Robert van Marrewijk ist seit 12 Jahren Tomatenbauer. Vor zwei Jahren hat er seinen Betrieb im Westen der Niederlande aufgeben. Der Grund: er war zu klein, nicht rentabel genug. Jetzt steht sein riesiges Treibhaus viel weiter nördlich nur wenige Kilometer vom Wattenmmeer entfernt, am Rande des friesischen Dorfes Berlikum. Hier auf dem platten Land ist ein Grundstück für ihn noch erschwinglich. Der neue über 200 Meter lange Glaskasten ist weithin über die Felder zu sehen. Nebenan baut sein Nachbar schon das nächste Treibhaus, das ist sogar 50 Meter länger. Weitere Glaskästen sind bis zum Jahresende fertig. Denn diese Gegend eignet sich gut für die lichthungrigen Tomaten, erklärt Robert van Marrewijk:
Für den Gemüseanbau ist es wichtig, dass es im Winter nicht zu kalt ist und die Pflanzen genügend Sonnenstunden bekommen. Beides bieten die Küstengebiete.
Das flache Land hinter dem Nordseedeich ist wenig besiedelt, Weiden und Äcker, soweit das Auge reicht. Ginge es nach der Regierung in Den Haag und jener in der Provinz Friesland, stünde bald eine neue "Gläserne Stadt" in der weiten Landschaft. Insgesamt 700 Hektar Ackerland wären dann in Friesland unter Glas. Fast dreimal so viel wie im Westen des Landes. Die Bewohner fürchten um ihre Landschaft:
Diese Gegend ist sehr weit und offen, da wollen wir lieber keine Gewächshäuser. Jedenfalls nicht so nah am Deich. Meinetwegen sollen sie kommen, aber nur solange es nicht stört oder hässlich aussieht.
Bürgermeister Aucke van der Werff von der besonders betroffenen Gemeinde Het Bildt ist in einer Zwickmühle. Denn der gerade aufkeimende Tourismus könnte durch den geplanten Gewächshausboom leiden:
Touristen kommen wegen der schönen Landschaft her und wegen des weiten Himmels, die kommen bestimmt nicht, um auf Glashäuser zu gucken.
Andererseits fehlt Arbeit, die Arbeitslosenquote liegt seit Jahren mit über 12 Prozent weit über dem Landesdurchschnitt. So könnte mit den Tomaten und Gurken auch der örtliche Arbeitsmarkt wachsen:
Wenn Sie mich fragen, was das Beste für die Gemeinde ist, dann lautet meine Antwort: Das Beste wären kleine, aber dafür mehrere Gewächshausbetriebe in unserer Nachbarschaft.
Die Provinzregierung setzt voll auf Treibhäuser im großen Stil. Den hartnäckigen Widerstand aus der Bevölkerung hatte sie allerdings nicht erwartet. Sie pocht auf das Argument Arbeitsplätze. Anita Andriessen, Abgeordnete im Provinzparlament in Leeuwarden, hofft auf Aufklärung durch Fakten:
Angesichts des großen Widerstandes letztes Jahr wurde ziemlich schnell deutlich, dass die Kritiker die neuen Arbeitsplätze gar nicht im Auge hatten. Deshalb habe ich das untersuchen lassen und die Ergebnisse waren sehr positiv. Auf Hundert Hektar entstehen vier- bis fünfhundert Arbeitsplätze.
Dass die Pläne der Regierung mit den riesigen Gewächshäusern nicht überall auf Gegenliebe stoßen, kann Tomatenbauer van Marrewijk gut verstehen. Aber er ist optimistisch:
In Friesland steht nur ein Prozent aller Gewächshäuser der Niederlande, das ist nicht so viel, da finden wir bestimmt noch etwas Platz hier.
Noch wandern nur vereinzelt Betriebe in den kostengünstigen und lichtreichen Norden. Doch viele wollen ihre sozialen Kontakte nicht aufgeben. Und: Das zentrale Umschlagzentrum für Gemüse liegt weiterhin im Westland. Da muss sich die Politik noch einiges einfallen lassen.
Für den Gemüseanbau ist es wichtig, dass es im Winter nicht zu kalt ist und die Pflanzen genügend Sonnenstunden bekommen. Beides bieten die Küstengebiete.
Das flache Land hinter dem Nordseedeich ist wenig besiedelt, Weiden und Äcker, soweit das Auge reicht. Ginge es nach der Regierung in Den Haag und jener in der Provinz Friesland, stünde bald eine neue "Gläserne Stadt" in der weiten Landschaft. Insgesamt 700 Hektar Ackerland wären dann in Friesland unter Glas. Fast dreimal so viel wie im Westen des Landes. Die Bewohner fürchten um ihre Landschaft:
Diese Gegend ist sehr weit und offen, da wollen wir lieber keine Gewächshäuser. Jedenfalls nicht so nah am Deich. Meinetwegen sollen sie kommen, aber nur solange es nicht stört oder hässlich aussieht.
Bürgermeister Aucke van der Werff von der besonders betroffenen Gemeinde Het Bildt ist in einer Zwickmühle. Denn der gerade aufkeimende Tourismus könnte durch den geplanten Gewächshausboom leiden:
Touristen kommen wegen der schönen Landschaft her und wegen des weiten Himmels, die kommen bestimmt nicht, um auf Glashäuser zu gucken.
Andererseits fehlt Arbeit, die Arbeitslosenquote liegt seit Jahren mit über 12 Prozent weit über dem Landesdurchschnitt. So könnte mit den Tomaten und Gurken auch der örtliche Arbeitsmarkt wachsen:
Wenn Sie mich fragen, was das Beste für die Gemeinde ist, dann lautet meine Antwort: Das Beste wären kleine, aber dafür mehrere Gewächshausbetriebe in unserer Nachbarschaft.
Die Provinzregierung setzt voll auf Treibhäuser im großen Stil. Den hartnäckigen Widerstand aus der Bevölkerung hatte sie allerdings nicht erwartet. Sie pocht auf das Argument Arbeitsplätze. Anita Andriessen, Abgeordnete im Provinzparlament in Leeuwarden, hofft auf Aufklärung durch Fakten:
Angesichts des großen Widerstandes letztes Jahr wurde ziemlich schnell deutlich, dass die Kritiker die neuen Arbeitsplätze gar nicht im Auge hatten. Deshalb habe ich das untersuchen lassen und die Ergebnisse waren sehr positiv. Auf Hundert Hektar entstehen vier- bis fünfhundert Arbeitsplätze.
Dass die Pläne der Regierung mit den riesigen Gewächshäusern nicht überall auf Gegenliebe stoßen, kann Tomatenbauer van Marrewijk gut verstehen. Aber er ist optimistisch:
In Friesland steht nur ein Prozent aller Gewächshäuser der Niederlande, das ist nicht so viel, da finden wir bestimmt noch etwas Platz hier.
Noch wandern nur vereinzelt Betriebe in den kostengünstigen und lichtreichen Norden. Doch viele wollen ihre sozialen Kontakte nicht aufgeben. Und: Das zentrale Umschlagzentrum für Gemüse liegt weiterhin im Westland. Da muss sich die Politik noch einiges einfallen lassen.