Der Verlust der Erinnerungen ist tatsächlich verbunden mit dem Verlust von Hirnmasse. Die Hirnmasse wird langsam ausgetauscht, gegen ein Protein namens "Amyloid- beta", ein Abfallprodukt, das beim Stoffwechsel des Gehirns entsteht und bei jungen, gesunden Menschen normalerweise vom Körper entsorgt wird.
Je nach Veranlagung funktioniert diese Entsorgung bei älteren Patienten immer schlechter. Die Amyloid-beta-Proteine verklumpen und augenblicklich wirken auch diese Klumpen für die Hirnzellen, wie Gift.
Die giftigen Klumpen töten weitere Hirnzellen und nehmen deren Platz ein, produzieren neues Gift. Das tötet andere Zellen in einer zunehmenden, bislang nicht mehr aufzuhaltenden Kettenreaktion. - Jetzt entwickelten Wissenschaftler eine Möglichkeit, die Klumpenbildung, die so genannten Plaques beim lebenden Patienten sichtbar zu machen:
"Es ist so, dass es heute möglich ist, radioaktive, markierte Moleküle einen Menschen zu geben. Diese Moleküle gehen in das Gehirn und lagern sich an diesen Amyloid- Ablagerungen an und dadurch, dass sie radioaktiv markiert sind, kann ich mit nuklearmedizinischen Techniken visualisieren, wo sich diese Moleküle im Gehirn anlagern und in welcher Menge Sie sich anlagern. Und das ist ein klares Maß dafür, wie viel Ablagerungen im Gehirn sind; das heißt, ich kann konkrete Bilder machen von der Menge der Plaques im Gehirn."
Praktisch könnte man anhand der so im Positronen- Emissions- Tomographen entstandenen dreidimensionalen Bilder einen Hirnabbau diagnostizieren, viele Jahre, bevor sich bei den Patienten typische Demenzsymptome zeigen, sagt Dr. Frank Jessen von der Universitätsklinik Bonn. Doch zuvor forschen die Wissenschaftler noch:
"Die Plaques lagern sich nach einem bestimmten Muster im Gehirn ab, sodass man schon in bestimmten Krankheitsstadien bestimmten Muster erwarten kann. Weil diese Technik jetzt noch relativ neu ist, da werden wir noch in Zukunft erfahren, wie genau diese Muster sind und welche Muster mit besonders hohem Risiko einhergehen, dass jemand eine Demenz später entwickelt."
Ergänzen lässt sich bald damit der präzise, heute noch etwas aufwendige Nervenwasser-Test, der - wie die Wissenschaftler hoffen, in zehn Jahren vielleicht von einem Bluttest abgelöst wird.
Wenn die Patienten mit ersten kognitiven Ausfallerscheinungen sich sofort auf eine eventuelle Demenzerkrankung untersuchen lassen, sei es noch früh genug, sagt Professor Jens Wiltfang, stellvertretender Direktor der Klinik und Polyklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Erlangen:
"Wo schon kognitive Beschwerden da sind, hauptsächlich Probleme im Gedächtnis, ist es mit diesem Ansatz möglich, die Drogen der Alzheimer-Demenz mehrere Jahre vorher festzustellen, weil das Problem ist, dass bei der Alzheimer-Krankheit die Pathobiochemie und die Schädigung von Nervenzellen schon Jahre zuvor im Verborgenen arbeitet und das eigentliche Demenz-Syndrom erst kommt, wenn das Gehirn diese Ausfälle nicht mehr kompensieren kann. Da aber diese Pathobiochemie im Verborgenen schon arbeitet, ist es fast auch naheliegend, dass man über solcher Moleküle schon präklinisch so eine Diagnose stellen kann."
In diesem Frühstadium lässt sich bereits ohne Medikamente - allein mit regelmäßigem kognitiven Training der Ausbruch einer Demenz um einige Jahre verzögern, vielleicht noch so weit, bis ein bereits bei Mäusen erprobter Impfstoff die Amyloid- Plaque- Bildung verhindert. Erste medizinische Studien beginnen noch in diesem Jahr.
Falsche Scham für Patienten und Ärzte gleichermaßen, wäre es also, den Verdacht auf eine beginnende Demenzerkrankung zu verheimlichen oder nicht danach zu suchen, sagt Sabine Jansen, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft:
"Ich denke, informierte Patienten und Angehörige können schon sehr viel bestimmter den Ärzten gegenüber auftreten und ihn oder sie auch dazu bringen, offensiver mit diesem Krankheitsgeschehen umzugehen und die Untersuchung auch einzuleiten. Also den Fall haben wir schon, dass Patienten nach Frusterlebnissen zu uns kommen, sich informieren und dann mit diesem neuen Ergebnissen sagen: so, ich möchte das jetzt aber, dass sie das untersuchen oder mich weiter verweisen oder die und jene Behandlung einleiten."
Je nach Veranlagung funktioniert diese Entsorgung bei älteren Patienten immer schlechter. Die Amyloid-beta-Proteine verklumpen und augenblicklich wirken auch diese Klumpen für die Hirnzellen, wie Gift.
Die giftigen Klumpen töten weitere Hirnzellen und nehmen deren Platz ein, produzieren neues Gift. Das tötet andere Zellen in einer zunehmenden, bislang nicht mehr aufzuhaltenden Kettenreaktion. - Jetzt entwickelten Wissenschaftler eine Möglichkeit, die Klumpenbildung, die so genannten Plaques beim lebenden Patienten sichtbar zu machen:
"Es ist so, dass es heute möglich ist, radioaktive, markierte Moleküle einen Menschen zu geben. Diese Moleküle gehen in das Gehirn und lagern sich an diesen Amyloid- Ablagerungen an und dadurch, dass sie radioaktiv markiert sind, kann ich mit nuklearmedizinischen Techniken visualisieren, wo sich diese Moleküle im Gehirn anlagern und in welcher Menge Sie sich anlagern. Und das ist ein klares Maß dafür, wie viel Ablagerungen im Gehirn sind; das heißt, ich kann konkrete Bilder machen von der Menge der Plaques im Gehirn."
Praktisch könnte man anhand der so im Positronen- Emissions- Tomographen entstandenen dreidimensionalen Bilder einen Hirnabbau diagnostizieren, viele Jahre, bevor sich bei den Patienten typische Demenzsymptome zeigen, sagt Dr. Frank Jessen von der Universitätsklinik Bonn. Doch zuvor forschen die Wissenschaftler noch:
"Die Plaques lagern sich nach einem bestimmten Muster im Gehirn ab, sodass man schon in bestimmten Krankheitsstadien bestimmten Muster erwarten kann. Weil diese Technik jetzt noch relativ neu ist, da werden wir noch in Zukunft erfahren, wie genau diese Muster sind und welche Muster mit besonders hohem Risiko einhergehen, dass jemand eine Demenz später entwickelt."
Ergänzen lässt sich bald damit der präzise, heute noch etwas aufwendige Nervenwasser-Test, der - wie die Wissenschaftler hoffen, in zehn Jahren vielleicht von einem Bluttest abgelöst wird.
Wenn die Patienten mit ersten kognitiven Ausfallerscheinungen sich sofort auf eine eventuelle Demenzerkrankung untersuchen lassen, sei es noch früh genug, sagt Professor Jens Wiltfang, stellvertretender Direktor der Klinik und Polyklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Erlangen:
"Wo schon kognitive Beschwerden da sind, hauptsächlich Probleme im Gedächtnis, ist es mit diesem Ansatz möglich, die Drogen der Alzheimer-Demenz mehrere Jahre vorher festzustellen, weil das Problem ist, dass bei der Alzheimer-Krankheit die Pathobiochemie und die Schädigung von Nervenzellen schon Jahre zuvor im Verborgenen arbeitet und das eigentliche Demenz-Syndrom erst kommt, wenn das Gehirn diese Ausfälle nicht mehr kompensieren kann. Da aber diese Pathobiochemie im Verborgenen schon arbeitet, ist es fast auch naheliegend, dass man über solcher Moleküle schon präklinisch so eine Diagnose stellen kann."
In diesem Frühstadium lässt sich bereits ohne Medikamente - allein mit regelmäßigem kognitiven Training der Ausbruch einer Demenz um einige Jahre verzögern, vielleicht noch so weit, bis ein bereits bei Mäusen erprobter Impfstoff die Amyloid- Plaque- Bildung verhindert. Erste medizinische Studien beginnen noch in diesem Jahr.
Falsche Scham für Patienten und Ärzte gleichermaßen, wäre es also, den Verdacht auf eine beginnende Demenzerkrankung zu verheimlichen oder nicht danach zu suchen, sagt Sabine Jansen, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft:
"Ich denke, informierte Patienten und Angehörige können schon sehr viel bestimmter den Ärzten gegenüber auftreten und ihn oder sie auch dazu bringen, offensiver mit diesem Krankheitsgeschehen umzugehen und die Untersuchung auch einzuleiten. Also den Fall haben wir schon, dass Patienten nach Frusterlebnissen zu uns kommen, sich informieren und dann mit diesem neuen Ergebnissen sagen: so, ich möchte das jetzt aber, dass sie das untersuchen oder mich weiter verweisen oder die und jene Behandlung einleiten."