"Und, gleich im Aldente Mittag essen?
Gerne, aber ich muss vorher noch zur Bank."
Mittagspause in der Bielefelder Fachhochschule des Mittelstands. An der privaten Hochschule wird ein gutes Dutzend Fächer in den Fachbereichen Wirtschaft und Medien angeboten - zum Beispiel Betriebswirtschaft, Sozialpädagogik, Kommunikationsdesign und Journalismus. Kostenpunkt: 490 Euro pro Monat. Rund 700 junge Menschen studieren an der FHM. Für das kostspielige Studium haben sie sich aus ganz unterschiedlichen Gründen entschieden:
"Ich bin an eine private Hochschule gegangen, weil der Bereich Journalismus für mich nicht ganz erreichbar gewesen wäre an einer staatlichen Hochschule."
"Ich habe vorher eine Ausbildung gemacht und wollte so schnell wie möglich anfangen zu arbeiten. Auf jeden Fall aber vorher noch studieren und hier habe ich innerhalb von drei Jahren meinen Abschluss."
"Die kleine Anzahl an Studenten, nicht wie an einer normale Uni, dass man da nur eine laufende Nummer ist, sondern eben das Private, das Familiäre. Dass man jederzeit auf die Dozenten zugehen kann - schon nach einer Woche nannten sie einen beim Namen. Natürlich auch das praxisnahe Studium an der FHM. Die Dozenten kommen alle aus dem Berufsleben und bringen alle einen hohen Erfahrungsschatz mit."
Anne Dreier ist Dekanin an der Fachhochschule des Mittelstands. Sie kam vor Jahren aus der freien Wirtschaft an die private Hochschule. Als Dekanin achtet sie jetzt darauf, dass die Dozenten viel Praxiserfahrung und Kontakte mitbringen:
"Wir haben mittlerweile ein Pool von Unternehmen, 1000 Unternehmen, die mit uns in irgendeiner Form in Verbindung stehen durch. Expertenvorträge, durch Abschlussarbeiten oder auch durch die Integration von Dozenten in Veranstaltungen. Auf dreißig Studierende kommt im Durchschnitt ein Hochschullehrer. Der Hochschullehrer ist verantwortlich für Gespräche, Feedback-runden, Probleme, die auftauchen, für persönliche Karriereentwicklungen. "
Sechs Monate Praxis sind während des Studiums Pflicht. Durch die Kontakte der Hochschule bekommen die Studierenden oft das begehrte Praktikum in einem großen Unternehmen oder bei einer Zeitung.
Das Studium an der Fachhochschule des Mittelstands dauert insgesamt drei Jahre: Inklusive Praktikum und Abschlussarbeit haben die Studierenden dann ihren Bachelor in der Tasche.
Zeit um neben dem Studium zu Jobben, bleibt dem Nachwuchs allerdings kaum. Dekanin Anne Dreier:
"Die Studierenden bei uns haben schon ein recht kompaktes Studienangebot. Wir haben eigentlich nur den September als vorlesungsfreien Monat, sodass die Studierenden, wenn sie denn arbeiten wollen, das am Wochenende oder abends machen können oder im September. Ansonsten sind sie relativ stark hier eingebunden."
Viele Studierende werden finanziell von ihren Eltern unterstützt, einige nehmen einen Studienkredit auf und in der Region werden regelmäßig Stipendien vergeben. Eines davon hat die 25-jährige Karoline Rössner bekommen. Sie studiert im siebten Semester Journalismus.
"Ich habe ein Stipendium bekommen von der Stiftung der Sparkasse Bielefeld, die schreiben jedes Jahr vier bis fünf Stipendien aus nur für Studierende der Fachhochschule des Mittelstands und da kann man sich drauf bewerben und da hatte ich Glück und habe eins bekommen. Und die zahlen Zweidrittel der Studiengebühren, die wir monatlich hier zu entrichten haben."
Das Studium an einer staatlichen Hochschule kam für Karoline Rössner nicht in Frage. Sie möchte schnell fertig werden und über das Studienangebot mitentscheiden.
"Durch die Studiengruppen-Sitzungen haben wir auch die Möglichkeit, das Curriculum weiter zu erarbeiten oder umzuändern, Verbesserungsvorschläge anzubringen und das ist an einer öffentlichen Hochschule nicht der Fall."
In Seminar:
Dozent: "Jetzt sortieren wir die Medien in großen Schritte. Was ist charakteristisch für die Zeitung?"
Student: "Das geschrieben Wort."
Einführung in den Journalismus: Der Dozent Bernd Gäbler arbeitet seit zwanzig Jahren als Journalist und Publizist. Die Berufserfahrung lässt er in seine Seminare einfließen. Für die Lehre an einer privaten Hochschule hat er sich ganz bewusst entschieden.
"Das hat einen einfachen Grund: Die normalen Universitäten sind so schlecht ausgestattet, dass man dort als freier Dozent gar nicht arbeiten kann, weil einfach die Honorare so beschissen sind, dass man was man hier an zwei Tagen verdient dort in einem Semester verdient. Das ist eine Katastrophe für die Hochschullandschaft und hier ist es möglich, Honorarvereinbarungen zu treffen. Und ein großer Vorteil ist die Arbeit in kleinen Gruppen. Es ist wirklich ein Vorteil, wenn sie mit zwanzig Leuten arbeiten können, als wenn Sie Massenvorlesungen haben."
Die Fachhochschule des Mittelstands hat mittlerweile eine Außenstelle in Köln eröffnet. Dort studieren einhundertfünfzig junge Menschen.
Kleine Seminare, gute Kontakte, ein strukturiertes und schnelles Studium - das lässt sich der Nachwuchs einiges kosten: rund 18.000 Euro für ein privates Studium.
Gerne, aber ich muss vorher noch zur Bank."
Mittagspause in der Bielefelder Fachhochschule des Mittelstands. An der privaten Hochschule wird ein gutes Dutzend Fächer in den Fachbereichen Wirtschaft und Medien angeboten - zum Beispiel Betriebswirtschaft, Sozialpädagogik, Kommunikationsdesign und Journalismus. Kostenpunkt: 490 Euro pro Monat. Rund 700 junge Menschen studieren an der FHM. Für das kostspielige Studium haben sie sich aus ganz unterschiedlichen Gründen entschieden:
"Ich bin an eine private Hochschule gegangen, weil der Bereich Journalismus für mich nicht ganz erreichbar gewesen wäre an einer staatlichen Hochschule."
"Ich habe vorher eine Ausbildung gemacht und wollte so schnell wie möglich anfangen zu arbeiten. Auf jeden Fall aber vorher noch studieren und hier habe ich innerhalb von drei Jahren meinen Abschluss."
"Die kleine Anzahl an Studenten, nicht wie an einer normale Uni, dass man da nur eine laufende Nummer ist, sondern eben das Private, das Familiäre. Dass man jederzeit auf die Dozenten zugehen kann - schon nach einer Woche nannten sie einen beim Namen. Natürlich auch das praxisnahe Studium an der FHM. Die Dozenten kommen alle aus dem Berufsleben und bringen alle einen hohen Erfahrungsschatz mit."
Anne Dreier ist Dekanin an der Fachhochschule des Mittelstands. Sie kam vor Jahren aus der freien Wirtschaft an die private Hochschule. Als Dekanin achtet sie jetzt darauf, dass die Dozenten viel Praxiserfahrung und Kontakte mitbringen:
"Wir haben mittlerweile ein Pool von Unternehmen, 1000 Unternehmen, die mit uns in irgendeiner Form in Verbindung stehen durch. Expertenvorträge, durch Abschlussarbeiten oder auch durch die Integration von Dozenten in Veranstaltungen. Auf dreißig Studierende kommt im Durchschnitt ein Hochschullehrer. Der Hochschullehrer ist verantwortlich für Gespräche, Feedback-runden, Probleme, die auftauchen, für persönliche Karriereentwicklungen. "
Sechs Monate Praxis sind während des Studiums Pflicht. Durch die Kontakte der Hochschule bekommen die Studierenden oft das begehrte Praktikum in einem großen Unternehmen oder bei einer Zeitung.
Das Studium an der Fachhochschule des Mittelstands dauert insgesamt drei Jahre: Inklusive Praktikum und Abschlussarbeit haben die Studierenden dann ihren Bachelor in der Tasche.
Zeit um neben dem Studium zu Jobben, bleibt dem Nachwuchs allerdings kaum. Dekanin Anne Dreier:
"Die Studierenden bei uns haben schon ein recht kompaktes Studienangebot. Wir haben eigentlich nur den September als vorlesungsfreien Monat, sodass die Studierenden, wenn sie denn arbeiten wollen, das am Wochenende oder abends machen können oder im September. Ansonsten sind sie relativ stark hier eingebunden."
Viele Studierende werden finanziell von ihren Eltern unterstützt, einige nehmen einen Studienkredit auf und in der Region werden regelmäßig Stipendien vergeben. Eines davon hat die 25-jährige Karoline Rössner bekommen. Sie studiert im siebten Semester Journalismus.
"Ich habe ein Stipendium bekommen von der Stiftung der Sparkasse Bielefeld, die schreiben jedes Jahr vier bis fünf Stipendien aus nur für Studierende der Fachhochschule des Mittelstands und da kann man sich drauf bewerben und da hatte ich Glück und habe eins bekommen. Und die zahlen Zweidrittel der Studiengebühren, die wir monatlich hier zu entrichten haben."
Das Studium an einer staatlichen Hochschule kam für Karoline Rössner nicht in Frage. Sie möchte schnell fertig werden und über das Studienangebot mitentscheiden.
"Durch die Studiengruppen-Sitzungen haben wir auch die Möglichkeit, das Curriculum weiter zu erarbeiten oder umzuändern, Verbesserungsvorschläge anzubringen und das ist an einer öffentlichen Hochschule nicht der Fall."
In Seminar:
Dozent: "Jetzt sortieren wir die Medien in großen Schritte. Was ist charakteristisch für die Zeitung?"
Student: "Das geschrieben Wort."
Einführung in den Journalismus: Der Dozent Bernd Gäbler arbeitet seit zwanzig Jahren als Journalist und Publizist. Die Berufserfahrung lässt er in seine Seminare einfließen. Für die Lehre an einer privaten Hochschule hat er sich ganz bewusst entschieden.
"Das hat einen einfachen Grund: Die normalen Universitäten sind so schlecht ausgestattet, dass man dort als freier Dozent gar nicht arbeiten kann, weil einfach die Honorare so beschissen sind, dass man was man hier an zwei Tagen verdient dort in einem Semester verdient. Das ist eine Katastrophe für die Hochschullandschaft und hier ist es möglich, Honorarvereinbarungen zu treffen. Und ein großer Vorteil ist die Arbeit in kleinen Gruppen. Es ist wirklich ein Vorteil, wenn sie mit zwanzig Leuten arbeiten können, als wenn Sie Massenvorlesungen haben."
Die Fachhochschule des Mittelstands hat mittlerweile eine Außenstelle in Köln eröffnet. Dort studieren einhundertfünfzig junge Menschen.
Kleine Seminare, gute Kontakte, ein strukturiertes und schnelles Studium - das lässt sich der Nachwuchs einiges kosten: rund 18.000 Euro für ein privates Studium.