Mittwoch, 01. Mai 2024

Korallenbleiche und Wetterextreme
Klimaforscher Latif warnt vor Folgen der Meereserwärmung

Der Klimaforscher Latif hat vor den Folgen der Erwärmung der Meere gewarnt. Er verwies auf die weltweite Korallenbleiche sowie zunehmende Wetterextreme. Die Weltgemeinschaft müsse endlich gegensteuern.

21.04.2024
    Korallenbleich im Great Barrier Reef
    Korallenbleich im Great Barrier Reef (dpa / picture alliance / EPA / XL CATLIN SEAVIEW SURVEY)
    Die Meere hätten sich durch den anhaltend hohen CO2-Ausstoß massiv erwärmt, sagte Latif im Deutschlandfunk. Die Auswirkungen seien derzeit an den Korallenriffen zu sehen, die über eine besonders geringe Temperaturtoleranz verfügten. Am Great Barrier Reef in Australien sind nach Angaben der dortigen Behörden 730 der über 1.000 beobachteten Riffe betroffen. Es ist bereits die fünfte Bleiche in acht Jahren. Latif erklärte, die Korallen seien langfristig kaum noch in der Lage, sich davon zu erholen.
    Die Erwärmung der Meere führe auch für zu immer heftigeren Wetterextremen wie Stürmen oder Starkregen. Doch obwohl die Folgen des Klimawandels bekannt seien, sei die Weltgemeinschaft noch immer in die falsche Richtung unterwegs. "Wir hatten 2023 schon wieder einen historischen Höchststand bei den fossilen CO2-Emissionen."
    Latif verwies zudem auf die Folgen des Klimawandels für die Weltwirtschaft. Dieser bedrohe langfristig globale Lieferketten und Infrastrukturen, warnte Latif. Einer neuen Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung zufolge könnte die Weltwirtschaft durch die Folgen der Erderwärmung bis Mitte des Jahrhunderts um rund ein Fünftel einbrechen.
    Das vollständige Interview mit Mojib Latif zur Korallenbleiche können Sie hier als PDF nachlesen.
    Diese Nachricht wurde am 18.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.