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Klick statt Kreuzchen

    Die Forschungsgruppe Internetwahlen an der Universität Osnabrück hat vom 21. bis zum 23. Juni eine simulierte Internetwahl zur Personalvertretung im Potsdamer Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik durchgeführt. Es war bereits das vierte Wahlprojekt der Oldenburger Forscher, die zuvor auch die weltweit erste rechtsgültige Wahl per Internet organisiert hatten: Im Februar gaben dabei über 300 Osnabrücker Studierende bei den Wahlen zum Studentenparlament ihre Stimme per Mausklick ab. Das Forschungsprojekt ist wegweisend für zukünftige Wahlen über das Internet. Zwar werden die klassischen Wahllokale mit Urne und Kabine bestehen bleiben, da nicht jeder einen internettauglichen PC hat. Doch mit einer einfachen Wahl von zu Hause aus könnte auch die Wahlbeteiligung steigen. Zu den Entwicklern gehört der 29-jährige Mathematiker André Josef, der die Universität Osnabrück vor drei Jahren verlassen hat und an I-Vote, der Software zur Internetwahl, mitarbeitet: "I-Vote ermöglicht es, anonyme, sichere und autorisierte Wahlen im Internet durchzuführen." Ursprünglich entwickelte sich die Forschungsgruppe aus einem Imformatik-Seminar vom Sommersemester 1997 unter der Leitung von Professor Dieter Otten. Er erinnert sich: "Damals wurde das Projekt Wahlkreis 329 ins Leben gerufen, ein Wahlspiel. Die Begeisterung war so immens, dass sich aus der Studentenschaft viele Mitarbeiter rekrutiert haben." Eine große Bewährungsprobe könnte das System durchlaufen, sollte es für die Wahlen zum Europäischen Parlament im Jahre 2004 zugelassen werden. Noch ist die elektronische Stimmabgabe bei dieser Wahl zwar nicht vorgesehen, das europäisches Projektvorhaben "Voting Online Throughout Europe" VOTE setzt sich allerdings dafür ein.

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    Weitere Informationen und viel Hintergrundmaterial zum Thema bietet die Internetseite der Forschungsgruppe Internetwahlen.