Adern sind keine bloßen Rohre für das Blut, sie sind Hochleistungsschläuche, die den Lebenssaft fast ohne störende Verwirbelung unter hohem Druck bis in den letzten Winkel des Körpers leiten. Kleine Veränderungen der Gefäßform haben schnell gefährliche Folgen. Besonders dramatisch sind Ausbeulungen in der Wand der Adern. Unter dem Druck des Pulsschlages weiten sich diese sogenannten Aneurismen langsam immer weiter aus, bis sie schließlich platzen. Aneurismen bilden sich besonders häufig im Gehirn, erläutert Prof. Michael Forsting von der Universitätsklinik Essen.
Und diese Aneurismen bleiben leider fast so lange unentdeckt, bis sie platzen und wenn sie platzen im Gehirn, führt es zu einem Vernichtungskopfschmerz der bei einem Drittel der Patienten dazu führt dass sie tot umfallen. Ein Drittel geht mit diesem Vernichtungskopfschmerz zum Arzt und kommt sehr gut aus dieser Erkrankung heraus und ein weiteres Drittel bleibt schwer behindert.
Wenn der Patient überlebt hat, kommt es auf jede Minute an. Ein Aneurisma verschließt sich zwar zunächst von selbst, es platzt aber meist innerhalb von 24 Stunden erneut auf, mit möglicherweise katastrophalen Folgen. Bis vor kurzem blieb den Chirurgen nichts übrig, als den Schädel zu öffnen, das Gehirn behutsam beiseite zu drücken und dann das Aneurisma mit einer Art Wäscheklammer von der Zirkulation abzuklemmen. Ein gefährlicher Eingriff, den manche Patienten nicht überlebten und bei dem andere neurologische Schäden davontrugen. Doch jetzt können sich die Ärzte der Problemzone auch von Innen nähern. Von einem kleinen Schnitt in der Leiste aus schieben sie einen Kunststoffschlauch Richtung Gehirn. Forsting:
Der Weg von Innen ist eigentlich der einfachere, weil man gar nicht am Gehirn vorbei muss. Man fährt mit einem Mikrokatheter der ungefähr 0,3 Millimeter dick ist in das Aneurisma hinein unter Röntgenkontrolle und stopft dann das Aneurisma mit Platinspiralen aus. Im Grunde ist es ein Platindraht, der aus der Weltraumtechnik die Memorytechnik mitgebracht und sich dann perfekt der Aneurismawand angepasst hat.
Im Röntgenbild ist deutlich zu sehen, wie die Platinknäuel das Aneurisma verstopfen und der Blutstrom wieder seinen normalen Weg findet. Die Neurochirurgen waren anfangs skeptisch, eine große Studie hat sie aber überzeugt, berichtet Michael Forsting.
Da hat man geplant, in die Studie etwa 3500 Patienten einzuschließen. Nachdem 2000 Patienten drin waren, hat man eine Interimsanalyse gemacht und das Ethikkommitee hat beschlossen, dass diese Studie nicht weitergeführt werden darf, weil die Behandlungsergebnisse in der endovaskulären Gruppe so viel besser waren. Es war ethisch nicht mehr vertretbar, Patienten zu operieren, sprich den Schädel aufzusägen und diese Klammer da drauf zu setzten.
Bei dem Zugang von innen über die Gefäße kam es vor allem viel seltener zu neurologischen Ausfällen wie Lähmungen, Sehproblemen oder Sprechstörungen. Mit einem Katheter den Weg von der Leiste bis ins Gehirn zu finden ist aber nicht ganz einfach. Deshalb wird das neue Verfahren auch noch nicht flächendeckend in ganz Deutschland angeboten. Michael Forsting geht aber davon aus, dass in Zukunft jeder Patient mit einem geplatzten Aneurisma im Gehirn mit dem Hubschrauber in ein spezialisiertes Zentrum geflogen werden kann. Besonders große oder sehr ungünstig gelegene Aneurismen müssen noch immer chirurgisch verschlossen werden. Aber die Kathetertechnik entwickelt sich rasant weiter. Forsting:
Diese ganz modernen Spiralen haben nur noch einen ganz dünnen Platinkern und sind beschichtet mit einem Superabsorber, den wir aus der Löschtechnik kennen. Die meisten kennen ihn aus der Windeltechnologie für Babys, die sind mit einer extrem dünnen Schutzschicht überzogen und beginnen deshalb erst sechs Minuten, nachdem sie in dem Aneurisma sind, zu quellen.
Dabei saugt es das Blut auf und dichtet das Aneurisma perfekt ab. Japaner leiden wesentlich häufiger als Deutsche unter einer Aussackung der Blutgefäße. Bislang konnte man wenig dagegen tun. Zwar lassen sich Aneurismen im Computertomographen entdecken, auch bevor sie platzen. Die klassische Therapie mit dem Skalpell war aber zu gefährlich, um sie vorbeugend einzusetzen. Jetzt plant Japan ein Vorsorgeprogramm. Schon bald soll jeder ältere Japaner auf Aneurismen untersucht und in Falle eines Falles schonend von Innen behandelt werden.
Und diese Aneurismen bleiben leider fast so lange unentdeckt, bis sie platzen und wenn sie platzen im Gehirn, führt es zu einem Vernichtungskopfschmerz der bei einem Drittel der Patienten dazu führt dass sie tot umfallen. Ein Drittel geht mit diesem Vernichtungskopfschmerz zum Arzt und kommt sehr gut aus dieser Erkrankung heraus und ein weiteres Drittel bleibt schwer behindert.
Wenn der Patient überlebt hat, kommt es auf jede Minute an. Ein Aneurisma verschließt sich zwar zunächst von selbst, es platzt aber meist innerhalb von 24 Stunden erneut auf, mit möglicherweise katastrophalen Folgen. Bis vor kurzem blieb den Chirurgen nichts übrig, als den Schädel zu öffnen, das Gehirn behutsam beiseite zu drücken und dann das Aneurisma mit einer Art Wäscheklammer von der Zirkulation abzuklemmen. Ein gefährlicher Eingriff, den manche Patienten nicht überlebten und bei dem andere neurologische Schäden davontrugen. Doch jetzt können sich die Ärzte der Problemzone auch von Innen nähern. Von einem kleinen Schnitt in der Leiste aus schieben sie einen Kunststoffschlauch Richtung Gehirn. Forsting:
Der Weg von Innen ist eigentlich der einfachere, weil man gar nicht am Gehirn vorbei muss. Man fährt mit einem Mikrokatheter der ungefähr 0,3 Millimeter dick ist in das Aneurisma hinein unter Röntgenkontrolle und stopft dann das Aneurisma mit Platinspiralen aus. Im Grunde ist es ein Platindraht, der aus der Weltraumtechnik die Memorytechnik mitgebracht und sich dann perfekt der Aneurismawand angepasst hat.
Im Röntgenbild ist deutlich zu sehen, wie die Platinknäuel das Aneurisma verstopfen und der Blutstrom wieder seinen normalen Weg findet. Die Neurochirurgen waren anfangs skeptisch, eine große Studie hat sie aber überzeugt, berichtet Michael Forsting.
Da hat man geplant, in die Studie etwa 3500 Patienten einzuschließen. Nachdem 2000 Patienten drin waren, hat man eine Interimsanalyse gemacht und das Ethikkommitee hat beschlossen, dass diese Studie nicht weitergeführt werden darf, weil die Behandlungsergebnisse in der endovaskulären Gruppe so viel besser waren. Es war ethisch nicht mehr vertretbar, Patienten zu operieren, sprich den Schädel aufzusägen und diese Klammer da drauf zu setzten.
Bei dem Zugang von innen über die Gefäße kam es vor allem viel seltener zu neurologischen Ausfällen wie Lähmungen, Sehproblemen oder Sprechstörungen. Mit einem Katheter den Weg von der Leiste bis ins Gehirn zu finden ist aber nicht ganz einfach. Deshalb wird das neue Verfahren auch noch nicht flächendeckend in ganz Deutschland angeboten. Michael Forsting geht aber davon aus, dass in Zukunft jeder Patient mit einem geplatzten Aneurisma im Gehirn mit dem Hubschrauber in ein spezialisiertes Zentrum geflogen werden kann. Besonders große oder sehr ungünstig gelegene Aneurismen müssen noch immer chirurgisch verschlossen werden. Aber die Kathetertechnik entwickelt sich rasant weiter. Forsting:
Diese ganz modernen Spiralen haben nur noch einen ganz dünnen Platinkern und sind beschichtet mit einem Superabsorber, den wir aus der Löschtechnik kennen. Die meisten kennen ihn aus der Windeltechnologie für Babys, die sind mit einer extrem dünnen Schutzschicht überzogen und beginnen deshalb erst sechs Minuten, nachdem sie in dem Aneurisma sind, zu quellen.
Dabei saugt es das Blut auf und dichtet das Aneurisma perfekt ab. Japaner leiden wesentlich häufiger als Deutsche unter einer Aussackung der Blutgefäße. Bislang konnte man wenig dagegen tun. Zwar lassen sich Aneurismen im Computertomographen entdecken, auch bevor sie platzen. Die klassische Therapie mit dem Skalpell war aber zu gefährlich, um sie vorbeugend einzusetzen. Jetzt plant Japan ein Vorsorgeprogramm. Schon bald soll jeder ältere Japaner auf Aneurismen untersucht und in Falle eines Falles schonend von Innen behandelt werden.