Negendank, der auch die Tagung ''Mensch, Klima, Umwelt'' geplant hat, will im Rahmen des Projekts "Natürliche Klimavariationen in historischen Zeiten", kurz KHIZ, Schwankungen des Klimas über die vergangenen 10.000 Jahre untersuchen: "Da müssen Sie natürlich auf Archive zurückgreifen, wie Baumringe, Eisfolgen, Seesedimente, marine Sedimente, Korallen. In diesen Serien gewinnen wir quasi meteorologische Messreihen, wir sagen dazu Proxydaten. Das sind also Stellvertreterdaten, aus denen Sie über Transferfunktionen auf Temperatur oder Wind schließen können." Ein Problem dabei sei es, die unterschiedlichen Quellen aufs Jahr genau zu datieren, um verlässlich Aussagen über das jeweilige Klima zu erhalten. Außerdem wollen die Wissenschaftler Modelle entwickeln, mit deren Hilfe man aus den Proxydaten verlässliche Prognosen entwickeln kann. In dem Gemeinschaftsprojekt arbeiten daher sieben Archivgruppen, die sich vor allem mit der Beschaffung und Bewertung der Rohdaten befassen, mit neun Modellierungsgruppen zusammen. Sie leiten unterstützt vom Computer aus den Daten Modelle für Vorhersagen ab.
Das KHIZ-Projekt läuft seit 1998 und kann bereits Teilergebnisse vorweisen. Von aktuellem Interesse ist sicher, inwieweit Klimaveränderungen auf menschlichen Einfluss zurückzuführen sind. "Generell kann man schließen: Die Klimavariabilität ist vor 1850 durch solare Einflüsse und durch vulkanische Ereignisse vor allen Dingen in der Kleinen Eiszeit bestimmt gewesen", berichtet Negendank. Die Kleine Eiszeit im 17. Jahrhundert fällt zeitlich mit einem Minimum der Sonnenaktivität zusammen. Ähnliche Zusammenhänge ließen sich in den Archiven für andere Klimaschwankungen finden, so Negendank. Nach 1850 jedoch mache sich der Mensch stärker bemerkbar, und ab 1970 dominiere das Kohlendioxid als Steuerungsfaktor für das Klima über die anderen Faktoren. "Der sekundäre Treibhauseffekt durch CO2 beziehungsweise die Temperaturzunahme ist dann so stark, und er lässt sich auch nicht mit einer natürlichen Erwärmung in Bezug bringen", erläutert Negendank. Während vorher die Schwankungen in der Leuchtkraft der Sonne und der Temperatur eng miteinander verbunden waren, gingen die Werte beider Faktoren nach 1970 wie eine Schere auseinander.
Bei der Höhe der Niederschläge lassen sich solche klaren Befunde nicht fällen, denn hier sind die Zusammenhänge viel komplexer. Hat der Mensch die aktuelle Hochwasserkatastrophe selbst verursacht? "Solche Hochwasser hat es immer gegeben", so Negendank. "Man würde sagen, das ist ein Jahrhunderthochwasser. Es gab aber zum Beispiel 1342 ein Jahrtausendhochwasser. Das war ein Super-GAU, den hat es bisher noch nie wieder gegeben. Damals waren alle mitteleuropäischen Flüsse beteiligt. Mit so etwas muss man also immer rechnen. Der Mensch hat ungefähr vor 7000 Jahren Mitteleuropa besiedelt, ist sesshaft geworden. Er hat die Wälder geholzt und dadurch die Landschaft in massiver Form umgestaltet. Diese Landschaftsumgestaltung ist mit eine der Ursachen für solche Hochwässer - aber immerhin seit 7000 Jahren. Es gibt aber im Grunde keine Hinweise, dass das etwas mit dem sekundären Treibhauseffekt zu tun habe."
[Quelle: Grit Kienzlen]
Das KHIZ-Projekt läuft seit 1998 und kann bereits Teilergebnisse vorweisen. Von aktuellem Interesse ist sicher, inwieweit Klimaveränderungen auf menschlichen Einfluss zurückzuführen sind. "Generell kann man schließen: Die Klimavariabilität ist vor 1850 durch solare Einflüsse und durch vulkanische Ereignisse vor allen Dingen in der Kleinen Eiszeit bestimmt gewesen", berichtet Negendank. Die Kleine Eiszeit im 17. Jahrhundert fällt zeitlich mit einem Minimum der Sonnenaktivität zusammen. Ähnliche Zusammenhänge ließen sich in den Archiven für andere Klimaschwankungen finden, so Negendank. Nach 1850 jedoch mache sich der Mensch stärker bemerkbar, und ab 1970 dominiere das Kohlendioxid als Steuerungsfaktor für das Klima über die anderen Faktoren. "Der sekundäre Treibhauseffekt durch CO2 beziehungsweise die Temperaturzunahme ist dann so stark, und er lässt sich auch nicht mit einer natürlichen Erwärmung in Bezug bringen", erläutert Negendank. Während vorher die Schwankungen in der Leuchtkraft der Sonne und der Temperatur eng miteinander verbunden waren, gingen die Werte beider Faktoren nach 1970 wie eine Schere auseinander.
Bei der Höhe der Niederschläge lassen sich solche klaren Befunde nicht fällen, denn hier sind die Zusammenhänge viel komplexer. Hat der Mensch die aktuelle Hochwasserkatastrophe selbst verursacht? "Solche Hochwasser hat es immer gegeben", so Negendank. "Man würde sagen, das ist ein Jahrhunderthochwasser. Es gab aber zum Beispiel 1342 ein Jahrtausendhochwasser. Das war ein Super-GAU, den hat es bisher noch nie wieder gegeben. Damals waren alle mitteleuropäischen Flüsse beteiligt. Mit so etwas muss man also immer rechnen. Der Mensch hat ungefähr vor 7000 Jahren Mitteleuropa besiedelt, ist sesshaft geworden. Er hat die Wälder geholzt und dadurch die Landschaft in massiver Form umgestaltet. Diese Landschaftsumgestaltung ist mit eine der Ursachen für solche Hochwässer - aber immerhin seit 7000 Jahren. Es gibt aber im Grunde keine Hinweise, dass das etwas mit dem sekundären Treibhauseffekt zu tun habe."
[Quelle: Grit Kienzlen]