
Das Amtsgericht Stralsund verhängte eine Geldstrafe über 1.800 Euro wegen versuchter Nötigung. Das Urteil sieht zudem ein viermonatiges Fahrverbot vor. Der Anwalt des Angeklagten kündigte Berufung an. Zuvor war ein Strafbefehl über ein Jahr Führerscheinentzug und 5.400 Euro Strafe ergangen. Dagegen legte der Fahrer Einspruch ein, sodass es zu dem Verfahren kam. Die Vorwürfe der Anklage wie versuchte Körperverletzung und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr wurden in dem Prozess nun nicht bestätigt.
Der Lastwagenfahrer hatte die Klimaaktivisten in Stralsund zunächst wütend beschimpft und dann von der Straße gezerrt. Anschließend fuhr er einen Demonstranten, der sich wieder vor das Fahrzeug gesetzt hatte, an und schob ihn etwa zwei Meter vor sich her. Der junge Mann blieb unverletzt. Der Vorfall wurde gefilmt, ins Netz gestellt und sorgte für Empörung. Nach Ansicht des Gerichts konnte nicht nachgewiesen werden, dass der Fahrer den Studenten absichtlich angefahren hat. Vermutlich hatte der Fahrer, während er sich wieder hinter das Lenkrad setzte, nicht mitbekommen, dass sich der Klimaaktivist wieder vor das Fahrzeug begeben hatte. Von seinem Arbeitgeber, einer Spedition, wurde der Mann nach dem Vorfall entlassen. Seinen Führerschein zogen die Behörden vorläufig ein, sodass die vom Gericht verhängte Strafe bereits erfüllt war und er seine Fahrerlaubnis nach Prozessende wieder ausgehändigt bekam.
Der Zeitung "Bild" sagte der Fahrer, der Tag sei der schlimmste in seinem Leben gewesen. Er sei zeitlich unter Druck gewesen. So wie ihn das Video zeige, sei er nicht.
Diese Nachricht wurde am 29.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.