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Knacken einer Sternkruste

Wie die Sonne sind die meisten Sterne aus vielen Schichten heißer Gase aufgebaut. Während sich der Stern dreht, drehen sich diese Schichten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Dadurch verheddert sich das Magnetfeld des Sterns und führt auf der Sternoberfläche zu starken Magnetstürmen und Massenausbrüchen.

Von Damond Benningfield |
    Bei einem Neutronenstern kann ein durcheinander geratenes Magnetfeld sogar die feste Kruste knacken. Neutronensterne sind die zusammengefallenen Kerne von explodierten Sternen. Sie haben etwa die Masse der Sonne, aber einen Durchmesser von nur wenigen Kilometern. Die Materie hat eine so extreme Dichte, dass der Stern eine feste Kruste bekommt. Darunter befindet sich eine quasi flüssige Schicht reiner Neutronen.

    Einige Neutronensterne drehen sich besonders schnell - einmal in wenigen Sekunden oder sogar noch schneller. Von ihren Magnetpolen aus schicken sie Strahlungskegel ins All. Gerät die Erde in einen solchen Strahlenkegel, sehen wir den Stern periodisch aufleuchten. Es ist wie der Lichtstrahl eines Leuchtturms, der über eine kosmische Landschaft schweift.

    Hin und wieder kommt es zu starken Sternbeben. Die Kruste des Neutronensterns bricht auf und der Stern zeigt gewaltige Strahlungsausbrüche. Die Ursache ist vermutlich in der unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeit der Kruste und der darunter liegenden Neutronenschicht zu suchen. Durch die unterschiedliche Rotation entstehen extrem starke Magnetfelder, die sich immer mehr verdrillen. Die magnetischen Spannungen lösen sich schließlich in einem Sternbeben. Danach beginnt der Zyklus von neuem.