Er schien nicht mehr zu sein als ein Eisbrocken, der Saturn umrundet. Ein kleiner noch dazu, denn Enceladus bringt es gerade einmal auf einen Durchmesser von 500 Kilometern. Michele Dougherty vom Imperial College in London:
" Wir dachten, dass er ein toter Körper ist, dass also nicht viel mit ihm los ist. Als Cassini dann am 17. Februar in etwa 1000 Kilometern Höhe zum ersten Mal an ihm vorbei flog, erwartete niemand, in den Magnetometerdaten irgend etwas zu sehen. Aber dann gab es da diese sehr scharfe Änderung in den Magnetfeldlinien."
Die Erklärung des unerwarteten Phänomens: Dieser Saturnmond, der wohl zu 80 Prozent aus Wassereis besteht, hat eine sehr dünne Atmosphäre, so Larry Esposito von der University of Colorado:
" Wir sahen also den Effekt dieser Atmosphäre auf das Magnetfeld Saturns. Eigentlich sollte das den Mond vollkommen ignorieren, also etwa ungehindert bis auf seine Oberfläche durchdringen. Aber als wir an Enceladus vorbei flogen, erkannten wir, dass das Magnetfeld des Riesenplaneten diesen Mond keineswegs ignoriert: Vielmehr ändert es seine Richtung und legt sich wie ein Schal um Enceladus. Der Mond wirkt also wie ein elektrisches Hindernis."
Dahinter steckt, dass die Moleküle der Mondatmosphäre ionisiert und dadurch leitend werden. Elektrische Ströme beginnen zu fließen. Deshalb wirkt die Atmosphäre - so dünn sie auch ist - wie eine Barriere auf die Magnetfeldlinien des Saturn. Die werden in mehreren hundert Kilometern Höhe abgelenkt.
Als Cassini zum zweiten Mal an dem kleinen Saturnmond vorbei flog, konnten die Planetologen die Zusammensetzung der Atmosphäre bestimmen, erzählt Dougherty:
" Die dünne Atmosphäre besteht vor allem aus Ionen, die aus Wassermolekülen entstanden sind. Unsere Ergebnisse sind aufregend. Deshalb konnten wir das Team aller Cassini-Wissenschaftler überzeugen, dass wir beim nächsten Vorbeiflug am 14. Juli nicht - wie geplant - in einer Höhe von 2000 Kilometern vorbeiziehen werden. Vielmehr werden wir uns Enceladus bis auf 175 Kilometer nähern."
Das heißt: Cassini kommt dem Mond dann näher als die Magnetfeldlinien des Saturn. Larry Esposito:
" Es sieht so aus, als ob das Eis an der Oberfläche von Enceladus langsam verdunstet und so die dünne Atmosphäre produziert."
Das ist eine Theorie, wie der Mond zu seiner Hülle kommt. Es könnte auch Eisvulkane geben, in denen durch den Eispanzer hindurch geschmolzenes Wasser wie Lava ausbricht. Nur ist schleierhaft, wie ein so kleiner Himmelskörper zu flüssigem Wasser kommen sollte.
Allerdings: Wegen seiner geringen Schwerkraft, ist die Atmosphäre des Monds wahrscheinlich instabil, ihre Moleküle gehen wohl schnell verloren. Enceladus muss sie deshalb ständig neu produzieren. Dougherty:
" Das könnte einer der Gründe sein, warum wir die Atmosphäre mit unseren Fernerkundungsinstrumenten nicht erkannt haben: Vielleicht gibt es sie nicht immer. Vielleicht laufen auf Enceladus Prozesse ab, durch die mal in dem einen Teil des Monds eine Atmosphäre entsteht, in anderen nicht. Das können wir derzeit noch nicht sagen."
Enceladus zieht seine Bahn in einem sehr dünnen Ring um Saturn. Diesen Ring könnte er sich selbst erschaffen haben, vermutet Larry Esposito - eben durch seine Atmosphäre, die er immerfort ans All verliert.
" Wir dachten, dass er ein toter Körper ist, dass also nicht viel mit ihm los ist. Als Cassini dann am 17. Februar in etwa 1000 Kilometern Höhe zum ersten Mal an ihm vorbei flog, erwartete niemand, in den Magnetometerdaten irgend etwas zu sehen. Aber dann gab es da diese sehr scharfe Änderung in den Magnetfeldlinien."
Die Erklärung des unerwarteten Phänomens: Dieser Saturnmond, der wohl zu 80 Prozent aus Wassereis besteht, hat eine sehr dünne Atmosphäre, so Larry Esposito von der University of Colorado:
" Wir sahen also den Effekt dieser Atmosphäre auf das Magnetfeld Saturns. Eigentlich sollte das den Mond vollkommen ignorieren, also etwa ungehindert bis auf seine Oberfläche durchdringen. Aber als wir an Enceladus vorbei flogen, erkannten wir, dass das Magnetfeld des Riesenplaneten diesen Mond keineswegs ignoriert: Vielmehr ändert es seine Richtung und legt sich wie ein Schal um Enceladus. Der Mond wirkt also wie ein elektrisches Hindernis."
Dahinter steckt, dass die Moleküle der Mondatmosphäre ionisiert und dadurch leitend werden. Elektrische Ströme beginnen zu fließen. Deshalb wirkt die Atmosphäre - so dünn sie auch ist - wie eine Barriere auf die Magnetfeldlinien des Saturn. Die werden in mehreren hundert Kilometern Höhe abgelenkt.
Als Cassini zum zweiten Mal an dem kleinen Saturnmond vorbei flog, konnten die Planetologen die Zusammensetzung der Atmosphäre bestimmen, erzählt Dougherty:
" Die dünne Atmosphäre besteht vor allem aus Ionen, die aus Wassermolekülen entstanden sind. Unsere Ergebnisse sind aufregend. Deshalb konnten wir das Team aller Cassini-Wissenschaftler überzeugen, dass wir beim nächsten Vorbeiflug am 14. Juli nicht - wie geplant - in einer Höhe von 2000 Kilometern vorbeiziehen werden. Vielmehr werden wir uns Enceladus bis auf 175 Kilometer nähern."
Das heißt: Cassini kommt dem Mond dann näher als die Magnetfeldlinien des Saturn. Larry Esposito:
" Es sieht so aus, als ob das Eis an der Oberfläche von Enceladus langsam verdunstet und so die dünne Atmosphäre produziert."
Das ist eine Theorie, wie der Mond zu seiner Hülle kommt. Es könnte auch Eisvulkane geben, in denen durch den Eispanzer hindurch geschmolzenes Wasser wie Lava ausbricht. Nur ist schleierhaft, wie ein so kleiner Himmelskörper zu flüssigem Wasser kommen sollte.
Allerdings: Wegen seiner geringen Schwerkraft, ist die Atmosphäre des Monds wahrscheinlich instabil, ihre Moleküle gehen wohl schnell verloren. Enceladus muss sie deshalb ständig neu produzieren. Dougherty:
" Das könnte einer der Gründe sein, warum wir die Atmosphäre mit unseren Fernerkundungsinstrumenten nicht erkannt haben: Vielleicht gibt es sie nicht immer. Vielleicht laufen auf Enceladus Prozesse ab, durch die mal in dem einen Teil des Monds eine Atmosphäre entsteht, in anderen nicht. Das können wir derzeit noch nicht sagen."
Enceladus zieht seine Bahn in einem sehr dünnen Ring um Saturn. Diesen Ring könnte er sich selbst erschaffen haben, vermutet Larry Esposito - eben durch seine Atmosphäre, die er immerfort ans All verliert.