"Man schätzt, dass etwa alle tausend Buchstaben im Genom ein Unterschied auftaucht. Bei drei Milliarden Erbgut Bausteinen macht das drei Millionen Unterschiede. Diese Unterschiede sind dafür verantwortlich, dass wir alle anders sind und unterschiedlich empfänglich für die verschiedensten Krankheiten", erklärt Jean Louis Mandel, Genetiker an der Universität Straßburg. Bei eventuell drei Millionen Unterschieden, die Auswirkungen auf den menschlichen Stoffwechsel haben können, wartet in den nächsten Jahren und Jahrzehnten eine Menge Arbeit auf die Experten aus Wissenschaft und Industrie.
Allerdings ist auch soviel bereits klar, viele dieser SNPs liegen in unwichtigen Regionen des Genoms, andere verändern den Menschen kaum, einige jedoch haben gravierende Konsequenzen. Delia Cohen, SNP-Sucherin bei der amerikanischen Tochtergesellschaft des Schweizer Pharmakonzerns Novartis: "Liegt der SNP in einem Gen und verändert so das aktive Zentrum eines Enzyms, dann hat das sehr große Auswirkungen. Liegt er zum Beispiel in einer Region des Erbmoleküls, das die Gene reguliert, sodass sie ausgeschaltet werden oder überaktiviert werden, dann ist das ebenfalls sehr bedeutsam." Denn dadurch kann der Stoffwechsel gehörig durcheinandergeraten, ein Beispiel dafür ist die Mukoviszidose.
Um die SNPs möglichst schnell zu identifizieren haben sich Forscher aus Wissenschaft und Industrie zu einem Konsortium zusammengeschlossen. Die SNPs sollen öffentlich zugänglich werden, damit allen Patentierungs-Versuchen rechtzeitig ein Riegel vorgeschoben wird. Doch auch die Kenntnis der SNPs ist nicht das eigentliche Ziel, das liegt im Verständnis ihres Wirkens. Anthony Brooks vom Karolinska Institutet aus Stockholm warnt daher: "Die große Mehrzahl der SNPs sind keine Nuggets, und auch die bedeutsamen unter ihnen sind allein möglicherweise nicht viel Wert. Sie arbeiten nämlich zusammen, in Gruppen, ein Netzwerk, und auch in Wechselwirkung mit der Umwelt. Wir kennen erst die Spitze des Eisbergs." Den Genetikern bleibt also viel Arbeit zu tun. Ob am Ende dann die genetische Lösung für so manches Leiden wartet, ist allerdings mehr als fraglich, dafür sind die meisten genetischen Prozesse einfach zu kompliziert.
[Quelle: Michael Lange]
Allerdings ist auch soviel bereits klar, viele dieser SNPs liegen in unwichtigen Regionen des Genoms, andere verändern den Menschen kaum, einige jedoch haben gravierende Konsequenzen. Delia Cohen, SNP-Sucherin bei der amerikanischen Tochtergesellschaft des Schweizer Pharmakonzerns Novartis: "Liegt der SNP in einem Gen und verändert so das aktive Zentrum eines Enzyms, dann hat das sehr große Auswirkungen. Liegt er zum Beispiel in einer Region des Erbmoleküls, das die Gene reguliert, sodass sie ausgeschaltet werden oder überaktiviert werden, dann ist das ebenfalls sehr bedeutsam." Denn dadurch kann der Stoffwechsel gehörig durcheinandergeraten, ein Beispiel dafür ist die Mukoviszidose.
Um die SNPs möglichst schnell zu identifizieren haben sich Forscher aus Wissenschaft und Industrie zu einem Konsortium zusammengeschlossen. Die SNPs sollen öffentlich zugänglich werden, damit allen Patentierungs-Versuchen rechtzeitig ein Riegel vorgeschoben wird. Doch auch die Kenntnis der SNPs ist nicht das eigentliche Ziel, das liegt im Verständnis ihres Wirkens. Anthony Brooks vom Karolinska Institutet aus Stockholm warnt daher: "Die große Mehrzahl der SNPs sind keine Nuggets, und auch die bedeutsamen unter ihnen sind allein möglicherweise nicht viel Wert. Sie arbeiten nämlich zusammen, in Gruppen, ein Netzwerk, und auch in Wechselwirkung mit der Umwelt. Wir kennen erst die Spitze des Eisbergs." Den Genetikern bleibt also viel Arbeit zu tun. Ob am Ende dann die genetische Lösung für so manches Leiden wartet, ist allerdings mehr als fraglich, dafür sind die meisten genetischen Prozesse einfach zu kompliziert.
[Quelle: Michael Lange]