
Die finanzielle Lage der deutschen Kliniken sei so ernst wie noch nie, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gaß, der "Augsburger Allgemeinen". Er warnte unter anderem vor längeren Wartelisten bei planbaren Operationen.
Der Chef des Krankenhausverbands forderte SPD-Gesundheitsminister Lauterbach auf, die Vergütungen der Krankenkassen für die Krankenhäuser an die Inflation und die Lohnerhöhungen anzupassen. In diesem Jahr erwarteten die Krankenhäuser in Deutschland ein Defizit von sechs Milliarden Euro, sagte Gaß. Die von der Ampel-Koalition geplante Krankenhausreform halte nicht das Versprechen, die Kliniken mit einer sogenannten Vorhaltefinanzierung langfristig zu sichern, fügte der Vorstandsvorsitzende hinzu. Nach wie vor sei die Finanzierung an möglichst hohe Fallzahlen bei den Krankenhausbehandlungen gekoppelt.
Kritik auch von Patientenschützern
Auch Patientenschützer erheben vor dem Krankenhausgipfel schwere Vorwürfe gegen den Bundesgesundheitsminister. Die Finanzierung von Lauterbachs Reformplänen für die deutschen Kliniken sei mangelhaft, weder Bund noch Länder hätten ausreichend Geld für die Krankenhausreform eingeplant, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Brysch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Statt Rücklagen im Bundeshaushalt anzulegen greife Lauterbach "ungeniert in den Gesundheitsfonds der Versicherten".
Minister Lauterbach (SPD) ist einer der Teilnehmer am Krankenhausgipfel der DKG. Außerdem werden neben anderen die brandenburgische Landesministerin Nonnemacher von den Grünen sowie der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Gassen, erwartet.
Diese Nachricht wurde am 09.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.