Klaus von Trothas letzte Pressekonferenz
Nach über zehn Jahren Tätigkeit, verlässt Klaus von Trotha mit der Pressekonferenz zum Thema Internationale Studiengänge am heutigen Tag, sein Ministeramt im Wissenschaftsministerium in Baden-Württemberg. Es ist der letzte öffentliche Auftritt des Hochschulreformers: "In meiner Zeit ist Baden-Württemberg Wissenschaftsland Nummer Eins geworden ist." Wichtige Projekte wie die Hochschulreform, die Universitäten in Baden-Württemberg national und international wettbewerbsfähig machen soll, hat von Trotha angestoßen. "Von den bundesweit insgesamt 600 Bachelore- und Master-Studiengängen sind mehr als 162 hier im Land angesiedelt, das heißt mehr als 25 Prozent. Kein anderes Bundesland hat so viele neue Studiengänge vorzuweisen." Jeder zehnte Studierende im Land ist für einen Master- oder Bachelore-Studiengang eingeschrieben, die viele Hochschulen parallel zum Diplom-Studiengang anbieten. Vor allem in den Fächern Informatik, Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften aber auch im Bereich der Geisteswissenschaften. "Ziel ist es, das sich der Bachelore mittel- beziehungsweise längerfristig stärker durchsetzt. Damit verbunden ist die Erwartung, das die Zahl der Langzeitstudierenden und der Studienabbrecher auf diese Weise deutlich reduziert werden kann." Das Prinzip ist einfach: Ein Erststudium über sechs Semester, das mit dem Bachelore abgeschlossen wird. Danach entscheiden sich die Studierenden in welcher Richtung sie das Studium in einem Master-Studiengang fortsetzten oder ob sie die Uni mit dem Bachelore-Abschluss verlassen wollen. Für von Trotha ist das die Zukunft: "Man muss sehen, wie der Arbeitsmarkt die Absolventen annimmt. Von der Qualität der Ausbildung hängt es ab, was sich durchsetzen wird." 1998 führte von Trotha die Langzeitstudiengebühren in Baden-Württemberg ein, die ab dem vierten Semester über die Regelstudiendauer hinaus fällig werden. Auch war er ein Befürworter der allgemeinen Studiengebühren, die seiner Meinung nach doch noch eingeführt werden, um die Hochschulen zu finanzieren. Der 62-Jährige scheidet freiwillig aus seinem Amt, weil er "die Souveränität über sein Leben und seinen Terminplan zurückhaben will".