meinung nach oft viel zu wenig Beachtung findet.
" Mein Anliegen immer mit dem Singen ist, unglaublich auf die Texte einzugehen und versuchen, das verständlich zu machen, ich glaube, das ist unsere Aufgabe als Sänger, das zu machen, weil wir eben die Möglichkeit haben, uns mit Text auszudrücken …"
Peter Kooijs Partnerin in dieser neuen Produktion mit dem Ensemble L’Armonia Sonora unter der Leitung von Mieneke van der Velden ist die junge tschechische Sopranistin Hana Blažiková, die sich ganz auf alte Musik spezialisiert hat und sich in Solo-Konzerten auch auf der gotischen Harfe selbst begleitet. Es gibt nicht viele Sopranistinnen in der Alte-Musik-Szene, deren Stimme und stilistische Gestaltung so überzeugen, wie ihre. Sie singt sowohl in renommierten, etablierten Ensembles als auch in jungen Formationen wie den Sette voci oder Gli Angeli Genève.
Das Ensemble gründete Mieneke van der Velden, eine Schülerin von Wieland Kuijken und erfolgreiche Gambistin, im Jahre 2004, um insbesondere Vokalsolisten zu begleiten. Die Besetzung variiert jeweils, hier spielt van der Velden Bass-Viola da gamba und es kommen noch zwei Violinen, zwei Tenorgamben, zwei weitere Bass-Gamben, Violone und Orgel hinzu. Um die Stimmung dieser anrührenden Musik auszudrücken, passt diese Zusammenstellung mit dem Schwerpunkt auf die tiefen Streicher sehr gut. Das international zusammengestellte Ensemble harmoniert sehr gut, nur die Geigenpartien sind bei diesen Stücken immer ein wenig heikel.
Hören Sie zum Abschluss noch Obstupescite von Benedictus Buns a Sancto Josepho,
einem Priester aus dem Karmeliterkloster Boxmeer, einem bedeutenden Zentrum der katholischen Kirchenmusik in den calvinistischen Niederlanden.
Der Herr Jesus ist für mich und nicht für euch gestorben./ Oh ihr Cherubinen,/ ihr Seraphinen, / weder hat er euch mit seinem Blut reingewaschen,/ noch hat er dreiunddreißig Jahr für euch vieles erlitten. /Für mich und nicht für euch ist er gestorben./ Also will ich tausendmal sterben, / ich will eher sterben als dich nicht lieben, / mein allerliebster Jesus!
Musik 3
Benedictus Buns
Obstupescite
Hana Blažiková, Sopran
Peter Kooij, Bass
L’Armonia Sonora
Leitung: Mieneke van der Velden
Die Neue Platte im Deutschlandfunk. Wir stellten Ihnen heute Deutsche Geistliche Konzerte des 17. Jahrhunderts vor, eine Produktion des Labels Ramée im Vertrieb von Note1 mit Hana Blažiková, Peter Kooij und dem L’Armonia Sonora unter der Leitung Mieneke van der Velden.
Franz Tunder
An Wasserflüssen Babylon
Hana Blažiková, Sopran
L’Armonia Sonora
Leitung: Mieneke van der Velden
"An Wasserflüssen Babylon", Hana Blažiková sang dieses Geistliche Konzert von Franz Tunder nach der Choralparaphrase auf den 137. Psalm.
In dieser Einspielung mit dem Ensemble L’Armonia Sonora unter der Leitung der Gambistin Mieneke van der Velden wurden Vertonungen von Bußpsalmen und biblischen Texten aus dem katholischen und protestantischen Umfeld zusammengestellt, die zu den bewegendsten musikalischen Zeugnissen des 17.Jahrhunderts gehören. Es spiegelt sich darin ein Gemütszustand wider, der direkt oder mittelbar durch den sogenannten 30-jährigen Krieg geprägt wurde. Die verschiedenen Einzelkriege, in die nahezu alle europäischen Völker involviert waren, wurden vorwiegend auf deutschem Boden ausgetragen, im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Was offiziell von der Katholischen Liga und der Protestantischen Union als Religionskrieg ausgerufen wurde, aber letztlich ein Vorwand für territoriale Ansprüche war, entwickelte sich schließlich zum ersten Vernichtungskrieg in der Geschichte der Menschheit. Diese Zeit von 1618 bis zum Westfälischen Frieden 1648 war geprägt durch Hunger, Armut, Krankheiten und Seuchen und kostete über drei Millionen Menschen das Leben, grob ein Viertel der hiesigen Gesamtbevölkerung.
Es sollte mehr als ein Jahrhundert dauern, bis sich die betroffenen Territorien von den wirtschaftlichen und sozialen Verheerungen halbwegs erholt haben. Viele Menschen entwickelten in der Zeit eine tiefe Gläubigkeit und suchten Trost und Halt bei einer der beiden Kirchen, aber die Geistlichkeit und der Papst hatten da nicht viel anzubieten und verwiesen auf die Apokalypse. Sie sahen in der Not eine Strafe Gottes und das baldige Ende der Menschheit, eine Sichtweise, die bis heute nie ganz verschwunden ist.
Musik 2
Johann Valentin Meder
Gott Hilf mir
Peter Kooij, Bass
L’Armonia Sonora
Leitung: Mieneke van der Velden
Peter Kooij hörten Sie hier mit einem Ausschnitt aus "Gott Hilf mir, denn das Wasser geht mir bis an die Kehle", der Vertonung des 69. Psalms von Johann Valentin Meder.
Peter Kooij ist einer der renommiertesten Bassisten in der internationalen Alte-Musikszene. Seine charakteristische, leichte Bassstimme lässt auch die schwierigsten Partien nahezu mühelos erscheinen. Neben seiner internationalen Konzerttätigkeit, zu der auch über 130 Schallplatteneinspielungen gehören und der Arbeit mit eigenen Ensembles, legt Peter Kooij einen Schwerpunkt seiner Arbeit auch auf die Ausbildung von Schülern. So lehrte er lange Zeit in Amsterdam und ist heute als Dozent und Professor in Tokyo und Den Haag tätig. Im Mittelpunkt seiner Lehrtätigkeit steht dabei die Textverständlichkeit, die seiner Meinung nach oft viel zu wenig Beachtung findet.
" Mein Anliegen immer mit dem Singen ist, unglaublich auf die Texte einzugehen und versuchen, das verständlich zu machen, ich glaube, das ist unsere Aufgabe als Sänger, das zu machen, weil wir eben die Möglichkeit haben, uns mit Text auszudrücken …"
Peter Kooijs Partnerin in dieser neuen Produktion mit dem Ensemble L’Armonia Sonora unter der Leitung von Mieneke van der Velden ist die junge tschechische Sopranistin Hana Blažiková, die sich ganz auf alte Musik spezialisiert hat und sich in Solo-Konzerten auch auf der gotischen Harfe selbst begleitet. Es gibt nicht viele Sopranistinnen in der Alte-Musik-Szene, deren Stimme und stilistische Gestaltung so überzeugen, wie ihre. Sie singt sowohl in renommierten, etablierten Ensembles als auch in jungen Formationen wie den Sette voci oder Gli Angeli Genève.
Das Ensemble gründete Mieneke van der Velden, eine Schülerin von Wieland Kuijken und erfolgreiche Gambistin, im Jahre 2004, um insbesondere Vokalsolisten zu begleiten. Die Besetzung variiert jeweils, hier spielt van der Velden Bass-Viola da gamba und es kommen noch zwei Violinen, zwei Tenorgamben, zwei weitere Bass-Gamben, Violone und Orgel hinzu. Um die Stimmung dieser anrührenden Musik auszudrücken, passt diese Zusammenstellung mit dem Schwerpunkt auf die tiefen Streicher sehr gut. Das international zusammengestellte Ensemble harmoniert sehr gut, nur die Geigenpartien sind bei diesen Stücken immer ein wenig heikel.
Hören Sie zum Abschluss noch Obstupescite von Benedictus Buns a Sancto Josepho,
einem Priester aus dem Karmeliterkloster Boxmeer, einem bedeutenden Zentrum der katholischen Kirchenmusik in den calvinistischen Niederlanden.
Der Herr Jesus ist für mich und nicht für euch gestorben./ Oh ihr Cherubinen,/ ihr Seraphinen, / weder hat er euch mit seinem Blut reingewaschen,/ noch hat er dreiunddreißig Jahr für euch vieles erlitten. /Für mich und nicht für euch ist er gestorben./ Also will ich tausendmal sterben, / ich will eher sterben als dich nicht lieben, / mein allerliebster Jesus!
Musik 3
Benedictus Buns
Obstupescite
Hana Blažiková, Sopran
Peter Kooij, Bass
L’Armonia Sonora
Leitung: Mieneke van der Velden
Die Neue Platte im Deutschlandfunk. Wir stellten Ihnen heute Deutsche Geistliche Konzerte des 17. Jahrhunderts vor, eine Produktion des Labels Ramée im Vertrieb von Note1 mit Hana Blažiková, Peter Kooij und dem L’Armonia Sonora unter der Leitung Mieneke van der Velden.