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Knapp vorbei!

Morgen früh sollten Sie das Sternbild Hase im Blick behalten. Es zeigt sich im Südosten unterhalb des Orion. Gegen fünf Uhr rast dort in nur 750.000 Kilometer Entfernung ein kosmischer Brocken an der Erde vorbei. Das Geschoss mit der Bezeichnung 2001TB ist dann nur doppelt so weit von uns entfernt wie der Mond - nach himmlischen Maßstäben ist das ein Beinahezusammenstoß.

Von Dirk Lorenzen |
    Von dieser engen Begegnung bekommen wir nichts mit. Denn das Objekt ist vermutlich nicht einmal einhundert Meter groß und damit nur in Profi-Teleskopen zu sehen. Gefahr besteht auch keine. 2001TB wird seine Bahn nicht verlassen - die physikalischen Gesetze sind unerbittlich.

    Derzeit kennen die Astronomen etwa 7000 Objekte, die der Erde prinzipiell gefährlich nah kommen können. Die Größe reicht von etwa 50 Metern bis zu 30 Kilometern.

    Eine Kollision mit einem Brocken von einigen Kilometern Durchmesser würde durch die Explosion beim Aufprall ganze Kontinente verwüsten. Hundert Meter große Objekte zerstören zumindest weite Teile eines Landes.

    Der Erde gerät immer mal wieder ein himmlisches Geschoss in die Quere. So ist das Nördlinger Ries die Folge eines Treffers vor etwa 15 Millionen Jahren. Damals ist offenbar ein Asteroid von etwas mehr als einem Kilometer Größe eingeschlagen.

    Heute suchen die Astronomen die Umgebung der Erde systematisch nach potenziell gefährlichen Objekten ab. Auch 2001TB war vor neun Jahren bei so einer Suche ins Netz gegangen.

    Morgen früh winkt er uns aus doppelter Mondentfernung zu und rast munter weiter durch die Weiten des Sonnensystems.

    Bahndaten des erdnahen Asteroiden 2001TB

    Allgemeine Informationen über erdnahe Asteroiden