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Kochshow
Ein Mops kam in die Küche

Wenn es auch keine Rezepte für perfektes Kabarett gibt, das Kochen und das Essen sind in Kabarett und Chanson immer wieder Thema. So parodieren Michael Frowin und Thomas Quasthoff jene Shows, in denen es unter dem Vorwand zu kochen nur um perfekte Selbstdarstellung geht.

Von Stephan Göritz |
    Vicco von Bülow hält die Büste der Hauptfigur seiner Karikaturen, einem korrekt gekleideten Strichmännchen mit Knollennase, im Arm.
    Loriot (1923-2011) rät, durch das penible Einhalten der Kochzeit eines Frühstückseis den Fortbestand der Ehe zu sichern. (picture-alliance / dpa / Karlheinz Schindler)
    Für Reinhard Mey dagegen ist die Küche das Zentrum eines harmonischen Familienlebens, denn hier kommen alle Probleme auf den Tisch. Sie kann aber auch ein gefährlicher Ort werden, wenn, wie Scarlett O’ in einem Lied gesteht, für einen abwechslungsreichen Speiseplan der eigene Mann geschlachtet wird.
    Loriot rät, lieber durch das penible Einhalten der Kochzeit eines Frühstückseis den Fortbestand der Ehe zu sichern. Und Robert Trösch macht das Kochen zur Metapher für die Weltpolitik, wenn er 1933 in der Münchner "Pfeffermühle" Hitler als sadistischen Küchenchef zeigt, der sich die Welt nach Gutdünken neu zusammenkochen will.