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Klimakriege

Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, Wassermangel. Mit fortschreitendem Klimawandel werden die Ressourcen der Menschheit vielerorts immer knapper. Weltweit wachsen die Unterschiede zwischen Arm und Reich, die Konflikte spitzen sich zu. Menschen bekämpfen einander bis auf das Blut, anstatt sich mit den Ursachen der Katastrophe auseinander zu setzen.

Von Michael Lange | 15.06.2008
    Der Sozialpsychologe Harald Welzer analysiert die sich zuspitzende Situation auf einem vom Klimawandel geprägten Planeten. Dabei entsteht ein Horrorszenario, aus dem es kein Entrinnen gibt. Statt sich allerdings systematisch mit dem selbst formulierten Thema zu beschäftigen "Wie beeinflusst der Klimawandel das Zusammenleben der Menschen", schlägt Harald Welzer Haken durch die Grausamkeiten der menschlichen Geschichte. Stets mit dem gleichen Fazit: Die Menschheit stürzt immer tiefer in einen Abgrund, es gibt keinen gesellschaftlichen Fortschritt, stattdessen wachsen Missgunst und Grausamkeit.

    Zurecht fordert Welzer, dass sich Sozial- und Kulturwissenschaften mit dem Thema Klimawandel auseinander setzen müssen, denn von den Naturwissenschaften allein kann nicht die Lösung des Problems erwartet werden. Der Klimawandel könnte die größte Herausforderung werden, die die Menschheit jemals zu bestehen hatte.

    Dass sie es schaffen könnte, glaubt Welzer nicht, und das ist auf jeder Seite dieses Buches spürbar. Seine umständlichen formulierten Lösungsvorschläge können nicht überzeugen. Letztlich entsteht eine dunkle Zukunftsvision, die in schwer verständlichem Sozialogendeutsch daherkommt.

    Harald Welzer: Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird
    ISBN: 978-3-10-089433-2
    S. Fischer Verlag, 300 Seiten, 19,90 Euro