Designerin Elisabeth de Senneville zeigt eines ihrer Lieblingsmodelle:
"Hier habe ich beispielsweise eine leichte Weste mit Kapuze, das Ganze gerade geschnitten in einem dunklen Stoff mit geometrischen mehrfarbigen Drucken. In die Pigmente des Druckmotivs sind Mikrokapseln eingebracht, deren Inhalt den Träger vor der Luftverschmutzung schützt. Ich kann nun nicht alle Details meines Patents preisgeben. Nur soviel: die Mikrokapseln enthalten einen Aktivkohle-Filter. Damit habe ich auch einen Schal ausgestattet, den sich Zweiradfahrer vors Gesicht binden können, um auf der Straße nicht die Auspuffgase einatmen zu müssen."
Um gesundheitliche Fragen geht es auch André Dittmar. Dittmar leitet die Abteilung "biomedizinische Mikrokaptoren und Mikrosysteme" am Nanotechnologie-Institut in Lyon. Dort entwickelt er beispielsweise Unterwäsche, die die körperliche Verfassung des Trägers automatisch überwacht - seien es Soldaten an der Front, Feuerwehrleute im Einsatz oder auch alte und kranke Menschen zuhause:
"Die Leibweste oder das T-Shirt enthalten Kaptoren, die verschiedene so genannte vitale Parameter messen, also Informationen sammeln, die wesentlich sind, um zu wissen, ob der Träger der Kleidung am Leben ist und dies in einem einigermaßen guten Zustand."
Überprüft wird beispielweise die Atmung dank der Messung, wie sich der Umfang von Brustkorb und Bauch beim Ein- und Ausatmen verändert. Die Temperatur wird gemessen, die der Haut, sowie von der Hautoberfläche aus, die im Körperinneren. Ein weiterer Detektor zeichnet auf, wenn die Person zu Boden stürzt. Die Messfühler in der Wäsche sind verkabelt mit einem leichtgewichtigen Palm-Minicomputer, der am Handgelenk getragen wird.
"Alle diese Informationen werden entweder im Palm gespeichert und zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Analyse an die Überwachungszentrale gefunkt, oder sie werden permanent direkt übertragen. So kann jederzeit überprüft werden, ob eine ältere, alleinstehende Person eventuell gesundheitliche Probleme hat. Man kann aus weiter Ferne mitbekommen, ob sie sich seit geraumer Zeit nicht mehr bewegt hat oder ob sie plötzlich weniger aktiv ist als sonst: das kündigt vielleicht eine Krankheit an und dann wird ein Arzt die Person aufsuchen. Sollte sie gestürzt sein und verletzt, kann man sofort die Rettungssanitäter hinschicken."
André Dittmar und seine Kollegen arbeiten noch an einer Software, die aus der Datenflut der Messungen in kurzer Zeit eine aussagekräftige Diagnose erstellen kann. 10.000 Euro soll solch eine intelligente Unterwäsche anfangs kosten - das entspricht dem Tarif für einen zehntägigen Krankenhausaufenthalt. Nicht in der Hand der Wissenschaftler hingegen liegt es, ein flächendeckendes Netz von Überwachungsleitstellen aufzubauen - Dittmar meint lapidar, dazu braucht es eine völlig neue Gesundheitspolitik. Ebenfalls im biomedizinischen Bereich forscht Jean-Yves Dréan in seinem Labor für Physik und Mechanik der Textilien, in Mühlhausen.
"Unsere Utopie ist folgende: wir wollen aus textilen Fasern beispielsweise Muskelfasern für den menschlichen Körper herstellen. Eine Muskelfaser ist eine elektrische Faser, wird ihr Elektrizität zugeführt, ändert sie ihre Form und bildet den Muskeltonus aus. Im Labor wurden schon piezo-elektrische Fasern entwickelt, die sich auf Stromstoß hin mechanisch verändern. Wir hoffen darauf, eher in ferner Zukunft, einmal Fasern herstellen zu können, die so fein sind wie herkömmliche Muskelfasern, sodass wir daraus dann Muskelgewebe aufbauen können, das dank der körpereigenen Elektrizität zum Funktionieren gebracht wird."
"Hier habe ich beispielsweise eine leichte Weste mit Kapuze, das Ganze gerade geschnitten in einem dunklen Stoff mit geometrischen mehrfarbigen Drucken. In die Pigmente des Druckmotivs sind Mikrokapseln eingebracht, deren Inhalt den Träger vor der Luftverschmutzung schützt. Ich kann nun nicht alle Details meines Patents preisgeben. Nur soviel: die Mikrokapseln enthalten einen Aktivkohle-Filter. Damit habe ich auch einen Schal ausgestattet, den sich Zweiradfahrer vors Gesicht binden können, um auf der Straße nicht die Auspuffgase einatmen zu müssen."
Um gesundheitliche Fragen geht es auch André Dittmar. Dittmar leitet die Abteilung "biomedizinische Mikrokaptoren und Mikrosysteme" am Nanotechnologie-Institut in Lyon. Dort entwickelt er beispielsweise Unterwäsche, die die körperliche Verfassung des Trägers automatisch überwacht - seien es Soldaten an der Front, Feuerwehrleute im Einsatz oder auch alte und kranke Menschen zuhause:
"Die Leibweste oder das T-Shirt enthalten Kaptoren, die verschiedene so genannte vitale Parameter messen, also Informationen sammeln, die wesentlich sind, um zu wissen, ob der Träger der Kleidung am Leben ist und dies in einem einigermaßen guten Zustand."
Überprüft wird beispielweise die Atmung dank der Messung, wie sich der Umfang von Brustkorb und Bauch beim Ein- und Ausatmen verändert. Die Temperatur wird gemessen, die der Haut, sowie von der Hautoberfläche aus, die im Körperinneren. Ein weiterer Detektor zeichnet auf, wenn die Person zu Boden stürzt. Die Messfühler in der Wäsche sind verkabelt mit einem leichtgewichtigen Palm-Minicomputer, der am Handgelenk getragen wird.
"Alle diese Informationen werden entweder im Palm gespeichert und zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Analyse an die Überwachungszentrale gefunkt, oder sie werden permanent direkt übertragen. So kann jederzeit überprüft werden, ob eine ältere, alleinstehende Person eventuell gesundheitliche Probleme hat. Man kann aus weiter Ferne mitbekommen, ob sie sich seit geraumer Zeit nicht mehr bewegt hat oder ob sie plötzlich weniger aktiv ist als sonst: das kündigt vielleicht eine Krankheit an und dann wird ein Arzt die Person aufsuchen. Sollte sie gestürzt sein und verletzt, kann man sofort die Rettungssanitäter hinschicken."
André Dittmar und seine Kollegen arbeiten noch an einer Software, die aus der Datenflut der Messungen in kurzer Zeit eine aussagekräftige Diagnose erstellen kann. 10.000 Euro soll solch eine intelligente Unterwäsche anfangs kosten - das entspricht dem Tarif für einen zehntägigen Krankenhausaufenthalt. Nicht in der Hand der Wissenschaftler hingegen liegt es, ein flächendeckendes Netz von Überwachungsleitstellen aufzubauen - Dittmar meint lapidar, dazu braucht es eine völlig neue Gesundheitspolitik. Ebenfalls im biomedizinischen Bereich forscht Jean-Yves Dréan in seinem Labor für Physik und Mechanik der Textilien, in Mühlhausen.
"Unsere Utopie ist folgende: wir wollen aus textilen Fasern beispielsweise Muskelfasern für den menschlichen Körper herstellen. Eine Muskelfaser ist eine elektrische Faser, wird ihr Elektrizität zugeführt, ändert sie ihre Form und bildet den Muskeltonus aus. Im Labor wurden schon piezo-elektrische Fasern entwickelt, die sich auf Stromstoß hin mechanisch verändern. Wir hoffen darauf, eher in ferner Zukunft, einmal Fasern herstellen zu können, die so fein sind wie herkömmliche Muskelfasern, sodass wir daraus dann Muskelgewebe aufbauen können, das dank der körpereigenen Elektrizität zum Funktionieren gebracht wird."