Melisa Kalender ist stolz. Stolz auf sich, ihre Mitschüler und ihre Mittelschule an der Wiesentfelser Straße in München. In dem bundesweiten Wettbewerb "Starke Schule", an dem sich in diesem Jahr mehr als 700 Schulen beteiligt haben, konnte die Mittelschule den ersten Platz belegen. Der Grund dafür liegt auf der Hand, findet Melisa Kalender. 80 Prozent aller Schüler haben einen Migrationshintergrund, fast die Hälfte schlechte Deutschkenntnisse.
Trotzdem schaffen wir alle den Hauptschulabschluss, viele von uns sogar den qualifizierten Abschluss, sagt die 15-Jährige. Ihre Eltern stammen aus Bosnien. Zuhause wurde meistens bosnisch gesprochen. Meine Deutschkenntnisse waren anfangs wirklich miserabel, erinnert sich Melisa. Eine Lesepatin, die ehrenamtlich für die Schule arbeitet, hat ihr jedoch geholfen. Sie liest regelmäßig mit ihr, übt mit ihr Grammatik und Rechtschreibung.
"Früher hatte ich Fünfer im Diktat, heute habe ich Einser. Durch die habe ich eigentlich gemerkt, dass Lesen Spaß macht und dadurch hat sich mein Deutsch wirklich sehr gut verbessert. Ohne die Sprache kann man ja nicht sprechen und sich nicht verständigen, also ist die Sprache wichtig. Desto besser man die Sprache sprechen kann, desto besser sind die Chancen."
Damit die Kinder besser und erfolgreicher lernen, werden die Eltern mit ins Boot geholt, erzählt Schulleiter Jürgen Walther. Die Münchner Mittelschule biete Elternfortbildungen an, führe regelmäßig Elternabende durch und lade ins Elterncafé ein. Außerdem unterrichte an der Schule auch eine türkische Lehrkraft. Das Wichtigste an ihrem Konzept aber sei, dass sich die Schule nach außen hin geöffnet habe, betont Schulleiter Jürgen Walther.
"Bei uns wäre es ohne Öffnung, die vor über zehn Jahren stattgefunden hat, wäre es nicht gegangen. Die Probleme waren so groß, dass wir uns Hilfe von außen suchen mussten. Zum Beispiel die Berufspaten, aber auch die Unterstützung, dass Ehrenamtliche Nachhilfe gebe, dass wir Lesepatinnen haben und da setzen wir an."
Würde sich jede Schule so engagieren und mit anderen kooperieren, dann gäbe es in Deutschland sicherlich weniger Schulabbrecher, glaubt Gerhard Braun, Vorsitzender des Bildungsausschusses der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände. Er bemängelt, dass noch immer zu viele Schüler vorzeitig abbrechen. Angesichts des demografischen Wandels könne sich Deutschland das bald nicht mehr leisten. Schon jetzt fehlten den kleineren Betrieben Fach- und Führungskräfte. Darum müssten die Politiker endlich auch das Thema Zuwanderung anpacken. Mit Blick auf das Lehrerstudium wünscht sich Gerhard Braun, dass die pädagogische Ausbildung künftig dort mehr Gewicht erhält.
"Darauf müssen wir unser Augenmerk legen, wir legen glaube ich, immer noch zu viel nur auf die fachliche Qualifikation, das ist nicht ausreichen. Ganz im Gegenteil sehe ich oft die sehr fachlich gut ausgebildeten Akademiker, wenn sie in die Schule kommen, sind sie nicht in der Lage, das Wissen an die Schülerinnen und Schüler weiterzugeben."
Noch immer brechen über 15 Prozent aller Schüler ihre Schule vorzeitig ab. Marisa Milani, Schulsprecherin an der Johann-Amos-Comenius-Schule in Kassel findet das zwar schade, hat dafür aber eine Erklärung.
"Manche sind halt nicht so motiviert, manche denken, es ist doch eh egal, was mit mir passiert, dass sie einfach keine Perspektive für ihr weiteres Leben haben. Aber an unserer Schule wird das so gefördert und wird das so unterstützt, dass das möglichst nicht vorkommt."
Ihre Schule bietet Schülern der neunten und zehnten Klasse das Fach Vertiefende Berufsorientierung an. Sie absolvieren ein 18-wöchiges Praktikum. Auch wenn 40 Prozent der Schulferien dafür in Anspruch genommen werden, hat sich Sarah Gühna sehr gerne für das Fach freiwillig entschieden. Das lange und umfangreiche Praktikum habe ihr bei der jetzt anstehenden Berufswahl wunderbar weitergeholfen.
"Also bei mir ist es eine ganz große Entwicklung, gerade auch wenn man genau weiß, wie es abläuft. Weil, man stellt sich das vor, man geht an die Arbeit, man macht seine Arbeit und kriegt Geld, das ist alles super, aber wenn man es wirklich mal miterlebt, dann ist es ja gar nicht so wie in der Schule und deswegen ist eine sehr wichtige Erfahrung."
Trotzdem schaffen wir alle den Hauptschulabschluss, viele von uns sogar den qualifizierten Abschluss, sagt die 15-Jährige. Ihre Eltern stammen aus Bosnien. Zuhause wurde meistens bosnisch gesprochen. Meine Deutschkenntnisse waren anfangs wirklich miserabel, erinnert sich Melisa. Eine Lesepatin, die ehrenamtlich für die Schule arbeitet, hat ihr jedoch geholfen. Sie liest regelmäßig mit ihr, übt mit ihr Grammatik und Rechtschreibung.
"Früher hatte ich Fünfer im Diktat, heute habe ich Einser. Durch die habe ich eigentlich gemerkt, dass Lesen Spaß macht und dadurch hat sich mein Deutsch wirklich sehr gut verbessert. Ohne die Sprache kann man ja nicht sprechen und sich nicht verständigen, also ist die Sprache wichtig. Desto besser man die Sprache sprechen kann, desto besser sind die Chancen."
Damit die Kinder besser und erfolgreicher lernen, werden die Eltern mit ins Boot geholt, erzählt Schulleiter Jürgen Walther. Die Münchner Mittelschule biete Elternfortbildungen an, führe regelmäßig Elternabende durch und lade ins Elterncafé ein. Außerdem unterrichte an der Schule auch eine türkische Lehrkraft. Das Wichtigste an ihrem Konzept aber sei, dass sich die Schule nach außen hin geöffnet habe, betont Schulleiter Jürgen Walther.
"Bei uns wäre es ohne Öffnung, die vor über zehn Jahren stattgefunden hat, wäre es nicht gegangen. Die Probleme waren so groß, dass wir uns Hilfe von außen suchen mussten. Zum Beispiel die Berufspaten, aber auch die Unterstützung, dass Ehrenamtliche Nachhilfe gebe, dass wir Lesepatinnen haben und da setzen wir an."
Würde sich jede Schule so engagieren und mit anderen kooperieren, dann gäbe es in Deutschland sicherlich weniger Schulabbrecher, glaubt Gerhard Braun, Vorsitzender des Bildungsausschusses der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände. Er bemängelt, dass noch immer zu viele Schüler vorzeitig abbrechen. Angesichts des demografischen Wandels könne sich Deutschland das bald nicht mehr leisten. Schon jetzt fehlten den kleineren Betrieben Fach- und Führungskräfte. Darum müssten die Politiker endlich auch das Thema Zuwanderung anpacken. Mit Blick auf das Lehrerstudium wünscht sich Gerhard Braun, dass die pädagogische Ausbildung künftig dort mehr Gewicht erhält.
"Darauf müssen wir unser Augenmerk legen, wir legen glaube ich, immer noch zu viel nur auf die fachliche Qualifikation, das ist nicht ausreichen. Ganz im Gegenteil sehe ich oft die sehr fachlich gut ausgebildeten Akademiker, wenn sie in die Schule kommen, sind sie nicht in der Lage, das Wissen an die Schülerinnen und Schüler weiterzugeben."
Noch immer brechen über 15 Prozent aller Schüler ihre Schule vorzeitig ab. Marisa Milani, Schulsprecherin an der Johann-Amos-Comenius-Schule in Kassel findet das zwar schade, hat dafür aber eine Erklärung.
"Manche sind halt nicht so motiviert, manche denken, es ist doch eh egal, was mit mir passiert, dass sie einfach keine Perspektive für ihr weiteres Leben haben. Aber an unserer Schule wird das so gefördert und wird das so unterstützt, dass das möglichst nicht vorkommt."
Ihre Schule bietet Schülern der neunten und zehnten Klasse das Fach Vertiefende Berufsorientierung an. Sie absolvieren ein 18-wöchiges Praktikum. Auch wenn 40 Prozent der Schulferien dafür in Anspruch genommen werden, hat sich Sarah Gühna sehr gerne für das Fach freiwillig entschieden. Das lange und umfangreiche Praktikum habe ihr bei der jetzt anstehenden Berufswahl wunderbar weitergeholfen.
"Also bei mir ist es eine ganz große Entwicklung, gerade auch wenn man genau weiß, wie es abläuft. Weil, man stellt sich das vor, man geht an die Arbeit, man macht seine Arbeit und kriegt Geld, das ist alles super, aber wenn man es wirklich mal miterlebt, dann ist es ja gar nicht so wie in der Schule und deswegen ist eine sehr wichtige Erfahrung."