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Haushaltskrise
Klingbeil signalisiert Kompromissbereitschaft, Linnemann verlangt Vertrauensfrage

Die SPD hat bei den Verhandlungen über den Haushalt für das kommende Jahr Kompromissbereitschaft signalisiert. Parteichef Klingbeil sagte im ARD-Fernsehen, man wisse, dass man auch auf Dinge verzichten müsse, die für die SPD wichtig seien. Das gehöre dazu, wenn alle in der Regierung eine Sparleistung erbringen müssten.

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, r), verfolgt neben Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen, M), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen, die Debatte nach einer Regierungserklärung zur Haushaltslage im Bundestag.
    Die Haushalts-Beratungen werden seit Tagen im kleinen Kreis um Bundeskanzler Scholz, Finanzminister Lindner und Wirtschaftsminister Habeck geführt. (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Zweifel am Fortbestand der Ampel-Koalition wies Klingbeil zurück. Er sei fest davon überzeugt, dass diese Regierungskonstellation die richtige sei, um Deutschland zu modernisieren. CDU-Generalsekretär Linnemann rief angesichts der Debatte um den Haushalt Bundeskanzler Scholz auf, im Bundestag die Vertrauensfrage zu stellen. Wenn Scholz diese gewinne, müsse die Ampel-Regierung einen Plan für die kommenden zwei Jahre machen. Wenn er sie verliere, müssten die Bürgerinnen und Bürger über einen Neuanfang entscheiden.
    Gestern war bekannt geworden, dass die SPD-Fraktionsspitze einen Bundestagsbeschluss zum Haushalt 2024 in diesem Jahr nicht mehr für möglich hält. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion, Mast, teilte mit, die Gespräche zwischen Bundeskanzler Scholz, Wirtschaftsminister Habeck und Finanzminister Lindner seien noch nicht beendet. Eine Verabschiedung durch den Bundestag sei daher dieses Jahr nicht mehr möglich. Lindner betonte, ein Beschluss durch den Bundestag nach dem Jahreswechsel wäre kein Problem. Der Staat bleibe vollkommen handlungsfähig.
    Diese Nachricht wurde am 08.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.