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Klassischer Fehlstart

Der Weltverband IHF hatte bereits eine deutsche Bewerbung für die Männer-WM 2019 bestätigt. Nun zog das Präsidium des Deutschen Handballbundes (DHB) die Bewerbung zurück – weil sie nicht durch das Präsidium und Landesverbände legitimiert war.

Von Erik Eggers |
    Das stürzt die Initiatoren der Bewerbung, den designierten DHB-Präsidenten Bernhard Bauer und Bob Hanning, der Vizepräsident Leistungssport werden will, in Probleme.

    Man kann es Sommertheater nennen. Aber die große Aufregung um den Rückzug des Deutschen Handballbundes (DHB) für die Bewerbung zur WM 2019 ist in Wirklichkeit ein klassischer Fehlstart für den designierten Präsidenten des DHB, Bernhard Bauer, und seinen Vize Bob Hanning, die im September zur Wahl stehen. Sie verkörpern einen Neuanfang. Transparenz und eine bessere Kommunikation hatte Bauer in sein Programm geschrieben. Alleingänge, die der amtierende Präsident Ulrich Strombach verkörperte, sollte es nicht mehr geben.

    Und nun hatten Bauer und Hanning vor einigen Wochen eine WM-Bewerbung beim Weltverband IHF ohne Legitimation durch das amtierende DHB-Präsidium lanciert. Auch die Landesverbände wussten von nichts. Das sei der größte Alleingang im Handball der letzten Jahre, kritisierte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier gegenüber dem Deutschlandfunk, man habe von alldem nichts gewusst. Die Kommunikation sei "sicher sehr unglücklich" gelaufen, knickte Bauer ein. Nun will der DHB um eine Fristverlängerung bei der IHF bitten. Die Frist für die Abgabe der WM-Bewerbung läuft am 21. September ab. Genau an diesem Tag wird das neue DHB-Präsidium gewählt.