Eine absurde Szene: Eine Mutter lässt Neonazis samt Kampfhund bedenkenlos zu ihrem Sohn. Und ihre kleine Tochter übergibt sie einem Pädophilen. In der Fernsehwerbung von Klicksafe.de, einem Zusammenschluss zur Stärkung der Internetkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Der Sprecher der Werbung folgert:
"Im wirklichen Leben würden Sie auch ihre Kinder schützen. Dann machen Sie es doch auch im Internet!"
Die Werbung legt den Finger in die Wunde: Das Internet wimmelt von Dingen, die für Kinder und Jugendliche ungeeignet oder gefährlich sind: rechtsextreme Seiten, Gewalt verherrlichende Spiele, und vor allem frei zugängliche pornographische Darstellungen. Darauf ist die zehnjährige Berliner Schülerin Raquel auch schon mal gestoßen:
"Na ja, ich hab’ nur eine Frau gesehen, die war halt nackt und hat so geguckt halt, also hat so gestanden und geguckt. Aber ich habe das sofort wieder weggeklickt, weil das interessiert mich dann überhaupt nicht."
Denn Raquel nutzt im Internet vor allem die kindgerechte Suchmaschine "Blinde Kuh", genau wie ihr Mitschüler Marvin:
"Wenn ich mal ein Referat machen muss oder so, gehe ich auch über so Kinderseiten rein. Und da findet er meistens was. Und zuletzt geh’ ich noch auf Google und such’ da noch mal so’n bisschen so."
Beim Stöbern im Netz mit Google und Co. können Kinder dann auf Dinge stoßen, die sie verwirren oder verstören. Im Zuge der Reformierung des Jugendschutzes vor drei Jahren schuf der Gesetzgeber deshalb die Kommission für Jugendmedienschutz und verlieh ihr die zentrale Aufsichtsfunktion über das Internet. Zugleich nahm der Gesetzgeber die Wirtschaft in die Verantwortung, in Form der so genannten freiwilligen Selbstkontrolle. Allerdings sieht der Vorsitzende der Kommission für Jugendmedienschutz, Wolf-Dieter Ring, auch die Grenzen der Selbstkontrolle. Beispiel: kriminelle Internet-Anbieter:
"Wenn Sie sich so einer Selbstregulierungseinrichtung anschließen würden, die Ihnen sozusagen das Geschäft kaputt macht und sagt "Das darfst du nicht anbieten", und sie leben davon, zum Beispiel von illegalen pornographischen Angeboten, dann werden sie kaum auf diesem Weg diese Angebote aus dem Netz bringen."
Viele seriöse Internet-Anbieter arbeiten jedoch mittlerweile gut mit der Kommission zusammen. Die Kommission fordert von ihnen, etwa pornographische Inhalte nicht frei zugänglich im Internet zu veröffentlichen. Mit so genannten Altersverifikationssystemen wie dem Post-Ident-Verfahren soll sichergestellt werden, dass wirklich nur Erwachsene zu solchen Angeboten gelangen können. Wolf-Dieter Ring weiß jedoch, dass nicht nur bei der Wirtschaft Überzeugungsarbeit geleistet werden muss:
"Ich hab’ vielfach den Eindruck, dass Eltern diese Gefährdungspotenziale gar nicht glauben, weil sie es nicht wissen, dass sie sich freuen, weil der hoffnungsvolle Sprössling auf seinem Zimmer sitzt und das Internet nutzt. Es ist ja nicht immer davon auszugehen, dass er sich jetzt für den Geschichtsunterricht vorbereitet oder andere Dinge, sondern, dass man genau auf solche problematischen Seiten stößt."
Die Eltern von Raquel allerdings wissen um die Problematik und reagieren sofort, wenn ihre Tochter auf eine Erwachsenenseite gelangt:
"Also bei mir hat meine Mutter das alles gelöscht, wo die brutalen Sachen sind oder so, weil das war auf einer Seite, die hat man immer aus Versehen eingegeben. Und das hat sie dann halt gelöscht. Wenn man das so eingibt, dann steht da halt "Anzeige gelöscht" oder so."
"Im wirklichen Leben würden Sie auch ihre Kinder schützen. Dann machen Sie es doch auch im Internet!"
Die Werbung legt den Finger in die Wunde: Das Internet wimmelt von Dingen, die für Kinder und Jugendliche ungeeignet oder gefährlich sind: rechtsextreme Seiten, Gewalt verherrlichende Spiele, und vor allem frei zugängliche pornographische Darstellungen. Darauf ist die zehnjährige Berliner Schülerin Raquel auch schon mal gestoßen:
"Na ja, ich hab’ nur eine Frau gesehen, die war halt nackt und hat so geguckt halt, also hat so gestanden und geguckt. Aber ich habe das sofort wieder weggeklickt, weil das interessiert mich dann überhaupt nicht."
Denn Raquel nutzt im Internet vor allem die kindgerechte Suchmaschine "Blinde Kuh", genau wie ihr Mitschüler Marvin:
"Wenn ich mal ein Referat machen muss oder so, gehe ich auch über so Kinderseiten rein. Und da findet er meistens was. Und zuletzt geh’ ich noch auf Google und such’ da noch mal so’n bisschen so."
Beim Stöbern im Netz mit Google und Co. können Kinder dann auf Dinge stoßen, die sie verwirren oder verstören. Im Zuge der Reformierung des Jugendschutzes vor drei Jahren schuf der Gesetzgeber deshalb die Kommission für Jugendmedienschutz und verlieh ihr die zentrale Aufsichtsfunktion über das Internet. Zugleich nahm der Gesetzgeber die Wirtschaft in die Verantwortung, in Form der so genannten freiwilligen Selbstkontrolle. Allerdings sieht der Vorsitzende der Kommission für Jugendmedienschutz, Wolf-Dieter Ring, auch die Grenzen der Selbstkontrolle. Beispiel: kriminelle Internet-Anbieter:
"Wenn Sie sich so einer Selbstregulierungseinrichtung anschließen würden, die Ihnen sozusagen das Geschäft kaputt macht und sagt "Das darfst du nicht anbieten", und sie leben davon, zum Beispiel von illegalen pornographischen Angeboten, dann werden sie kaum auf diesem Weg diese Angebote aus dem Netz bringen."
Viele seriöse Internet-Anbieter arbeiten jedoch mittlerweile gut mit der Kommission zusammen. Die Kommission fordert von ihnen, etwa pornographische Inhalte nicht frei zugänglich im Internet zu veröffentlichen. Mit so genannten Altersverifikationssystemen wie dem Post-Ident-Verfahren soll sichergestellt werden, dass wirklich nur Erwachsene zu solchen Angeboten gelangen können. Wolf-Dieter Ring weiß jedoch, dass nicht nur bei der Wirtschaft Überzeugungsarbeit geleistet werden muss:
"Ich hab’ vielfach den Eindruck, dass Eltern diese Gefährdungspotenziale gar nicht glauben, weil sie es nicht wissen, dass sie sich freuen, weil der hoffnungsvolle Sprössling auf seinem Zimmer sitzt und das Internet nutzt. Es ist ja nicht immer davon auszugehen, dass er sich jetzt für den Geschichtsunterricht vorbereitet oder andere Dinge, sondern, dass man genau auf solche problematischen Seiten stößt."
Die Eltern von Raquel allerdings wissen um die Problematik und reagieren sofort, wenn ihre Tochter auf eine Erwachsenenseite gelangt:
"Also bei mir hat meine Mutter das alles gelöscht, wo die brutalen Sachen sind oder so, weil das war auf einer Seite, die hat man immer aus Versehen eingegeben. Und das hat sie dann halt gelöscht. Wenn man das so eingibt, dann steht da halt "Anzeige gelöscht" oder so."