Der Asteroid wurde nach der griechischen Göttin der Jugend benannt. Fast zwei Jahrhunderte lang blieb er einfach ein Lichtpunkt am Himmel. Weil er der Erde niemals näher als knapp 200 Millionen Kilometer kommt, war über ihn lange kaum etwas in Erfahrung zu bringen.
2014 aber haben Astronomen der Europäischen Südsternwarte ESO ihn mit einem Acht-Meter-Teleskop auf dem Cerro Paranal beobachtet – und dabei eine Kamera mit adaptiver Optik eingesetzt. Mit dem Instrument SPHERE lässt sich die Luftunruhe korrigieren. Es nimmt gestochen scharfe Bilder auf.
Wie sich zeigte, ist Hebe unregelmäßig geformt: Die schmalste Stelle hat 170 Kilometer Durchmesser, die breiteste 215. Die Teleskopaufnahmen lassen zudem fünf Einschlagbecken auf Hebe erkennen, die bis zu 100 Kilometer groß und 20 Kilometer tief sind.
Der Asteroid steht in diesen Tagen in der besten Stellung des Jahres. Im Sternbild Einhorn kommt er ein gutes Stück links von Beteigeuze im Orion in Opposition.
Er ist noch bis Mitte Januar so hell, dass er in einem guten Fernglas zu erkennen ist. Von Nacht zu Nacht bewegt sich Hebe ein wenig vor dem Hintergrund der Sterne.
Allerdings zeigen sowohl ein Fernglas als auch ein Amateurteleskop nur einen Lichtpunkt – und nicht seine Ecken und Kanten.