Ein Fjord in Ostgrönland. Im tiefblauen Meer schwimmen Eisschollen, und auf den kargen Felsen brüten die Krabbentaucher. So groß und so schwarz wie Amseln, aber mit einem blendend weißen Bauch und einem scharf nach unten gebogenen Schnabel.
"Das ist sozusagen ein Pinguin des Nordens. Er ist aber kleiner als ein Pinguin und fliegt auch, im Gegensatz zu den Pinguinen. Aber wie diese benutzt er seine Flügel zum Tauchen."
... sagt der französische Meeresbiologe David Grémillet. Seit zehn Jahren untersucht er, wie sich die Ökosysteme in der Arktis unter dem Einfluss des Klimawandels ändern.
"In diesen zehn Jahren ist das Ausmaß der Änderung wirklich sehr beunruhigend. Die Gemeinschaften in der Arktis sind recht einfach, es sind nicht so viele Arten da. Und wenn manche da nicht mehr leben könnten, fragt man sich, welche das übernehmen könnten."
Der Krabbentaucher dient dem Forscher dabei als Indikator für diese Veränderungen. Diese Vögel sind dafür besonders gut geeignet, weil sie empfindlich auf die Erwärmung des Wassers reagieren. Denn sie ernähren sich und ihre Brut ausschließlich von Plankton. Genauer gesagt von millimetergroßen Krabben. Bis zu 65.000 dieser Winzlinge fischt jeder Vogel pro Tag. Und je kälter das Wasser ist, desto leichter gelingt das.
"Denn in den kalten Meeresströmungen leben die größeren dieser Krabben. Die größeren sind viel fetter als die kleinen, und auch viel leichter zu sehen für die Krabbentaucher. Man muss sich vorstellen, dass die Vögel eine Krabbe nach der anderen fischen und fressen müssen. Die picken die Krabben einzeln heraus. Wenn die Krabben größer und fetter sind, müssen sie also nicht soviel arbeiten."
Gut genährte Krabbentaucher sind also ein Hinweis darauf, dass das Wasser kalt genug ist und das polare Ökosystem intakt. Das ist nicht mehr überall der Fall, hat David Grémillet gemeinsam mit Forschern aus den USA und Norwegen beobachtet.
"Im Moment arbeiten wir in zwei unterschiedlichen Gebieten in der Arktis: Wir arbeiten vor Ostgrönland, wo die Meerestemperatur noch sehr kalt ist. Da fressen die Krabbentaucher die großen Krabben. Und denen geht es gut in Ostgrönland. Im Gegensatz dazu auf Spitzbergen, wo wegen des Klimawandels das Wasser immer wärmer wird. Da ist es bereits deutlich, dass die Krabbentaucher viel härter arbeiten müssen, weil die Krabben in dieser warmen Strömung viel kleiner sind. Man sieht das daran, dass die Vögel viel mehr tauchen müssen, länger unter Wasser bleiben und trotzdem weniger Nahrung nach Hause bringen. Und ihre Küken wachsen auch nicht so gut."
Noch ist unklar, wie die Tiere auf diese Veränderung ihrer Lebensgrundlagen reagieren. Sterben sie früher als ihre Artgenossen in Grönland? Wandern sie in andere Gebiete ab, weil es ihnen auf Spitzbergen zu warm wird? Um das zu untersuchen, haben die Forscher die Vögel beringt.
"Und wir haben die Tiere mit ganz kleinen Datenloggern ausgerüstet, die uns verraten werden, was die Tiere im Winter machen. Außerdem untersuchen wir den Isotopenzustand in den Federn der Tiere. Das sagt uns, wo sie im Winter gefressen haben."
Die Folgen des Klimawandels bekommen die Forscher übrigens direkt zu spüren. Noch vor wenigen Jahren konnten sie Gletschereis zu Trinkwasser schmelzen. Inzwischen sind die Gletscherzungen so weit zurückgegangen, dass die Wissenschaftler ihre Wasservorräte mitbringen müssen.
"Das ist sozusagen ein Pinguin des Nordens. Er ist aber kleiner als ein Pinguin und fliegt auch, im Gegensatz zu den Pinguinen. Aber wie diese benutzt er seine Flügel zum Tauchen."
... sagt der französische Meeresbiologe David Grémillet. Seit zehn Jahren untersucht er, wie sich die Ökosysteme in der Arktis unter dem Einfluss des Klimawandels ändern.
"In diesen zehn Jahren ist das Ausmaß der Änderung wirklich sehr beunruhigend. Die Gemeinschaften in der Arktis sind recht einfach, es sind nicht so viele Arten da. Und wenn manche da nicht mehr leben könnten, fragt man sich, welche das übernehmen könnten."
Der Krabbentaucher dient dem Forscher dabei als Indikator für diese Veränderungen. Diese Vögel sind dafür besonders gut geeignet, weil sie empfindlich auf die Erwärmung des Wassers reagieren. Denn sie ernähren sich und ihre Brut ausschließlich von Plankton. Genauer gesagt von millimetergroßen Krabben. Bis zu 65.000 dieser Winzlinge fischt jeder Vogel pro Tag. Und je kälter das Wasser ist, desto leichter gelingt das.
"Denn in den kalten Meeresströmungen leben die größeren dieser Krabben. Die größeren sind viel fetter als die kleinen, und auch viel leichter zu sehen für die Krabbentaucher. Man muss sich vorstellen, dass die Vögel eine Krabbe nach der anderen fischen und fressen müssen. Die picken die Krabben einzeln heraus. Wenn die Krabben größer und fetter sind, müssen sie also nicht soviel arbeiten."
Gut genährte Krabbentaucher sind also ein Hinweis darauf, dass das Wasser kalt genug ist und das polare Ökosystem intakt. Das ist nicht mehr überall der Fall, hat David Grémillet gemeinsam mit Forschern aus den USA und Norwegen beobachtet.
"Im Moment arbeiten wir in zwei unterschiedlichen Gebieten in der Arktis: Wir arbeiten vor Ostgrönland, wo die Meerestemperatur noch sehr kalt ist. Da fressen die Krabbentaucher die großen Krabben. Und denen geht es gut in Ostgrönland. Im Gegensatz dazu auf Spitzbergen, wo wegen des Klimawandels das Wasser immer wärmer wird. Da ist es bereits deutlich, dass die Krabbentaucher viel härter arbeiten müssen, weil die Krabben in dieser warmen Strömung viel kleiner sind. Man sieht das daran, dass die Vögel viel mehr tauchen müssen, länger unter Wasser bleiben und trotzdem weniger Nahrung nach Hause bringen. Und ihre Küken wachsen auch nicht so gut."
Noch ist unklar, wie die Tiere auf diese Veränderung ihrer Lebensgrundlagen reagieren. Sterben sie früher als ihre Artgenossen in Grönland? Wandern sie in andere Gebiete ab, weil es ihnen auf Spitzbergen zu warm wird? Um das zu untersuchen, haben die Forscher die Vögel beringt.
"Und wir haben die Tiere mit ganz kleinen Datenloggern ausgerüstet, die uns verraten werden, was die Tiere im Winter machen. Außerdem untersuchen wir den Isotopenzustand in den Federn der Tiere. Das sagt uns, wo sie im Winter gefressen haben."
Die Folgen des Klimawandels bekommen die Forscher übrigens direkt zu spüren. Noch vor wenigen Jahren konnten sie Gletschereis zu Trinkwasser schmelzen. Inzwischen sind die Gletscherzungen so weit zurückgegangen, dass die Wissenschaftler ihre Wasservorräte mitbringen müssen.