Manfred Kloiber: Der Eee-PC schlug nach kurzer Anlaufzeit ein wie eine Bombe, das Unternehmen geriet sogar in Lieferschwierigkeiten. Andere Hersteller haben mittlerweile nachgelegt – der Markt kommt in Bewegung. Jan Rähm, was ist denn das Besondere an den Netbooks?
Jan Rähm: Das Bemerkenswerte ist, Netbooks sind Computer auf das Nötigste reduziert. Alles, was nötig ist für den ganz normalen Anwender, kann mit diesen Rechnern gemacht werden, sei es Surfen im Internet, das Versenden von E-Mails, die Bearbeitung von einfachen Textdokumenten und Tabellen und auch kleine Spiele sind damit möglich, ein einfaches Video zuschauen, das alles ist möglich mit diesen Rechner. Allerdings haben sie dabei auch eine lange Laufzeit, sie sind zudem sehr günstig, fast jeder kann sich so ein Gerät leisten. Sie liegen im Moment im Preissegment zwischen 200 und 500 Euro. Andere tragbare Computer kommen da nur knapp ran oder sind groß und schwer und haben dann einen schlechten Akku und laufen nur ein bis zwei Stunden. Netbooks erreichen mittlerweile fast acht Stunden Laufzeit in Einzelfällen, das ist wirklich enorm.
Kloiber: Was ja auch viele erstaunt hat, ist, dass ein Computer populär werden konnte, der mit Linux läuft. Bislang sagte man ja, Linux seien nichts für den Massenmarkt.
Rähm: Linux auf diesen Rechnern hat die Nutzer vor keine großen Schwierigkeiten gestellt. Asus hatte dort eine eigene Oberfläche aufgesetzt, diese war intuitiv und einfach zu bedienen. Es waren einfach nur wenige Registerkarten, die aber alle Programme übersichtlich bereitgestellt haben. Die größte Herausforderung für den Nutzer war wahrscheinlich die Einrichtung des eigenen Internetzugangs, um damit auch in das Internet gehen zu können. Alles andere war wirklich sehr einfach, es war wirklich intuitiv nutzbar.
Kloiber: Was hat Microsoft mit den Netbooks gemacht?
Rähm: Microsoft hat die Netbooks am Anfang ausgelacht und gesagt, nein, das ist nicht unser Segment, diese Geräte sind sowieso viel zu schwach für unser Betriebssystem, vor allen Dingen für Windows Vista, und der Nutzer werde das ohnehin nicht annehmen, dieser Markt ist völlig uninteressant für uns.
Kloiber: Ich glaube, das hat man jetzt auch bei Windows 7 ein wenig korrigiert, das wird wieder auf Netbooks laufen.
Rähm: Genau, Windows 7 wird wieder auf Netbooks laufen, das haben wir auch schon ausprobiert, das läuft sogar sehr zufrieden stellend auf den Netbooks. Der große Wandel bei Microsoft kam ungefähr zur CeBIT des letzten Jahres, als Asus bereits beeindruckende Verkaufszahlen vorweisen konnte. Microsoft hatte sehr schnell reagiert, hat die Lebenszeit seines Windows XP verlängert, was ganz gut auf den Netbooks läuft. Windows Vista tat das nicht, Windows 7 wird es wieder tun und jetzt will Microsoft richtig gewinne damit einfahren.
Kloiber: Jeder größere Hersteller von tragbaren Computern bietet mittlerweile ein Netbook an. Was hat das denn technologisch bewirkt?
Rähm: Es gab im letzten Jahr eine eigenständige Entwicklung leider nicht, es war mehr oder weniger eine Monokultur auf Intel-Basis. Das soll sich jetzt aber ganz schnell ändern, zu vermuten ist, dass gegen Mitte des Jahres bereits die ersten Geräte mit anderer Plattform rauskommen sollen. Zwei Hersteller sind dabei federführend, einmal ist das Nvidia, bisher bekannte er für seine Grafik- und Mainboardchipsätze. Nvidia einen Chipsatz bauen, der nur wenig mehr Leistung verbraucht als jene von Intel, der allerdings deutlich bessere grafische Leistungen bringt und den Hauptprozessor entlastet. Der zweite Hersteller ist VIA, konnte auch nicht so recht Fuß fassen, hat jetzt allerdings einen Chipsatz für Netbooks und Prozessoren entwickelt, die den Intel Atom deutlich überflügeln. Der dritte Hersteller ist AMD. AMD hat zwar gesagt, offiziell wollen wir nicht im Bereich der Netbooks mitmachen, sie sind zu klein und zu wenig nutzbar und vor allem Dingen zu wenig leistungsfähig, wir wollen Subnotebooks bauen, die dafür aber sehr günstig sind, sehr leistungsfähig und trotzdem Strom sparend.
Kloiber: AMD will sich also etwas absetzen von den Netbooks und setzt eher auf die Subnotebooks. Beides kleine Computer, aber eben halt die Netbooks einfach ausgestattet mit nur wenigen Funktionen, Subnotebooks dagegen sehr reichhaltig ausgestattete, kleine Computer mit großer Leistungsfähigkeit und meistens auch sehr teuer. Werden diese Subnotebooks jetzt im Markt kannibalisiert von den Notebooks?
Rähm: Ja, das werden sie, mehr und mehr Nutzer haben festgestellt, sie brauchen nicht ganz soviel Leistungsfähigkeit, wie ein klassisches Subnotebook bietet. Die greifen jetzt immer häufiger zu einem billigen Netbook. Wenn die Netbook-Plattform immer leistungsfähiger auch wird, wird sich dieser Trend verstärkt fortsetzen, und die Unterscheidung zwischen Subnotebook und Netbook wird immer schwerer werden, da sie sich auch in der Größe immer weiter annähern. Das einzige große Unterscheidungsmerkmal wird der Preis bleiben, Netbooks, so sagt man, bis maximal 600 Euro, Subnotebooks ab 1000 Euro ganz weit aufwärts.
Jan Rähm: Das Bemerkenswerte ist, Netbooks sind Computer auf das Nötigste reduziert. Alles, was nötig ist für den ganz normalen Anwender, kann mit diesen Rechnern gemacht werden, sei es Surfen im Internet, das Versenden von E-Mails, die Bearbeitung von einfachen Textdokumenten und Tabellen und auch kleine Spiele sind damit möglich, ein einfaches Video zuschauen, das alles ist möglich mit diesen Rechner. Allerdings haben sie dabei auch eine lange Laufzeit, sie sind zudem sehr günstig, fast jeder kann sich so ein Gerät leisten. Sie liegen im Moment im Preissegment zwischen 200 und 500 Euro. Andere tragbare Computer kommen da nur knapp ran oder sind groß und schwer und haben dann einen schlechten Akku und laufen nur ein bis zwei Stunden. Netbooks erreichen mittlerweile fast acht Stunden Laufzeit in Einzelfällen, das ist wirklich enorm.
Kloiber: Was ja auch viele erstaunt hat, ist, dass ein Computer populär werden konnte, der mit Linux läuft. Bislang sagte man ja, Linux seien nichts für den Massenmarkt.
Rähm: Linux auf diesen Rechnern hat die Nutzer vor keine großen Schwierigkeiten gestellt. Asus hatte dort eine eigene Oberfläche aufgesetzt, diese war intuitiv und einfach zu bedienen. Es waren einfach nur wenige Registerkarten, die aber alle Programme übersichtlich bereitgestellt haben. Die größte Herausforderung für den Nutzer war wahrscheinlich die Einrichtung des eigenen Internetzugangs, um damit auch in das Internet gehen zu können. Alles andere war wirklich sehr einfach, es war wirklich intuitiv nutzbar.
Kloiber: Was hat Microsoft mit den Netbooks gemacht?
Rähm: Microsoft hat die Netbooks am Anfang ausgelacht und gesagt, nein, das ist nicht unser Segment, diese Geräte sind sowieso viel zu schwach für unser Betriebssystem, vor allen Dingen für Windows Vista, und der Nutzer werde das ohnehin nicht annehmen, dieser Markt ist völlig uninteressant für uns.
Kloiber: Ich glaube, das hat man jetzt auch bei Windows 7 ein wenig korrigiert, das wird wieder auf Netbooks laufen.
Rähm: Genau, Windows 7 wird wieder auf Netbooks laufen, das haben wir auch schon ausprobiert, das läuft sogar sehr zufrieden stellend auf den Netbooks. Der große Wandel bei Microsoft kam ungefähr zur CeBIT des letzten Jahres, als Asus bereits beeindruckende Verkaufszahlen vorweisen konnte. Microsoft hatte sehr schnell reagiert, hat die Lebenszeit seines Windows XP verlängert, was ganz gut auf den Netbooks läuft. Windows Vista tat das nicht, Windows 7 wird es wieder tun und jetzt will Microsoft richtig gewinne damit einfahren.
Kloiber: Jeder größere Hersteller von tragbaren Computern bietet mittlerweile ein Netbook an. Was hat das denn technologisch bewirkt?
Rähm: Es gab im letzten Jahr eine eigenständige Entwicklung leider nicht, es war mehr oder weniger eine Monokultur auf Intel-Basis. Das soll sich jetzt aber ganz schnell ändern, zu vermuten ist, dass gegen Mitte des Jahres bereits die ersten Geräte mit anderer Plattform rauskommen sollen. Zwei Hersteller sind dabei federführend, einmal ist das Nvidia, bisher bekannte er für seine Grafik- und Mainboardchipsätze. Nvidia einen Chipsatz bauen, der nur wenig mehr Leistung verbraucht als jene von Intel, der allerdings deutlich bessere grafische Leistungen bringt und den Hauptprozessor entlastet. Der zweite Hersteller ist VIA, konnte auch nicht so recht Fuß fassen, hat jetzt allerdings einen Chipsatz für Netbooks und Prozessoren entwickelt, die den Intel Atom deutlich überflügeln. Der dritte Hersteller ist AMD. AMD hat zwar gesagt, offiziell wollen wir nicht im Bereich der Netbooks mitmachen, sie sind zu klein und zu wenig nutzbar und vor allem Dingen zu wenig leistungsfähig, wir wollen Subnotebooks bauen, die dafür aber sehr günstig sind, sehr leistungsfähig und trotzdem Strom sparend.
Kloiber: AMD will sich also etwas absetzen von den Netbooks und setzt eher auf die Subnotebooks. Beides kleine Computer, aber eben halt die Netbooks einfach ausgestattet mit nur wenigen Funktionen, Subnotebooks dagegen sehr reichhaltig ausgestattete, kleine Computer mit großer Leistungsfähigkeit und meistens auch sehr teuer. Werden diese Subnotebooks jetzt im Markt kannibalisiert von den Notebooks?
Rähm: Ja, das werden sie, mehr und mehr Nutzer haben festgestellt, sie brauchen nicht ganz soviel Leistungsfähigkeit, wie ein klassisches Subnotebook bietet. Die greifen jetzt immer häufiger zu einem billigen Netbook. Wenn die Netbook-Plattform immer leistungsfähiger auch wird, wird sich dieser Trend verstärkt fortsetzen, und die Unterscheidung zwischen Subnotebook und Netbook wird immer schwerer werden, da sie sich auch in der Größe immer weiter annähern. Das einzige große Unterscheidungsmerkmal wird der Preis bleiben, Netbooks, so sagt man, bis maximal 600 Euro, Subnotebooks ab 1000 Euro ganz weit aufwärts.