Archiv


Kleine Stücke für ein großes Puzzle

Zu den hellsten und massereichsten Objekten im Universum gehören die Quasare - jene Gebilde mit extrem massereichen Schwarzen Löchern, die von einer heißen Gasscheibe umgeben sind. Geboren wurden sie in den ersten Milliarden Jahren nach dem Urknall. Astronomen finden derzeit Hinweise, dass die ersten Sterne und Galaxien sogar noch früher entstanden. Sie erkennen dies an kleinsten Materieteilchen - an Wasserstoffatomen, die zwischen den Galaxien verstreut sind.

Damond Benningfield |
    Wasserstoff entstand nur fünf Minuten nach dem Urknall. Wissenschaftler bezeichnen diesen Zeitraum als "ionisiertes Stadium", in dem Protonen in einem Meer aus Elektronen schwimmen. Es dauerte etwa weitere 500 000 Jahre, bis Protonen und Elektronen sich zu neutralen Wasserstoffatomen verbanden - zu Atomen ohne elektrische Ladung.

    Wenn sich auch nur ein kleiner Anteil dieser Atome zwischen den Galaxien eine Milliarde Jahre lang erhalten hat, würde das Licht von Quasaren etwas abgeschwächt sein - vergleichbar mit Autoscheinwerfern im Nebel. Da Astronomen einen solchen Nebel jedoch nicht sehen, folgerten sie, dass eine Energiequelle den Wasserstoff erneut ionisiert haben muss - die Protonen und Elektronen also wieder auseinander riss - und zwar weniger als eine Milliarde Jahre nach dem Urknall.

    Zunächst glaubten Astronomen, bei der Energie handele es sich um die Strahlung von Quasaren. Der texanische Astronom Paul Shapiro erkannte jedoch, dass es für diese Aufgabe wohl nicht genügend Quasare gab. Die Energie müsste von jungen, massereichen Sternen stammen.

    Wenn das stimmt, wurden Elemente wie Kohlenstoff, die im Innern von Sternen entstehen, im Weltraum durch Sternexplosionen verteilt. Tatsächlich fand man auch Spuren von Kohlenstoff zwischen den Galaxien.