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Klassik-CDs
Ach du Scheibe!

12 Zentimeter Durchmesser, 15 Gramm Polycarbonat, 74 Minuten Musik: Die Größenverhältnisse einer CD wirken lächerlich angesichts der unendlichen Weiten der Streaming-Prärie. Dennoch hängen die Menschen irgendwie an ihr, der ehemaligen Pionierin des Digitalaudios.

Von Marie König | 28.07.2020
    Mit Musik oder Daten bespielte CD-Scheiben liegen auf dem Boden.
    In den Achtzigern als "bierdeckelgroße, blitzende Schallplatte" angepriesen: Die Compact Disc (picture alliance/Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB)
    Anfangs kostete eine Scheibe noch 1000 D-Mark, heute bekommt man eine neue CD für 20 Euro und betagtere Exemplare werden für Cent-Beträge verscherbelt. Trotz des sinkenden Wertes veröffentlichen Labels jährlich tausende Klassik-Neuproduktionen. Junge Künstlerinnen und Künstler schätzen die Visitenkarten-Funktion und bewährte Aufnahmen werden immer wieder neu aufgelegt. Andere Musikerinenn und Musiker können mit dem zeitlich begrenzten Format nichts mehr anfangen. Die Geigerin Julia Fischer beispielsweise veröffentlicht nur noch auf ihrer persönlichen Online-Plattform. Wer braucht heute die CD? Lohnt sie sich noch? Eine Bestandsaufnahme in Zeiten der Corona-Krise.